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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Date, Blind Date, Dating – die Begriffe taugen nichts

Blind Date - falscher Name für das Date aus der Singlebörse?


Wirklich erträglich ist im Deutschen nur der englische Ausdruck „Date“ – das Datum, der Termin, die Verabredung. Man hat sich hierzulande angewöhnt, das Wort „Date“ nur für eine amourös geprägte Verabredung zu nutzen, was mich immer etwas belustigt. Aber auch dies finde ich noch anmessen. Schließlich kam der eindeutige Ausdruck, den die Urgroßvatergeneration nutzte, aus dem Französischen: das Rendezvous, auf Deutsch nur spröde mit „Stelldichein“ übersetzt.

Was ist eigentlich ein "DATE"?

Haben wir also ein Date, so haben wir eine Verabredung, die uns in amouröse Gefilde versetzen könnte. Es amüsiert mich weiterhin, wenn nun behauptet wird, dieses „Date“ diene ausschließlich zur psychologischen, sozialen und „chemischen“ Kompatibilität der Partner. So viel Versachlichung ist mir verdächtig, auch bei „gestandenen Erwachsenen“. Es geht darum, sich zu verlieben – möglichst natürlich in jemanden, der dies auch verdient. Im Englischen kann man Fragen: Wer ist dein Date?“, auf Deutsch etwas „wie heißt die Person, mit der du dich verabredet hast?“ Im Deutschen sollte man dies lieber bleiben lassen.

Dating - das hohle Schlagwort

Wenn im Englischen etwas auf –ing endet, wird es heikel: Im Grunde bedeutet es im Fall des „Datings“ nur, dass man „Verabredungen eingeht“, wobei in diesem Fall das Amouröse eindeutig im Mittelpunkt steht. Dabei gibt es eine gewisse Doppelbedeutung: Sagt man „Are you still dating Joyce?“ dann meint man „gehst du noch mit Joyce?“ Sagt man aber: I startet serious Dating at 25“ dann meint man, dass man mit 25 ernsthaft damit begann, sich eine Frau zu suchen. Was aber bedeutet „Dating“ im Deutschen? Es ist ein Hohlwort, das eigentlich nur falsch angewendet werden kann. Auch hier finde ich noch erträglich, wenn jemand sagt: „Ich versuche es jetzt mit Online Dating.“ Unerträglich ist aber, selbst, falls ich es gelegentlich benutzt haben sollte, das Wort Dating zu verallgemeinern, so, als ob es etwas wirklich „Eindeutiges“ beschreiben würde, wie etwa in „heute ist Dating …“ oder gar „Dating ist sehr erlernbar.“

Das Blind Date - eine Verabredung, aber nicht mehr "blind"

In der aktuellen Love Geist Studie weist der Anbieter „match.com“ (hier ist die englische Filiale gemeint) explizit darauf hin, dass man im Grunde genommen sogar den englischen Begriff „Blind Date“ nicht mehr verwenden sollte.

Es ist interessant zu wissen, was die Trendsetter von Love Geist dazu meinen:

Nur drei Prozent der 18 bis 24-jährigen Briten hatten jemals ein Blind Date, während 36 Prozent Online Dating nutzten, um einen Partner zu finden.


Diese Aussage deutet auf einen kulturellen Wandel hin: Das „arrangierte“ Blind Date oder das „Blind Date“ aus einer Zeitungsanzeige hatte (und hat) einen anderen Charakter als die Verabredung mit einem Internet-Partner. Insofern muss man auch überdenken, ob die vielfach kolportierte Aussage, es sei gefährlich, auf eine Online-Verabredung einzugehen, den Tatsachen entspricht. Heute kann man über den potenziellen Partner zuvor viele Details in Erfahrung bringen, und man kann zudem lange und ausgiebig mit ihm telefonieren, um mögliche Missverständnisse auszuschließen. Nahezu alle Fälle, in denen es dennoch zu erheblichen Missverständnissen oder gar Übergriffen kam, waren auf eine gewisse Leichtfertigkeit im Umgang mit Fremden zurückzuführen.

Wenn wir weiterhin „Date“, Dating“ oder „Blind Date“ benutzen, werden wir nicht mehr ausdrücken können, was wir wirklich meinen. Das ist auch der Grund, warum ich zwar noch vom Online-Dating spreche und schreibe, aber diese Kategorie, in der Sie gerade lesen, in „Partnersuche“ umbenannt habe.

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