Partnersuche: Auch die Psyche der Frau darf beim Date belastet werden
Sie mag verletzlich wirken, doch ihre Psyche sollte Rückschläge ertragen
Die menschliche Psyche ist wehrhafter und belastbarer, als wir glauben. „Zurückweisungen und Stimmungsschwankungen gehören dazu“, sagt der Psychiater Wolfgang Schneider, und nicht nur er mahnt uns, dass die Psyche an Fehlschlägen nicht notwendigerweise verzweifelt, sondern durchaus auch wachsen kann. Unser Psyche kann aber nicht belastbarer werden, wenn wir sie nicht trainieren.
Was dies mit der Partnersuche zu tun hat? Alles. Zurückgewiesen zu werden ist beim sogenannten „Dating“ ganz normal, und im Grunde ist dies das Beste, was Ihnen passieren kann. Sie lernen daran – und sie lernen auch, dass Sie selbst eine andere Person zurückweisen dürfen.
Für Männer: Sagen Sie, was Sie sagen wollen
Die dusseligen Benimmtanten und die rotzfrechen Frauenflüsterer sagen Ihnen, was sie „müssen“, um bei Frauen „anzukommen“. Doch was nützt es einem Mann, wenn er bei einer Frau „ankommt“? Gut, dann darf er sie vielleicht vögeln. Das besorgt dann aber sein Körper, nichts seine Person. Wer als Person ankommen will, muss Persönlichkeit zeigen – und das bedeutet auch, das zu sagen, was er wirklich denkt – und nicht das, was man Frauen ins Ohr sudelt, die „man“ lediglich mal hübsch vögeln möchte.
Ich will es mal überdeutlich sagen: Sollten Sie ein Date haben, und der Dame gefällt nicht, was sie äußern, dann sagen sie ihr zunächst, dass sie auf diese Weise nicht weiter mit ihr kommunizieren würden. Und falls sie dennoch weiter nervt, dann sagen sie ihr relativ direkt, dass sie sich jetzt trollen könnte. Sollte ihre Dame ein Date mit der Inquisition verwechseln, so brechen Sie das Gespräch einfach ab, sagen klar Ihren Standpunkt dazu, zahlen und gehen. Falls die Dame Sie ins Bett locken will: Überlegen Sie sich genau, was Sie sich damit einhandeln und ob Sie das Risiko eingehen wollen. Ein „Nein“ mag verletzten, aber das sollte Sie gar nicht interessieren. Wenn sie nicht mit dieser Frau schlafen wollen oder wenn sie diese Frau nicht wieder treffen wollen, dann bedeutet „Nein“ ultimativ „Nein“.
Selbstverständlich können Sie all dies mit „Nonchalance“ tun – gentlemanlike, sozusagen, wenn Ihnen danach ist. Aber die Damen, die Sie treffen, sind mit großer Wahrscheinlichkeit keine Ladies, verdienen also diese Behandlung gar nicht.
Partnersuchende müssen ihre Persönlichkeit zeigen – sonnst bleibt alles flach, wachsweich und todlangweilig. Natürlich benötigt man dazu bisweilen Fingerspitzengefühl – aber es ist nicht Ihre Aufgabe, die angeblich empfindlichen Seelchen von Damen zu pflegen, die ohnehin nur auf der Klaviatur ihrer Spielchen herumklimpern.
Für Frauen: Klare Ansagen sind besser als halbherziges Einlassen
An dieser Stelle werden Sie fragen: Ja, und würden Sie dies auch alles Frauen empfehlen?
Selbstverständlich. Stoppen Sie Männer, die Sie ausfragen. Gefällt Ihnen nicht, was der Mann sagt, dann weisen Sie ihn zunächst höflich darauf hin. Wenn er dann weiter nervt, dann sagen Sie, dass Sie etwas Besseres zu tun hätten, als sich dumm Volllabern zu lassen – und stehen auf. Und gehen Sie bitte nicht nur mit einem Kerl ins Bett, weil Sie glauben, ihm dies als Dank für die Einladung schulden.
Muss eine Dame ladylike bleiben? Nur, wenn der Herr ein Gentleman ist – ansonsten wird er danach behandelt, wie er sich selber benimmt. Und Sie haben selbstverständlich das Recht, ihn dennoch zu verführen oder auf seine Verführung einzugehen – wenn Sie es wirklich wollen und das Risiko überschaubar ist. Bei allem aber gilt: Rechnen sie damit, dass ihre Psyche belastet wird. Das gehört dazu.
Ich war Ihnen zu direkt? Ab und an muss Tacheles geredet werden. Und ich versichere Ihnen: Sie sparen sich einen Haufen Zeit und Ärger, wenn Sie so handeln.