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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Der sinnliche Konflikt – Tipps für Erotik-Autorinnen

Der Konflikt - dem Verlangen nachgehen oder nicht ...


„Verlangt denn ein erotischer Roman nach einem Konflikt?“, werden Sie sich vielleicht fragen. Ich darf Ihnen verraten: ja, selbstverständlich. Alle Liebesromane, und eben auch die erotischen Romane, leben sozusagen von Konflikten - und Ihre Leserinnen gieren geradezu danach. Einfacher ist es übrigens, eine erotische Kurzgeschichte zu schreiben – in ihr benötigen Sie nur einen Konflikt, und sie müssen nur einmal eine Lösung finden. In den meisten heutigen Romanen – nicht nur in Liebes- und Erotikromanen – werden die Konflikte stark überspitzt. Besondere unauffällig wird dies in manchen Seifenopern, in denen Konflikte oft „an den Haaren herbeigezogen“ werden, um die Dramatik zu steigern. Ein weiteres Beispiel finden Sie neuerdings in Kriminalserien, in die dauerhaft ein privates Beziehungsknirschen eingearbeitet wird.

Im erotischen Roman haben Sie eine zusätzliche Konfliktebene

Kommen wir zurück zum erotischen Roman. Üblicherweise handelt es sich dabei um einen Liebesroman, der die Leserin nicht vor der Schlafzimmertür stehen lässt, sondern sie dort hineinbegleitet. Für das Konzept des Romans hat dies alles zunächst gar keine Bedeutung, denn um einen Liebesroman zu entwerfen, müssen in der Regel innere und äußere Widerstände aufgebaut und wieder aufgelöst werden. Oftmals wird in den Roman ein Entscheidungskonflikt eingearbeitet, beispielsweise einer aus diesen Varianten:

Konflikt zwischen

- Eltern und „Zukünftigem“.
- Kindern und neuem Lover (oder Ehemann).
- Geliebtem und Ehemann (Verlobten).
- Abenteurer und bodenständigen Mann.
- Neuerdings: Karriere und Liebe.
- Im Extrem: reine hetero- und bisexuelle Orientierung.

Wird nun der erotische Teil eingefügt, so sind es meist „innere Widerstände“, die überwunden werden müssen. Dieser Umstand erzeugt weitere Konfliktsituationen, die einerseits, auf den bereits bekannten Annahmen fußen, teil aber auch neu sind – und die sogar im Widerspruch zueinander stehen können. Insofern hat die Autorin erotisch eingefärbter Romane wesentlich mehr Möglichkeiten, Konflikte auszuspielen. Mögliche „innere Konflikte“, die sich auch im Widerstand äußern können, sind:

- Ethisch, religiös oder weltanschaulich begründete Vorbehalte gegen vorehelichen Sex generell.
- Gewissensbiss unterschiedlicher Art bei Seitensprüngen.
- Angst vor dem Geschlechtsakt als solchem. (erstes Mal, erstes Mal auf diese Weise).
- Furcht vor vor Intimitäten bei gleichgeschlechtlichen Begegnungen.
- Probleme mit der Nacktheit.
- Unbehagen bei der Präsentation des Körpers.
- Ablehnung von bestimmten Praktiken (z. B. Oralverkehr).
- Angst vor Schwangerschaft und STDs.
- Die Panik, nicht potent zu sein (Männer) oder sich aus Angst zu verkrampfen (Frauen).

Verschachtelte Konflikte durch Erotik-Szenen

Der erotische Roman hat also den Vorteil, ihre Heldin in verschachtelte Konflikte bringen zu können. Sie können ganz traditionell schildern, wie Ihre Heldin den Schwur bekämpft, sich nie wieder zu verlieben. In dem Moment, in dem sie sich verliebt hat, erkennt sie aber, dass nun auch sexuelle Bedürfnisse auftauchen, vor denen sie sich fürchtet, die sie aber zugleich herbeisehnt. Dieser Konflikt eskaliert, sobald sie sich tatsächlich mit ihrem Geliebten in die Situation begibt, in der sie nicht mehr ausweichen kann.

Ich denke, diese wenigen Hinweise sollten jeder fantasiebegabten Autorin die Möglichkeit eröffnen, eine erotische Liebesgeschichte zu schreiben, aber ich vertiefe diesen Punkt noch einmal, um zu verdeutlichen, worauf Sie achten sollten.

Wie Sie die Konflikte in intimen Situationen verschärfen

Günstig ist stets, die inneren Konflikte, die sich durch Ihre Geschichte ziehen, in sexuellen Situationen wie in einem Vergrößerungsglas aufzuzeigen. Nahmen wir an, die Heldin hatte sich schon immer gewünscht, einmal von einer Frau verführt zu werden, obgleich sie mit einem Mann verlobt ist. In ihrer Fantasie (das hatten sie zuvor geschildert) fühlte sich alles sanft und romantisch an. Doch als die Heldin dann wirklich die fordernde Zunge, die tastenden Hände, vor allem aber die Begierde spürt, mit der sie „genommen“ werden soll, erstarrt sie vor Angst. Vermutlich wird die Geschichte so weitergehen, dass sie nach dieser ersten, fehlgeschlagenen Begegnung weiter sucht. Erst, wenn sie weiß, dass ihre Bineugierde auf eine schöne, sinnliche Art befriedigt werden kann, wird sie sich wieder dem eigentlichen Kernkonflikt stellen: Soll sie an ihrer Verlobung festhalten oder sich nunmehr eine Frau suchen, um mir ihr zusammenzuleben? Mit einem Satz: Ihre Heldin muss sich durch die eigenen Konflikte „hindurchfressen“, und das geht nicht, ohne „Versuch und Irrtum“.

In der Kurzgeschichte bearbeiten Sie nur einen Konflikt

Wie ich schon sagte, ist es einfacher, eine erotische Kurzgeschichte über einen Konflikt zu schreiben. Sie müssen den Konflikt nicht erst entwickeln: Er ist von vornherein da. Hier ein kurzes Beispiel für den Anfang einer solchen Kurzgeschichte

Ich lag da, bereit. Und doch fragte ich mich, wie alles vor sich gehen sollte. Er begann, mir sanft die Beine auseinanderzudrücken, und ich ließ es geschehen. Ich dachte er würde sich jetzt ausziehen, aber er tat es nicht. Stattdessen glitt sein Mund an meinen Oberschenkeln hoch. Er sagte leise: „Ich werde dich jetzt küssen – dort.“ Ruckartig kniff ich die Schenkel zusammen und befreite mich. „Das machst du nicht, Carlos“, schrie ich ihn an. Er grinste. „Doch das werde ich tun“, sagte er, „und nicht nur heute.“


Diese kurze Geschichte kann nun in viele Richtungen entwickelt werden – ich habe Ihnen bewusst nur den Anfang verraten. Sie sind vermutlich neugierig geworden, wie die Geschichte weitergeht – und das werden Ihre Leserinnen nun auch sein. Sie werden also weiterlesen.

Konnte ich Ihnen helfen? Wenn ja, sagen Sie es weiter. Wenn nein, sagen Sie es mir.

Der Artikel erschien in ähnlicher Art, aber etwas kürzer, in meinem Schriftsteller-Blog.

Aufgrund einiger Rückfragen zum Thema habe ich den Artikel um einen psychologischen Teil ergänzt.

Was darf man eigentlich noch sagen in Neusprech-Deutschland?

Opas Sexismus: "Negerin" aus den "Kolonien" als "Klippkaffernweib" bezeichnet


Sinnliches von Neger und Mohren - die Gedankenpolzei schlägt zu

In vielen Büchern finden wir noch die Worte „Neger“ oder „Negerin“, und sinnlich-süß verbinden die älteren ihn noch mit dem Negerkuss, bei dem man zwar nicht vom Neger geküsst wurde, aber Eiweißschaum unter süßer Schokolade fand. Heute? Ein Schokokuss. „Mohrchen im Hemde?“ auch du liebes Bisschen, nur das nicht und auch keine „Mohrenköpfe“ – überhaupt keine Mohren mehr, nicht mal in Venedig. Es mag ja sein, dass sich die schwarzhäutige Bevölkerung nicht gerne als „Neger“ bezeichnen lässt, zumal in den USA, weil dort die Nähe zu einem Schimpfwort unüberhörbar ist – aber Mohren? Und bitte: Muss man jetzt alle Bücher neu übersetzen oder neu schreiben, in denen von der „Negerin“ die Rede ist?

Indianer und Eskimos - wegradiert?

Indianer kommen nicht aus Indien, und es ist nicht der Name, den sie sich selbst gegeben haben. Wen stört das eigentlich? Die Indianer? Die wissen doch selbst, wie sie sich bezeichnen, als Volk wie als Mensch. Und die Eskimos? Die haben ihren Namen wieder von den Indianern, die es ja auch nicht gibt. Und wir? Was zwingt uns eigentlich, mit politischer Dummkorrektheit „Inuit“ zu sagen und zu schreiben?

Zigeuner und fahrendes Volk - unerwünscht

Der politisch korrekte Begriff der Vergangenheit für Zigeuner war „fahrendes Volks“ oder „Landfahrer“, doch jetzt müssen wir „Sinti und Roma“ sagen. Merkwürdig – in Ungarn sagen Zigeuner über sich, sei seien Zigeuner, und das stört keinen Menschen.

Schwul und lesbisch - oder "Homosexuell"?

„Schwul“ galt früher als anrüchig, und man sagte deshalb, diese Männer seien „vom anderen Ufer“. Inzwischen hat dich das Dummort „Homosexuelle“ durchgesetzt, wird aber andererseits eher belächelt. Die meisten Deutschen wissen ohnehin nicht, dass dieses Wort für Frauen und Männer gilt. Also wird mit „Homosexuell und lesbisch“ herumgeeiert.

Nutten, Huren, Prostituierte

Nur das Wort „Nutte“ ist in Wahrheit abwertend, „Hure“ hingegen nicht. Eine Hure ist eine „Mietfrau“, und das ist genau das, was sie ist. Nein, sie ist keine „Frau, die sich zur Schau stellt“, also keine Prostituierte. Dennoch glauben Journalisten, sie müssten das Wort „Prostituierte“ verwenden. Da kann man sich piekfein absetzen, besonders, wenn die Hure zur "Armutsprostituierten" wird.

Vögeln, Sexualkontakte, „Sex haben“

Kein Mensch „hat Sex“. Es ist schlicht unmöglich, Sex einfach „zu haben“. Irgendwie ist das Wort aus dem Englischen herübergeschwappt. Dort sagte man früher noch verniedlichend, ein Paar sei einander auf „biblische Art“ nähergekommen. In Deutschland sagte man eher „sie taten es“, wenn man es einfach ausdrücken wollte, oder „“sie schleifen miteinander“. Wer ein offizielles Wort suchte, sagte „sexueller Umgang“ oder schlicht „Geschlechtsverkehr?“ Eigentlich vögeln Leute miteinander. Mal wild-animalisch, mal sinnlich-einfühlend. Sagen wir doch einfach wieder „vögeln“.

Täglich neues Neusprech: Prekariat und Sexismus

Wir hören von „bildungsfern Schichten“ und meinen Menschen, die sich weigern, ein Mindestmaß an sozialer Verantwortung zu übernehmen. Die „Unterschicht“ ist zwar ein Dummwort, weile es in Deutschland keine offiziellen Gesellschaftsschichten gibt, aber immer noch besser als das schwachsinnige Wort „Prekariat“.

Letztendlich bleibt noch der „Sexismus“ – ein von akademischen Frauen erfundenes Wort, das nahezu ausschließlich dazu verwendet wird, Männer zu bezichtigen, Frauen „ungleich“, also ausschließlich oder überwiegend nach ihrem Geschlecht zu bewerten. Umgekehrt ist es übrigens kein Vergehen gegen die Menschlichkeit, wie zahllose Verlautbarungen aus Frauenhand beweisen.

Wenn es so weitergeht, werden wir nur noch Weichspül-Wörter und dümmliche Fachbegriffe in der Sprache haben, die entweder eine geringe oder aber gar keine Bedeutung mehr haben. Politische Korrektheit? Das ist eine Verschleierung dessen, was man wirklich will: Nämlich eine dümmliche, weichgespülte, ideologisierte Sprache einzuführen. Die Diktatur der politischen Korrektheit nervt. Und ihre Gedankenpolizei verdient nur eines: Entwaffnet zu werden.

Die Gedanken folgen weitgehend einem Artikel von Anne Welkener in der SHZ. Er erschien in ähnlicher Form auch in meinem privaten Blog.

Bild: "Klippkaffernweib" - im Original Vollakt-Foto aus der sogenannten "Kolonialzeit". Der Begriff "Kaffer" ist noch heute ein Schimpfwort.