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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Bisexualität: warum Neugierde noch keine Veranlagung ist

sehnsüchte sind noch keine veranlagung


Wenn man Statistiken trauen darf, dann nimmt das Interesse von jungen Männern an homosexuellen Kontakten ab, während das Interesse von jungen Frauen an solchen Kontakten ansteigt. Was aber bedeutet dies nun in der Praxis? Sind all diese Frauen Homosexuelle („Lesbierinnen“), oder könnte es auch andere Gründe für das ansteigen der „Lust der Frau an der Frau“ geben?

Ich habe mir dies erklären lassen und dabei mithilfe unterschiedlicher Quellen dies festgestellt:

Wenn eine Frau sexuelle Kontakte zu anderen Frauen hatte, die sie über ihr ganzes Leben beibehielt, wurde früher angenommen, sie sei „lesbisch“. Bisexualität wurde als krasse Ausnahme angesehen, und wenn sie unter jungen Frauen auftrat, wurde oftmals behauptet, sie sei lediglich eine romantische Jungmädchenspielerei.

Besonders wurden folgende Annahmen aufgestellt:

1. Die Homosexualität der Jugend, insbesondere die der jungen Frauen, sei „temporär“ und würde sich im Laufe der Zeit wandeln („Mädchenschwärmerei“)
2. Bei Erwachsenen würde es keine Bisexualität geben, Bisexuelle seien verkappte Homosexuelle.
3. Insbesondere Frauen, die dennoch zwischen lesbischen und heterosexuellen Kontakten wechseln würden, seien lediglich unentschlossen über ihre „wahre“ Sexualität. Deshalb galten sie auch als neurotisch.
4. Bisexuell seien nur Personen, die notorisch sexuell zwischen den Geschlechtern wechseln würden, also nicht solche, die sich lediglich sinnlich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlten.
5. Bisexualität sei eine Art von falscher Prägung während der Pubertät, aber keine Lebensweise oder natürliche Veranlagung.

Inzwischen hat man andere Erklärungen, die sich ungefähr so anhören:

1. Enorm viele Menschen sind Bi-interessiert, das heißt, sie lassen sich gelegentlich von Bi-Fantasien inspirieren. Bi-Interesse beinhaltet nicht zwangsläufig Bi-Neugierde oder Bi-Verhalten.
2. Bei einigen Menschen entwicklen sich Bi-Gefühle, Bi-Sehnsüchte und Bi-Neugierden. Frauen sagen oft, dass sie diese Gefühle “schon sehr früh“ hatten und dass sie „eigentlich nie“ aufgehört hätten. Das Gefühl, zum eigenen Geschlecht hingezogen zu sein, ohne homosexuell zu sein, ist für einige Betroffene, mehrheitlich Frauen, weder überraschend noch fragwürdig. Bi-Neugierde zieht nicht immer ein Bi-Verhalten nach sich.
3. Bi-Verhalten. Die Praxis, gelegentlich oder häufig mit dem eigenen Geschlecht zu verkehren oder es zumindest soweit zu begehren, dass es zu Kontakten kommen könnte, kann als Ausführung bisexueller Aktivitäten definiert werden. Dazu würden beispielsweise auch ständige Besuche in einschlägigen Bars gehören.
4. Bi per Definition. Die Eigendefinition, bisexuell zu sein, das heißt mehr oder weniger ständig von beiden Geschlechtern angezogen zu werden und/oder sexuelle Kontakte mit ihnen zu haben.

Allgemein wird beklagt, dass Bi-affinen Menschen nicht die gleiche Achtung zukommt wie Heterosexuellen einerseits und Homosexuellen andererseits. Im Gegenteil: Biphobie ist weit verbreitet und möglicherweise sogar verbreiteter als Homophobie. Dies mag daran liegen, dass Hetero- wie auch Homosexuelle im Wesentlichen „unter sich bleiben“, während die meisten Formen der Bisexualität dazu führen, sich alternierend in beiden Kreisen zu bewegen, aber in keinem wirklich gerne gesehen zu sein.

Wer weitere Informationen zum Thema Bisexualität sucht, sollte diesen Report lesen.