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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Aufruhr: Halten Online-Beziehungen schlecht?

Die Welt des Internets ist in heller Aufregung: Online-Beziehungen sind angeblich um vieles brüchiger als Offline-Beziehungen . Doch das ist noch nicht alles: Sie führen auch wesentlich seltener zu Ehen.

Das jedenfalls will eine Forscherin herausgefunden haben, die angebliche 2.643 Paare untersucht haben will. Die kleinen Schönheitsfehler: Nur 90 davon waren verheiratete Online-Paare, und die Dauer der Partnerschaften von „online“ und „offline“ Paaren war höchst unterschiedlich.

Jedenfalls will die Forscherin aus ihrem dürftigen und zudem außerordentlich fragwürdigen Zahlenmaterial ermittelt haben, dass acht Prozent der online zustande gekommenen Ehepaare sich nach zwei Jahren entweder scheiden ließen oder getrennt lebten - im Gegensatz zu zwei Prozent der offline initiierten Ehen. Das sind in Zahlen allerdings nur ungefähr vier Online-Ehen, weil am Ende des zweiten Jahres der Studie wesentlich weniger Paare zur Verfügung standen als am Anfang.

Dürftiges Zahlenmaterial zu haben, hindert manche Forscher daran, zu gewagte Vermutungen anzustellen, doch offenbar ist Frau Aditi Paul sich ihrer Sache so sicher, dass sie gewagte Behauptungen aufstellt, zum Beispiel diese drei (offenbar angelesenen) Gründe, warum Online-Paare nicht so schnell heiraten:

1. Die oft zitierte „riesige Auswahl“. Eine völlig unbewiesene Behauptung, denn diese Auswahl ist bestenfalls für bestimmte Altersgruppen in Großstädten vorhanden.
2. Paare aus Onlinebeziehungen benötigen mehr Zeit für den ersten Teil ihrer Beziehung, weil dieser ausschließlich online (oder per Telefon) stattfindet. Das ist doppelter Unsinn: Jede Beziehung hat eine Vorgeschichte, die länger oder kürzer sein kann, und online können Paare durchaus schneller zu einem Date kommen als „offline“.
3. Ebenso benötigen Paare aus Onlinebegegnungen mehr Zeit für den vertrauensvollen Aufbau von Beziehungen. Behauptet wird, angeblich 86 Prozent der Online-Dater seien „beunruhigt“ über falsche Informationen des Partners oder über den Partner. Aus diesem Grund, so die Autorin, würden sie mehr Zeit brauchen, um herausfinden, ob sie dem Partner trauen könnten. Das ist Unsinn. Wenn der Partner nicht in der Nachbarschaft wohnt, zum Freundeskreis gehört oder im selben Betrieb arbeitet, braucht man immer etwas mehr Zeit, um ihm zu vertrauen.

Welchen Stellenwert die eigenartige Studie von Ms. Paul hat, wird sich erst in Zukunft erweisen – dann nämlich, wenn man Paare vergleicht, die auf unterschiedlichen Wegen, aber ansonsten unter gleichen Bedingungen (beide waren einander zuvor fremd) Partner gefunden haben.

Doch das hindert unsere Sensationspresse nicht, laut in die Welt hinauszuposaunen, dass Online-Dating möglicherweise äußert negative Auswirkungen hat. Und das passt dann prima auf das Vorurteil, „online“ würden sich nur „Kaputte“ treffen.

Mehr und viele Quellen zum Beispiel in der Liebe Pur.