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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Körperliche Prostitution – schlimmer als emotionale Prostitution?

Zerrbild der Hure: Schneller Sex auf dem Straßenstrich
Der Kommentator der „Neuen Züricher Zeitung“ schildert und zunächst das ganze Szenario bürgerlicher Aussagen zur Prostitution – und weist dann darauf hin, wie einseitig argumentiert wird.

Zitat (NZZ):

Die Prostitution – Sündenpfuhl der bürgerlichen Gesellschaft. Schlaraffenland männlicher Fantasien. Rinnstein gefallener Mädchen. Kaufhaus schneller Freuden. Hölle geschändeter Frauen. Beseitigungs-Anstalt für Triebstau-Schäden. Zone des erotischen Elends. Oder, und da verliert der käufliche Sex auch noch die letzte Poesie: Motor des Frauenhandels.


Der Autor geht das Thema vielfältig an, und findet am Ende Argumentationsschwächen bei allen Beteiligten, was der Wahrheit wohl am nächsten kommen würde. Denn jede Stellungnahme, die derzeit abgegeben wird, beruht auf einer selbst gezimmerte Ideologie, die dem Alltag nicht standhält. Das gilt für Huren wie für Freier, linken Frauenrechtlerinnen wie rechtsgerichteten Christdemokraten, und letztendlich gilt es für alle, die sich auf eine Kanzel stellen von dort herab Moral predigen.

Der Hure, so lernen wir, wird angelastet, den Intimkontakt zu verdinglichen, und wir wissen: Zuneigung ist nicht käuflich, Liebe ist nicht käuflich, Anteilnahme ist nicht käuflich – na schön. Und wie kommt es, dass mit der Vorspieglung von Lust, Sinnlichkeit und Intimität, aber auch von simuliertem Verständnis und künstlicher Anteilnahme beste Geschäfte zu machen sind?

Emotionen zu verkaufen ist angesehen - es sei denn, der Körper wäre beteiligt

Es ist völlig unsinnig, keine verlogenen Emotionen, kein Pseudo-Mitfühlen und keinen Liebesersatz zu verkaufen – ganze Branchen leben davon, derartige Illusionen anzubieten - teils wohlmeinend, teils am Rande des Betrugs. Und ein Teil der Damen und Herren, die in diesem Geschäft sind, genießen hohes Ansehen, wenn sie Mitgefühl, Hoffnung, Trost, Rat und Liebe anbieten. "Mitfühler" zum Nulltarif werden sogar händeringend gesucht - man nennt sie "Ehrenamtliche Helfer". Auch die „Freier“, die sich nach Zuwendung, Nähe, Mitgefühl, Trost, Rat und und Liebe sehnen, sind angesehene Leute. Doch sobald körperlich-sinnliche, intime, erotische oder sexuelle Zuwendung geboten wird, werden die Dienstleister plötzlich Huren genannt und ihre Kunden „Freier“. Das gilt selbst dann, wenn der Anteil definitiv vollzogener sexueller Dienste nur einen Bruchteil der miteinander verbrachten Zeit ausmacht. Ist das gerecht? Hat das Sinn? Bringt uns dies weiter?

Könnte man nicht – dem Kolumnisten der NZZ folgend, Huren wie Freiern im erotisch-emotionalen und sexuell-emotionalen Bereich diesen Grundsatz einräumen? (Zitat):

«Volenti non fit iniuria», sagt der liberale Denker: Dem Einwilligenden geschieht kein Unrecht.


Nein, Huren vergeben keine Dienstleistungen wie jede andere. Aber auch Menschen, die ihr Hirn und ihr Seelengeflecht prostituieren, leisten keine Dienste wie jeder andere. Die Psyche zu öffnen und die eigenen Gedanken jedem einen Spaltbreit offenzuhalten hat ist ebene auch eine Form der Prostitution – und keine Dienstleistung wie jede andere. Merkwürdigerweise wird sie allerdings nicht immer und überall so gut bezahlt.

Zitate aus: NZZ (Schweiz)

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