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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Pornografie und die Lust auf Ehescheidungen

Nicht hingucken! Könnte Ihre Ehe gefährden!
Oh, oh … das wussten die Moralisten doch schon immer – Pornografie ist wahnsinnig gefährlich, jedenfalls für Ehepaare. Denn wenn einer der Partner beginnt, Pornografie anzuschauen, steigt das Scheidungsrisiko. Und das Erstaunliche: von sechs Prozent Scheidungs-Wahrscheinlichkeit bei Männern innerhalb der untersuchten Periode auf 11 Prozent. Wer jetzt noch nicht geschockt ist, dem fällt wahrscheinlich jetzt der Löffel in die Suppe: Bei Frauen, die beginnen, Pornos zu sehnen, ist die Scheidungswahrscheinlichkeit beinahe drei Mal so hoch. Das sagt jedenfalls Samuel Perry, der all dies ermittelt haben will. Natürlich ein angesehener Wissenschaftler, versteht sich.

Ja … da fragt sich eigentlich nur noch, was genau die Frauen da gesehen haben … verglichen sie etwa die Penisgröße? Haben sie sich gleichgeschlechtliche Pornos angesehen und sich gedacht: „Ist echt besser, ey?“ Oder waren sie ehrlich erstaunt darüber, was alles beim Sex möglich ist außer Hubbewegungen?

Oh … nun ja … die Forscher verstanden sich jedenfalls weder als Moralisten noch als „PORNO“-Adepten, sondern meinten, sie würden damit einen hilfreichen Beitrag dazu leisten, amerikanische Ehepaare auf die möglichen Konsequenzen der Pornografie unter gewissen Umständen hinzuweisen.

Was letztlich wieder heißt: Schließt alle Türen, hört nicht auf fremde Einflüsse, seid gottesfürchtig und lasset euch nicht in Versuchung führen. Der Teufel, so wissen wir doch schon lange, lauert an jeder Ecke der Computertastatur. Allerdings hat die Studie den Nachteil, höchst angreifbar zu sein. Denn es könnte ja auch sein, dass alles umgekehrt ist: Wer unzufrieden mit der Lust in der Ehe ist, sieht vielleicht eher Pornografie, und weil das auch nicht weiterhilft, lässt er/sie sich möglicherweise scheiden.

Es könnte sein. Alles könnte irgendwie sein und das Gegenteil könnte auch sein. Fragt sich, warum wir überhaupt noch zuhören, wenn die Leute aus den Elfenbeintürmen ihre Sprüche ablassen.

Lohfink: Wenn der Boulevard die Gesetzgebung steuert

Der Tagesspiegel greift auf, was längst hätte gesagt werden müssen: Mehr und mehr bestimmt die Boulevardpresse die Politik. Aktuelles Beispiel sind die neuen Sexualgesetze, und sie nennt die Namen derer, die sich – aus welchen Motiven auch immer – den „Fall Lohfink“ genutzt haben, um „ihr“ Sexualstrafrecht durchzusetzen. Dazu schreibt der Tagesspiegel:

Wie verschiedene Politiker – darunter die Minister Maas und Schwesig und die Abgeordnete Dörner – das Verfahren gegen Lohfink gebrauchten, um die von ihnen unterstützte Reform des Sexualstrafrechts zu propagieren, ist beispiellos.


Das hat inzwischen auch der Richterbund-Vorsitzende Jens Gnisa angeprangert. In der HAZ hieß es dazu:

Ziel der Kritik ist in erster Linie Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD), die vor dem Hintergrund des Falles für für ein schärferes Sexualstrafrecht geworben hatte.


Wer bitte soll denn noch Respekt vor Ministerinnen und Ministern, Abgeordneten und Frauenrechtlerinnen haben, die der Meinung der Populisten in den Gassen folgen? Heute geht es um das Sexualstrafrecht - das mag ja noch hingehen. Aber was wäre, wenn die Regierung morgen dem Boulevard folgte, um unsere Freiheitsrechte einzuschränken?

Selbst, wenn das neue Sexualstrafrecht wirklich Sinn haben sollte und alles in trockenen völkerrechtlichen Tüchern sein sollte, dann wäre doch die Frage, wer in Deutschland eigentlich Politik macht - und: für wen?