Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Erotik via Telefon - hat das noch Zukunft?

Senderinnen bei der Abeit
„Ich bin so geil – ruf mich an“, blitzt es am laufenden Band, wenn man bestimmte Fernsehsender nachts einschaltet – und siehe, die alte Profession lebt weiter. Die „Frau am anderen Ende“, muss weder gut aussehen noch besonders wortgewandt sein – sie kann notfalls von einem Script ablesen, was sie ihrem Fernliebhaber ins Ohr flüstern soll. Die Hauptsache, er glaubt es – und akzeptiert das süße Flüstern als reale Hilfe für das, was er neben dem Telefonieren tut.

Der Glaube mag Berge versetzen, aber der echte Connaisseur wünscht heute „etwas mehr“. Er will seine Dame sehen – und zwar nicht nur das Gesicht, sondern alles, was sie zu offenbaren bereit ist – und das ist meist alles, was sie hat. Denn die Uhr tickt, und jede Minute bringt Geld, da schadet Schamhaftigkeit nur.

Personalisierung udn Kundenbindung in der Erotikbranche

Doch das ist nicht genug – „Kundenbindung“ bringt auch in der Erotikbranche mehr ein als eine eher unverbindliche „Bedienung“. Man redet nicht mit einer „Senderin“ oder „Porno-Mieze“, sondern verlangt, dass Mandy, Chantal oder Wanda auf dem Bildschirm erscheint – und sogar, dass sie sich erinnern.

Angebote für jeden Geschmack

Inzwischen haben viele Damen ihr Gewerbe auf alles ausgeweitet, was keinen persönlichen Kontakt mit dem Klienten erforderlich macht: Neben dem persönlichen Gespräch via Webcam gibt es live Girl-Girl-Shows, Striptease und andere Vorführungen, wie beispielsweise die beliebten Vorstellungen für Fußliebhaber. Daneben steht das Geschäft mit Fotos in ganz bestimmen Stellungen, die vom Kunden bestellt werden, und Erotik-Videos, die speziell auf Kundenanforderung gedreht werden. Manche der Damen verkaufen einfach alles – vor allem Dinge, die sie am Körper getragen haben und die auch nach dem Versand noch den Duft des Körpers ausstrahlen.

Dazu sei allerdings, so unsere Gewährsfrauen, heute wesentlich mehr nötig als sich hinzusetzen und auf Anrufe zu warten. „Marketing ist das A und O“, sagte eine der Senderinnen, die davon leben können, und sie zählt auch gleich auf, was alles nötig ist: Accounts in Foren und sozialen Netzwerken, verdeckte PR, Twitter, Blogs, Webseiten, intensive Pflege von Kundenkontakten, einen Schriftsteller, der nicht ängstlich ist, über verfängliche Themen wie Dating zu schreiben und ein wenig HTML-Kenntnisse. (1)

Personalisierte Kontakte auch beim Sex-Dating

Die Pflege von Kundenkontakten, so die Inhaberin einer Agentur für Sexkontakte, werde immer wichtiger. „Wir personalisieren unsere Kontakte und sprechen genau das an, was der Kunde bei seinen Besuchen wollte“, sagte sie unserem Schwestermagazin „Liebepur“. Ist ein Kunde längere Zeit nicht mehr online gewesen, bekommt er eine E-Mail – und soweit bekannt, sogar eine SMS. „Der Kunde glaubt häufig wirklich, wir wären persönlich an ihm interessiert“, sagte die Webseitenbetreiberin im Interview, „ich habe mir das bei einem Modegeschäft abgeguckt: Da werde ich auch immer persönlich auf meinen Stil angesprochen.“

Wer glaubt, Marketing sei in der „heißen“ Branche der erotischen Illusionen nicht nötig, der irrt offenbar, denn die Konkurrenz ist groß, und wo dies der Fall ist, muss man sich als Betreiber einiges einfallen lassen, um die Kunden an sich zu binden.

(1) Einen Teil dieser Informationen entnahmen wir einem Artikel in "Jezebel".

Wenn Singles Paare daten

was haben sie wohl vor?


Was nicht sein kann, darf auch nicht sein – selbst dann, wenn es „irgendwie, irgendwann und irgendwo üblich“ ist. Jedenfalls führt eine Google-Suche nach „Paare daten“ zu kaum einem Ergebnis, wohingegen die Alternativsuchen schon beachtliche Ergebnisse brachten (alle Nennungen)

1. Paar sucht Ihn - 655.000.
2. Paar sucht Sie - 559.000.
3. Er sucht Paar – 620.000.
4. Sie sucht Paar - 404.000.

Vergleichsweise:

1. Er sucht Sie - 4.760.000.
2. Sie sucht ihn - 3.870.000.
3. Er sucht ihn - 2.430.000.
4. Sie sucht Sie – 1.890.000.
5. Paar sucht Paar - 693.000.

Bei der Beurteilung der absoluten Zahlen fällt bei „Sie sucht Paar“ deutlich ab, weil Frauen selten Paare suchen. Die entsprechenden Einträge beruhen leider oohnehin ftmals auf einer besonderen Art von Werbung, die mithilfe des Stichworts „Sie sucht Paar“ auf andere Möglichkeiten der Erotik-Kontakte oder sogar auf scheinbar seriöse Single-Börsen hinweist.

Dennoch ist eine gewisse Tendenz zu erkennen: Während der Anteil von Frauen, die Paare suchen, noch 1980 im Promillebereich einschlägiger Sexanzeigen lagen (0,7 Prozent), suchten damals bereits 21,7 Prozent der Paare Frauen – ein klarer Verkäufermarkt für Single-Frauen, der für die Paare so gut wie aussichtslos war.

Der Wunsch des Paares: Ein Dreier mit zusätzlichen Frau

Warum Paare Frauen suchen, ist Legende: Zumeist geht es darum, den Wunsch der Männer nach einem „flotten Dreier“ zu befriedigen – dazu passt in etwa diese Aussage:

In erster Linie wollen wir neue Aspekte in unser Sexleben einführen, und dazu gehört auch, etwas Neues auszuprobieren. Wir suchen in erster Linie eine zweite Frau, um ihm doppelt zu verwöhnen. Ich selbst könnte mir vielleicht vorstellen, auch selbst die zweite Frau zu verwöhnen, bin mir aber nicht sicher, ob ich dabei alle Grenzen überschreiten will.


(Das Zitat wurde interpretiert).

Die gegenteilige Anzeigenform, „Frau sucht Paar“, wird deutlich andere beschrieben – zumeist erweist sich die „suchende“ Frau als sexuelle Dienstleisterin, wodurch das Verhältnis zwischen Suchenden und Gesuchten abermals wieder zulasten der Paare ausfällt. Angebot und Nachfrage stehen immer noch in einem relativ krassen Missverhältnis, weil der Nachfragedruck von den Paaren ausgeht.

Paare suchen Männer - wofür?

Wie ist es nun bei den Männern? 1980 suchten deutlich mehr Männer ein Paar als Paare Männer suchten. (21,1 zu 15,7 Prozent). Bei dieser Konstellation ist allerdings zu berücksichtigen, dass Bi-Aspekte bei Suchenden und Gesuchten eine unterschiedliche Rolle spielen. Dies geht zwar nicht direkt aus den Zahlen hervor, kann aber dadurch erhärtet werden, dass 1980 11,3 Prozent der sexsuchenden Männer Bi-Kontakte wollten.

Ob dieses Verhältnis sich verändert hat, ist schwer zu beurteilen. Einerseits hat die Homophobie der Männer (die Angst, mit dem gleichen Geschlecht intime Kontakte zu pflegen) etwas abgenommen, andererseits gehen heute manche sogenannte „FMM-Kontaktwünsche“ auch bereits von Frauen aus.

Lassen wir wieder einen Betroffenen zu Wort kommen (interpretiert):

Ich bin ein Heteromann, habe aber gegen gelegentliche Bi-Spiele bei einem Dreier nichts einzuwenden und finde gelegentlich sogar Spaß daran.


Die Entscheidung über den Bi-Anteil entdecken manche Männer offenbar erst während der Kontakte – sie lassen sich also zunächst auf einen FMM-Dreier ein, der ganz und gar heterosexuell geprägt ist, um dann durch die Nähe festzustellen, dass es auch eine andere Möglichkeit gibt.

Ganz generell beschreiben es Paare außerhalb der Swinger-Szene als relativ schwierig, einen geeigneten Partner als „Dritten“ zu gewinnen, und auch die emotionalen Grenzen (Eifersucht, Konkurrenz) sind nicht so leicht zu überwinden, wie man es in einschlägigen Foren lesen kann.

Im Grunde kann man vor Dreier nur warnen, aber diese Warnung wird oft wegen der sexuellen Neugierde in den Wind geschlagen. Der häufig vorgetragene Wunsch nach einem Dreier verändert das leben des Paares bereits stark, und die Ausführung führt dann häufig sogar zu einem Einschnitt in die Beziehung. Lediglich Paare, die ohnehin ein offenes Sexualleben führen, sind dagegen geschützt. Ob man den "Sprung ins kalte Wasser" wagen will oder nicht, kann nur jedes Paar selber entscheiden. Zu bedenken ist jedoch, dass die Beziehung immer mehr zählen sollte als die sexuelle Neugierde, die ohnehin zumeist von einem der beiden Partner angetrieben wird.

Zahlen von gegen 1980 aus "Nur ernstgemeinte Zuschriften erbeten", Düsseldorf 1982