Partnersuche ist immer ein beliebtes Thema – und neuerdings diversifiziert sich die Ratgeber-Welt. Die Germanistin Andrea Micus, eine freiberufliche Journalistin, die zumeist für Frauenzeitschriften tätig wird, hat diese erkannt und nimmt sich Frauen über 40 aus Korn. Für diese Gruppe hat sie ein weiteres Buch in die endlosen Regale entsprechender Ratgeber gelegt.

Entstanden ist dabei ein Buch, ist ein Buch, das Richtiges (zu viele Wünsche und Forderungen) und Triviales (Zeitmangel, Themen bei Dates) miteinander verknüpft. Hinzu kommt ein bisschen „Ach, denken Sie immer positiv“ und die angebliche Kardinalfrage „Hat er Interesse?“ Sie wird richtig mit „wenn er Interesse hat, dann meldet er sich auch“ beantwortet.

Die Liebeszeitung tut sich allerdings immer schwer, wenn ein Thema „leicht und locker aufgeschlagen“ wird. Die Liebe ist eine fröhliche Sache, Sex ist eine lustvolle Sache, aber das Gesamtpaket der „Suche ab 40“ ist eben kein Ponyhof, über den mal eben fröhlich hinweggaloppiert.

Gelesen habe ich bislang nur die Kritik von Nina von der Bey, also nicht das Buch selbst. – die Kritik, der einzigen Lobhudelerin auf Amazon kann man sich nach meiner Auffassung schenken.

Ob ein spezielles Buch für die Partnersuche von Frauen über40 sinnvoll ist? Ja, auf jeden Fall, denn mit 40 suchen Frauen anders als mit 20. Und zur „richtigen“ Einstellung zur Partnersuche gehört noch etwas, das ich vermisste. Nach meinen Erfahrungen reich es nicht, „zu bleiben, wie man ist“ (also nicht mehr hinzuzulernen). Weitaus interessanter ist, sich noch einmal komplett zu mausern, den eigenen Willen noch einmal zu erkunden, die Zukunftsziele neu zu definieren – und nicht zuletzt, das eigene Liebesleben noch einmal „auf den Kopf zu stellen“.