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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Findelsatire – das Leben findet auf Instagram statt

An sich ein sehr positiver Artikel, den wir fanden. Es geht um Feminismus, und zwar um die helle, lustvolle Seite und die dunkle, doktrinäre Seite. Und wir finden natürlich gut, dass darüber gesprochen und geschrieben wird. Musste mal sein, und ist absolut OK.

Nur … äh … werden da nicht „soziale Medien“ und die Realität miteinander vermischt? Da zitiere ich doch mal:

Offen über Wünsche zu sprechen zeugt von einem neuen, weiblichen Selbstbewusstsein, das auf Instagram unter Hashtags wie #orgasmsmatter und #sexmatters stattfindet.


Oh ... und wo findet all dies in der Realität statt?

Ein kurzes Lob der Schlampen

Freizügig schenken, erst dann herausfordern - keine schlechte Strategie
Nichts ist für einen Mann schöner, als einer wirklich lustvollen Schlampe zu begegnen, sogar dann, wenn er sie nicht „exklusiv“ hat. Denn die „Schlampe“ hat eine Persönlichkeit, die heute kaum noch vorkommt: Selbstbewusstsein kombiniert mit Wollust, und all dies kompromisslos.

Sie wählt willkürlich, und wenn sie einen Mann gewählt hat, dann will sie ihn auch. Wie sie ihren Genuss daraus zieht, weiß niemand so genau, doch die Hauptsache ist, sie selber weiß es. Das Dümmste, was man über sie sagen kann, ist „dass sie Sex will“. In Wahrheit will sie den Mann, den sie mit heimnimmt. Mit Haut und Haar, ohne Wenn und Aber, und wenn es sein kann, auch noch für ein paar Nächste länger.

Sie gibt, bevor sie nimmt, aber wenn sie nimmt, dann versucht sie, aus dem Mann alles herauszuholen, was möglich ist. Und tatsächlich erweist sie sich als sehr erträglich im Zusammensein, wenn mal gerade keine Vöglein singen.

Sei dankbar, Männer, dass es Schlampen gibt, lobt sie und preist sie. Es gab Zeiten, in denen man sie mit Gedichten bedacht und mit Dessous, Konfekt und Rosen überhäuft hat.

Die übrigen Frauen mögen keine Schlampen. Denn Schlampen haben alles, was sie nicht haben: Sie wissen, wer sie sind, sie können sich frivol kleiden und sehen noch gut darin aus, und sie kriegen jeden Kerl. Verdammter Mist, was? Aber so ist es eben. Die Schranke im Hirn „anständiger“ Frauen verhindert Karambolagen, aber auch das süße Risiko, sich einfach hinzugeben und sich dabei sauwohl zu fühlen.

Bild: Illustration von Girard, Illustrator, 20. Jahrhundert. Teilansicht

Belgien, Sugarbabys und Prostitution

Mäzene damals
Belgien, Sugarbabys und Prostitution - oder warum mancher nicht weiß, was Prostitution ist

Wer geht uns eigentlich am meisten auf die Nerven, die Moralhüter oder die Sugar-Baby-Agenturen? Ausrechnet in Belgien wurde dies nun wieder zum Thema – wie schon so oft anderwärts.

Worum geht es eigentlich? Offiziell um eine Webseite (es gibt aber mehrere) die Sugarbaby und Sugardaddys zusammenbringt. Oder, weniger englisch und nicht so poetisch: Er zahlt ihr Unterhalt, damit sie jederzeit zu seiner Unterhaltung zur Verfügung steht. Dafür wir nun in Brüssel auf offener Straße Werbung gemacht – und zwar in der Nähe der Universität, zu Semesterbeginn.

Das gefiel nun dem Träger der Uni ebenso wenig wir der Studentenorganisation Unecof. Dort war das „Phänomen studentischer Prostitution“ bekannt, aber man hält es nicht für empfehlenswert. Die Not der jungen Frauen werde für den Profit der Vermittler ausgeschlachtet, hieß es vonseiten der Studentenorganisation.

Der Uni-Träger ging noch weiter – man bereite eine Klage wegen Anstiftung zur Prostitution vor, sagte man der Presse.

Das Beispiel zeigt, wie unklar der Begriff der „Prostitution“ in Wahrheit ist. Es ist nirgendwo verboten, von einem Mann (oder einer Frau) Unterhalt anzunehmen, und unter männlichen Studenten waren sogenannte „Bratkartoffelverhältnisse“ oder „Schürzenstipendien“ längst bekannt, bevor die erste Studentin die Uni betrat. Diesen Verhältnissen liegen die gleichen Bedingungen zugrunde: Ich fütter dich durch, dafür bedienst du mich im Bett, wann immer ich will“ – wohlgemerkt, es waren Frauen, die diese Angebote machten, und Männer, die sie annahmen.

Normalerweise – und da beginnen die unterschiedlichen Ansichten und Meinungen zum Thema – ist Prostitution das notorische Angebot, gegen aktuelle Geldzahlungen den Beischlaf auszuführen. Und weil das so ist, meiden alle, die dergleichen vermitteln, den Zusammenhang zwischen dem Geldfluss und der Lustbefriedigung. So auch in diesem Fall.

Ob es uns gefällt oder nicht: Sugar Baby und Sugar Daddy sind Phänomene, die weder neu noch typisch für Prostitution sind. Und da fiele mir noch ein: Hätte jemals jemand die Studenten der Vergangenheit bedauert, die sich aus Armut mit reifen Frauen einließen, die sich unbefriedigt fühlten?

Sollten Sie mich fragen, ob ich das befürworte, sage ich klar „Nein“. Aber es geht nicht darum, ob man etwas befürwortet oder nicht, sondern darum, ob das, was diese Frauen später ihren Galanen anbieten, als „Prostitution“ bezeichnet werden darf.

Presse: Zum Beispiel in der "Krone", Bild nach Becat (hist. Illustration)

Spitroasting – was ist das und wie geht es?

Vorspiel
Wenn du empfindsam bist und nicht für gewagte Experimente übrig hast – lass es bleiben, und lies am besten gar nicht erst weiter. Es geht um Sex, genau genommen um Triolen, auch „Dreier“ genannt“, und zwar um eine ziemliche Abweichung von dem, was üblich ist. Nun kannst du natürlich fragen, was überhaupt üblich ist. Normalerweise bestimmt das die Frau bei einem Dreier mit einer Frau und zwei Männern. Und damit die gleich mal gesagt ist: Nacheinander ist es schöner als zugleich.

Kommen wir erst mal zum Wort: „Spit Roast“ ist ein „Spießbraten“, weil’s so aussieht. Also: An „beiden Enden“ einer Person, die lang gestreckt auf einer hohen Bank oder einem Tisch liegt, befindet sich ein „Spieß“. Wir gehen nun davon aus, dass du erkannt hast, was für eine Art Spieß das ist – ja, ja, es ist das Unaussprechliche am Mann, was keine wohlerzogene Frau in den Mund nimmt. Weder als Wort noch in vivo.

Wobei wir nun etwas besprechen, das jeder keuschen Jungfrau die Schamesröte ins Gesicht treiben dürfte und manche Frauenrechtlerin auf die höchste Palme bringen kann. Denn: Dafür gibt sich kaum eine Frau her, weil es entwürdigend ist – mehr noch als das berühmte „Sandwich“, bei dem die Frau sozusagen der Schinken zwischen den Weißbrotscheiben ist. Aber dabei hat sie wenigsten flächendeckenden Körperkontakt.

Die Revanche - wenn der Mann "aufgespießt" wird.

Doch nun kommt die Revanche: Der Spießbraten kann natürlich auch ein Mann sein, und da wird’s erst richtig wild und verwegen. Denn die Nummer zwei und die Nummer drei können in diesem Fall zwei Frauen, zwei Männer (oh, oh) oder – man staune – ein gemischtes Paar sein.

Wer hier an biologischen, physischen der sonstigen Voraussetzungen zweifelt, dem will ich noch sehr dezent sagen, dass „Pegging“ dabei zum Einsatz kommen kann – sowohl beidseitig wie auch einseitig. Erinnerst du dich daran, dass deine Partner Paare sein können? Dann ist’s ja gut.

Falls ihr euch Gedanken macht, ob es auch noch ganz anders geht: ja, es geht. Alle Varianten gehen technisch, sind aber nicht unbedingt lustvoll. Und wenn du der Spießbraten bist, hast du nicht viele Möglichkeiten, das zu ändern. Du liegst da und lässt die anderen machen.

Ich kann es auch so sagen: Es ist nur gut für dich, wenn du dich gerne erniedrigen lässt, egal ob Frau oder Mann. Als Frau bist du die „Schlampe, die’s getan hat“ und keinesfalls eine Heldin an der Sexfront. Bis du als Mann der Spießbraten, denke dran: Du giltst danach nicht mehr als „hetero“, auch wenn du’s bist.

Die aggressive Domina

Aggressive, wütende Domina
Die aggressive Domina? Was ist eigentlich damit gemeint? Eine konsequente Frau? Eine Frau, die einen Hintern zu verbläuen weiß, eine Aggressorin, der es Freude bereitet, ungezogene Jungs zu ohrfeigen? Eine Foltermagd oder eine Aufseherin?

Wer textlich nach der „aggressiven Domina“ sucht, findet sie zuerst an einem merkwürdigen Ort – im Arbeitsleben (1).

… der Boss, eine 40-jährige, ziemlich aggressive Domina mit mehr Klammern und Ringen im Gesicht als bei einem Hottentottenweib.


Junge Hottentottenfrau
Die Feministin würde nun sofort denken: typisch, diese Knaben! Andere Ethnien verachten und Frauen sowieso – also rassistisch und frauenverachtend in einer Person. Und so ganz richtig ist’s auch nicht, schließlich verschandelte sich keine Hottentotten-Frau so wie manche Berlinerin.

Hochgestochen kommen höchstens Psychoanalytiker (2) daher, wenn sie in der „perversen Gedankenwelt“ ihrer Klienten eine „aggressive Domina“ vorfinden, die eine „Verdichtung aus Mutter- und Attentäterin-Introjekt“ darstellt. Ach, merkwürdige Menschen vereinen sich in den armen Seelen der nach Dominanz lechzenden Männer. Mutter und Hexe, Tante und Foltermagd – was mag sich da noch alles in den Männerseelen verdichten?

Ansonsten bestraft die „aggressive Domina grausam ihren Sklaven“ – das führt natürlich auf eine pornografische Seite. Und es soll Klingeltöne geben, die in die Straßenbahn im Dominaton hinausschreien: „Zieh dich aus, du geile Sau“. (3)

Etwas lockerer gehen die Briten mit dem Thema bei der Frau Thatchers Regierungsstil (4) gelegentlich als „aggressive Domina-Politik“ beschrieben wurde, und die Amerikaner bezeichneten sogar die Entertainerin Oprah als „sexuell aggressive Domina“ (5).

In der Domina-Werbung taucht die „aggressive Domina“ deutlich seltener auf – möglicherweise, weil sich die Kerle dann nicht mehr trauen würden, ihr einen Besuch abzustatten. Denn von der professionellen Domina wird erwartet, dass sie ihre Emotionen unter Kontrolle hat – und Aggressionen darf sie unterschwellig haben, doch muss sie diese auch dann glaubhaft ausspeilen können, wenn sie selber nicht aggressiv ist. Und einfühlsam-aggressiv zu sein ist eine Kunst, die erst einmal erlernt sein will.

(1) Aus: Dichter leben: eine Passionsgeschichte des Übersetzens
(2) Männlichkeiten: Wie weibliche und männliche Psychoanalytiker Jungen und ...
(3) https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/Wenn-die-Domina-nervig-klingelt/story/29741024
(4) The Prose Factory: Literary Life in Britain Since 1918
(5) The Oprah Phenomenon.