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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Lust an der schmerzvollen Unterwerfung

seine sklavin sein


Die erste Frage, die gestellt wird, wenn man über die Lust am Schmerz schreibt, ist in der Regel: "Ja, warum denn nun ausgerechnet am Schmerz?" Dies ist vor allem in einer Gesellschaft eigenartig, in der Frauen und Männer sich ständig einem anderen Phänomen hingeben: dem übertriebenen Leistungssport. Bekanntlich gibt es dabei viele Verletzungen und durchaus auch gesundheitliche Dauerschäden – doch selten hört man einmal, dass jemand einen Leitungssportler als „pervers“ bezeichnet. Nehmen wir ein anderes Beispiel: Bungee-Springen ist ein Volkssport, er hat aber keinen eigentlichen Sinn – man tut alles nur wegen des Nervenkitzels, den man dabei empfindet. Ist man deswegen ein gesellschaftlicher Abweichler?

Beim Sex ist es ganz ähnlich: Sinn hat die Sache nur dann, wenn man Kinder zeugen will – ansonsten ist sie ein zwar ekstatisches, aber dennoch kurzes Vergnügen, das sehr schweißtreibend ist und gelegentlich auch zu Krankheiten führt. Man tut „es“ trotz alledem, weil jeder Geschlechtsakt schöne Momente hat, selbst wenn nicht alles an ihm nur „schön“ ist, sondern manche Momente auch Überwindung kosten und der Lohn der Lust oft unterschiedlich verteilt ist.

Warum ausgerechnet Schläge?

Warum soll ausgerechnet die Lust am Schmerz so anders sein? Fragt man einmal ein wenig herum, so erfährt man schnell: Es ist zumeist nicht die Lust am Schmerz selbst, die gesucht und gefunden wird – es ist die gesamte Situation, unter der dieser Schmerz inszeniert wird. Die typische Situation beim Spiel mit dem Schmerz ist nicht mit den üblichen wissenschaftlichen Stereotypen zu verwechseln: Die Liebhaber und Liebhaberinnen sinnlicher Schläge im Rollenspiel sind keine typischen Masochisten. Ein Masochist liebt den Schmerz um des Schmerzes willen, aber die Liebhaber von Rollenspielen, die Schläge beinhalten, finden ein sinnliches Vergnügen daran, Schläge in bestimmten sozialen Spielsituationen zu empfangen – zumeist von Personen, die er sehr liebt.

Die Annäherung an die Gefühle: Beispiele aus dem Alltag

gouvernante
Sowohl das Ambiente wie auch die Kleidung, der Tonfall, in dem gesprochen wird und nicht zuletzt die Wahl des Instruments bestimmen die Gefühle. Es ist äußerst schwer, diese genau zu beschreiben, aber ich will versuchen, dies dennoch zu tun:

Erinnert ihr euch daran, wie ihr zum ersten Mal mehr oder weniger ausgezogen vor einer Person des anderen Geschlechts gestanden habt, die vollständig angezogen war? Selbst wenn es ein Arzt oder eine Krankenschwester war, hattet ihr doch merkwürdige Gefühle dabei, nicht wahr? Stellt euch nun vor, die Personen würde euch lange Zeit nichts als ansehen, sodass ihr euch Gedanken darüber machen würdet, was sie wohl mit euch zu tun gedenkt.

Damit kommen wir der Realität der Spiele schon ziemlich nah: Es ist ein Unterschied, ob man ganz gewöhnlich bekleidet ist, oder in einer Uniform, einem Pyjama, der Unterhose oder letztendlich nackt vor einem anderen Menschen steht. Versetzt euch einfach in die Situation einer Frau, die nur mit Slip und BH bekleidet vor einem Mann steht, der einen Nadelsteifenanzug trägt, oder in die Rolle eines Mannes, der im Pyjama vor einer vollständig bekleideten Gouvernante steht.

Habt ihr schon einmal irgendwo (zum Beispiel in einer Klinik) nur mit ihrer Unterwäsche bekleidet gewartet? Wusstet ihr nicht genau, was als Nächstes mit euch geschehen würde? Und hat dieser Zustand in euch eine Mischung aus Angst und Erregung ausgelöst? Dann wart ihr dem schon ganz nahe, was Menschen an der Unterwerfung lieben: die Abhängigkeit von anderen, die ungewissen nächsten Minuten, den neuen Einfall der Herrin oder des Herrn.

Ähnliche Empfindungen haben auch die Menschen, die sich der Macht einer anderen Person unterwerfen: Sie wollen ganz bestimmte sinnliche Genüsse erleben, die sie dann im Spiel vollständig auskosten wollen. Sie wünschen sich beispielsweise, feuchte Kellermauern zu riechen oder sich dem Geruch von Leder zu unterwerfen, sie wollen den Rohrstock zischen hören und harsche Befehle in Empfang nehmen, und sie wollen all dies in einem nicht endenwollenden, sinnlichen Spiel mit wundervollen Schmerzen durchleben, bis sie in unendlicher Lust versinken.

Nichts ist so intim wie ein Rollenspiel

ihr sklave im rollenspiel
Interessant ist dabei, dass gerade bei den Rollenspielen eine Intimität zwischen den Spielern hergestellt werden kann, die ihresgleichen sucht. Da sind ja nicht irgendeine Frau und irgendein Mann beteiligt, sondern da spielen zwei Partner, die in einem geschützten Raum Dinge tun, die so intim sind, dass sie sich anderwärts schämen würden. Ein Mann, der mit „zwei Frauen ins Bett“ geht, mag damit am nächsten Tag am Stammtisch prahlen, aber ein Mann, der sich in durchsichtigen Blusen, BH und Strapsen von einer Frau mit dem Dildo penetrieren lässt, nachdem sein Hintern glühend geschlagen wurde, behält diese (mindestens außerhalb der einschlägigen Szene) besser für sich.

Auch das Schlagen selbst ist ja nicht einfach ein „Ausklopfen“, sondern eine höchst delikate Angelegenheit, die unglaublich intim ist: Vor jedem Schlag vergeht Zeit, mal mehr und mal weniger. Gelegentlich streicht die prüfende Hand über das nackte Gesäß, dann wieder wird einfach einmal in die Luft geschlagen, wobei der Unterwürfige bereits in Erwartung des Schlages zuckt. Auf diese Weise werden vielfältige Gefühle erzeugt, die möglicherweise noch ständig wechseln, und oft kann das Spiel über viele Stunden ausgedehnt werden.

Die Intimität der Gefühle ist es dann auch, was die Paare eng zusammenschweißt. Sie haben etwas, das nur ihnen gehört und das andere nicht ohne Weiteres nachempfinden können, etwas, über das die Dame des Hauses nicht beim nächsten Kaffeeklatsch berichten wird und was der Hausherr nicht am Stammtisch verbreitet.

Foto oben (Titel) © 2007 by Occhi Rivoluzionari...

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die liebeszeitung am : Was ist so sexy an Schlägen?

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Schläge sollen sexy sein? Ausgerechnet Schläge? Bei diesem Thema teilt sich die Welt in drei Teile: Dem ersten Teil laufen kalte Schauer über den Rücken, weil sie Schläge kennen und sich davor fürchten, dem Zweiten schauert es warm, und er bekommt das

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