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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das „Erste Mal“, die miese Aufklärung und die Konservativen

Notfalls sind alle Mittel erlaubt: Thamar erschleicht sich Sex durch einen Trick


Das „Erste Mal“ soll wunderschön sein – zumindest für „ein Mädchen“. Irgendwie klingt das alles wie aus einer Märchenwelt herausgeschnitten: Ja, die Mutter weiß davon, bespricht gar mit ihrer Tochter, was alles arrangiert werden muss für das große Ereignis. Der junge Mann, mit dem sie es tun will, ist schon lange ihr „Liebster“, und die Rosen und Kerzen sind auch schon bereitgestellt, damit alles „schön“ und „romantisch“ wird.

Ist das „erste Mal“ also eine Hochzeit ohne Standesamt und Kirche? Das ganz große Ereignis, das eine Offenbarung enthält? Der Wendepunkt im Leben einer Frau? (Von Männern hört man in dieser Hinsicht was gar nichts).


Das erste Mal - ein Schritt in die Welt der Erwachsenen, aber keine Sensation

Machen wir uns nichts vor – das alles ist das „erste Mal“ nicht. Es ist aber ein entscheidender Schritt zum Eintritt in die Erwachsenenwelt, und rein biologisch gesehen ist es ein notwendiger Schritt. Sicher ist auch, dass dieses erste Mal etwas mit tief greifenden Emotionen zu tun haben kann (aber nicht unbedingt muss). Es kann auch durchaus Spuren in der Psyche hinterlassen, und manchmal eine kleine emotionale Wunde reißen. Allerdings ist Leben immer risikoreich, und es gibt – beispielsweise im Extremsport oder beim Drogenkonsum – größere Risiken als beim Sex.

Beim "ersten Mal" klopft die Natur an und sagt: Hey, ich bin noch da!"

Das „erste Mal“ ist – das sollte sich jeder Mensch vergegenwärtigen – ein Ereignis, bei dem wir an unsere Dasein als ein Teil der Natur erinnert werden. Mädchen und Jungen, die sic bis dahin ein Leben abseits vom „Körperlichen“ aufbauen wollten, müssen nun eingestehen, dass sie trotz aller Versuche, dies zu tun, eben doch Säugetiere sind, die in schönen Kleidern stecken. Der alte Kampf zwischen Natur und Kultur konzentriert sich im Moment der Penetration auf zwei Personen, die damit kaum umgehen können – und die doch versuchen müssen, Sex zu erlernen.

Sex: Lernen, indem man ihn ausführt?

Womit wir beim Punkt wären: Eine „erfüllende Sexualität“ wird in einem Lernprozess erworben, wie jede andere Genussfähigkeit auch. Bislang sin die Meisterinnen der erotischen Kunstfertigkeit ebenso wenig vom Himmel gefallen wie die Meister. „Sex haben“ ist eine Sache – in Lust zu schwelgen eine andere.

So gut wie alle „Aufklärungsgespräche“ oder auch die „Aufklärungsliteratur“ werden allerdings anders vorgetragen: nach der Theorie der verinnerlichten katholischen Lehre „dürfen“ wir eben nur Sex haben, um uns weitgehend lustlos fortzupflanzen. Trotz unserer angeblich freiheitlichen Gesellschaftsordnung steckt der Dorn, den der Apostel Paulus in das Christentum gesteckt hat, immer noch tief – und wundersamerweise müssen sich nach einer niemals niedergeschriebenen „stummen“ Übereinkunft auch Nicht-Christen damit abfinden.

Aufklärung ist Tinnef, wenn sie nicht auch auf Lustgewinn abzielt

So gesehen ist das, was wir heute mit der „Aufklärung“ tun, Tinnef. Wenn Lust nirgendwo erlernt werden kann, wenn eine Frau zur Schlampe heruntergeredet wird, die mehr als 10 Liebhaber vor ihrem 25. Geburtstag hatte, und wenn wir nun auch noch die Huren ächten, dann unterwerfen wir uns dem Diktat der Prüderie.

Die Jugend muss wissen, dass sie das Recht hat, alle ihr Kräfte – intellektuelle, soziale, emotionale, erotische und sexuelle Kräfte zu entwickeln – aus allen lässt sich Selbstbewusstsein aufbauen, und keines dieser vielen Formen von Selbstbewusstsein darf schlecht gemacht werden. Ist es eine Utopie? Ich hoffe doch, dass sie es nicht bleibt, trotz der konservativen Kräfte, die gegenwärtig wieder ihren Hass auf die Wollust herausschreien.

Illustration: Ausschnitt aus einem Gemälde von Horace Emile Jean Vernet.

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