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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Den Männern eine Chance geben …

Ich wollte es erst gar nicht glauben, als ich es las: Da schreibt doch eine Autorin über das Kennenlernen diese Passage;

Da nimmt man sich immer wieder aufs Neue ein Herz, gibt dem nächsten vielversprechenden Typen eine Chance …


Ei, ei, Prinzessin Turandot … da haben Sie also einem Mann eine Chance gewährt, ihr Herz zu erobern, doch - ach - es wurde mal wieder nichts.

Was mich dazu veranlasst, mal ein paar Worte zur weiblichen Überheblichkeit zu verlieren. (Keine Sorge, es gibt auch männliche Überheblichkeit).

Die allerschönste Märchenprinzessin?

Eine Frau, die tatsächlich glaubt, sie könne Audienzen geben, "Hof halten" oder huldvoll Chancen auf Dates einräumen, muss so schön sein wie Schneewittchen, Dornröschen und die böse Königin zusammen. Von anderen Eigenschaften als „Schönheit“ mal ganz abgesehen.

Wer nicht dazu zählt, bitte mal herhören: Alle anderen Frauen hienieden befinden sich auf einem freien Beziehungs- und Heiratsmarkt, bei dem ein Gemenge aus verschiedensten Qualitäten zählt. Da gibt’s keine Chancen einzuräumen, im Gegenteil: Da gilt es, Chancen wahrzunehmen und festzuhalten.

Natürlich gilt das nicht für die wenigen Frauen, die vor Geist sprühen, deren Seele glänzt und deren körperliche Schönheit, die der Venus übertrifft. Nur: Auf wie viel Prozent an der Gesamtbevölkerung schätzen Sie diese Frauen? Zwei Prozent? Vielleicht vier oder fünf Prozent? Und glauben Sie wirklich, dass ein besonders hoher Anteil dieser Frauen im Online-Dating unterwegs ist und dort einen Ehepartner sucht?


Oh, oh … wenn ein Mann schreiben würde, er wolle doch nun mal seine Negativerfahrungen an die Hasen verfüttern und voller Mut einer Frau die Chance geben, ihn jetzt kennenzulernen – was wäre dann?

Ich höre schon den Satz: „So ein Arschloch“. Und dabei wäre es ziemlich gleich, ob er einen ONS oder eine Beziehung sucht.

Na schön. Wenn Frauen glauben wollen, dass sie die Möglichkeit haben, Männern „Chancen zu geben“, dann sollen sie es tun. Es ist nicht vergeblich: Die Chance auf einen ONS haben sie in jedem Fall.

Bemerkungen zum Sex (und anderen Lüsten) beim ersten Date

Sex ist Sex und sonst gar nichts. Sex ist vor allem keine Ware, auch wenn viele Frauen so handeln, als könnten sie für Sex oder auch für „keinen Sex“ etwas eintauschen. Neulich hörte ich gerade den Spruch:

Männer schenken Liebe, um Sex zu bekommen, und Frauen schenken Sex, um Liebe zu bekommen.


Beim ersten Date? Ja, wenn beide wirklich wild aufeinander sind ...
Na schön, der Glaube versteht Berge. Dazu gehört auch der Glaube vieler junger Frauen, sie müssten sich so lange wie irgend möglich zurückhalten, um den ersten Sex mit IHM zu einem einmaligen Erlebnis (für ihn) werden zu lassen. Oder die Vorstellung, dass man einen Mann, der sich nun mal absolut nicht festlegen will, durch Sex zur Bindungsbereitschaft bringen könnte. Diese beiden Methoden gelten im bürgerlichen Sinne als „Wohlanständig“, doch ich nenne sie beim Namen: Es ist „Handel mit Sex“. Sicher kann jede Frau mit mit Sex einhandeln, was sie mag: Aber es ist nicht „wohlanständig“, sondern hurenhaft.

Sex beim ersten Date kann in Ordnung sein oder auch nicht. Sex ist ein Bedürfnis, und Personen, die Dates wahrnehmen, hatten häufig schon lange keinen Sex mehr – das gilt für Frauen wie für Männer gleichermaßen. Wenn sich etwas anbietet, was man sehr entbehrt – warum sollte es dann nicht genossen werden? Vorausgesetzt natürlich, der andere will es auch – und wer eigentlich wann was will, weiß am Anfang niemand.

Wenn „Sex beim ersten Date“ für jemanden derzeit nicht in Ordnung ist, dann ist sein gutes Recht, keinen Sex anzubieten und das Angebot des anderen für den Moment abzulehnen. Doch da tun sich Abgründe auf: Während viele Frauen nicht gelassen darauf reagieren, wenn ihnen Sex angeboten wird, sondern empört ablehnen, fühlen sich die meisten Männer verpflichtet, auf das Angebot der Frau einzugehen. Und Frauen, die mehr oder weniger offen vorschlagen, die Nacht miteinander zu verbringen, reagieren zumeist ungewöhnlich emotional, wenn ihr Wunsch doch einmal von einem Mann abgelehnt werden sollte. Die Situation ist im Grunde ein wenig paradox. Einerseits erwarten Frauen, dass sich der Mann für ihre körperlichen Vorzüge interessiert, andererseits werden Vorschläge, nun auch den Genuss zu zelebrieren, oftmals schockiert und empört abgelehnt. Andererseits erwarten solche Frauen, die Sex fest eingeplant haben, vom Mann die Initiative, Sex vorzuschlagen – und sind empört, wenn er es nicht von sich aus tut oder sich gar verweigert.

Die Lust, sich zu verlieben, zu küssen, zu streicheln und sich für eine Nacht „geborgen zu fühlen“, muss nicht zwangsläufig mit hartem Sex einhergehen. Deshalb ist die Frage, ob „Sex beim ersten Date“ unbedingt „penetrativer Sex“, auch PIV (1) genannt, sein muss. Auf der anderen Seite steht ja die „alte Schule“: Erst ein paar Dates lang kennenlernen und sich dabei gegenseitig ein bisschen „anfüttern“, bevor man das ganze Programm einplant. Und der beste Reiz, so erzählt gerade eine junge Dame in ihrem Blog, bestünde darin, nicht den anderen, sondern sich selbst von Date zu Date aufzuheizen, um auf diese Weise die eigene Begierde zu steigern.

Ein Problem gibt es freilich: Je höher die Erwartungen sind, und je dringlicher man sich den Sex herbeisehnt, umso schlimmer wird es, wenn der Sex dann nicht den Erwartungen entspricht. Oder wenn beide einander just in diesem Moment nicht alle geheimen Winkel ihrer Wollust öffnen können und alles geben, was möglich ist.

Und so bleibt die Frage wohl auf ewig offen, wann, wie, wo und mit welcher Intensität das „erste Mal Sex miteinander“ zelebriert werden soll.

Was meinen Sie?

(1) PIV - Penis-in-Vagina)