Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Aus der Rolle fallen

Aus welcher Rolle fällt sie gerade?
Inspiriert zu unsrem März-Thema „Aus der Rolle fallen“ hat mich ein Beitrag auf Quora, der sich damit befasst, ob wir „unmoralisch“ sein und „unmoralisch“ denken dürfen. Dabei kam mir in den Sinn, dass alle, die brav in ihren Rollen verbleiben und niemals vom erlernten Rollenspiel abweichen, sich möglicherweise gar nicht vorstellen können, dass jemand „aus der Rolle fällt“.

Erotische Rollen weichen auf - Frauen werden zu aktiven Spielerinnen

Erotisch aus der Rolle zu fallen heißt, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Das ist heute leichter als früher: „Damals“ (namentlich im 19. Jahrhundert) waren die Männer dafür zuständig, dass Frauen „erweckt“ wurden. Das heißt, alles, was eine Frau jemals von der Lust erfuhr, lernte sie von ihrem ersten und (oftmals) einzigen Mann. Sie dufte auf keinen Fall „aus der Rolle fallen“, also werde eigene Lüste entwickeln noch eigene Vorstellungen von „schönem Sex“ haben. Völlig unmöglich war es, eigene Lustwünsche zu äußern, weil der Ehemann daran feststellen konnte, dass sie schon vor der Ehe oder während der Ehe „andere“ Kontakte hatte. Das galt als absolut skandalös.

Heute sprechen Paare entweder über ihre besonderen Lüste, oder sie gewähren sie ungefragt. Es sind auch nicht mehr die Männer, die nach dem „Besonderen“ fragen - mehr und mehr stellen auch die Frauen jene Frage, die oft Verblüffung auslöst: „Kannst du dir auch noch anderen Sex vorstellen als den, den wir immer miteinander haben?“

Wer als Mann diese Frage gestellt bekommt, weiß, dass er sie bald beantworten sollte - kaum eine Frau, die über „mehr Lüste“ nachdenkt, gibt sich mit ausweichenden Antworten zufrieden.

Rollenspiel, Rollenwechsel, Rollenkonformität?

Es ist normalerweise bequemer, sich immer brav, immer rollenkonform und weitgehend unauffällig zu verhalten. Aber es ist eben auch ziemlich langweilig. Und weil es so ist, brechen viele Frauen und Männer dann und wann aus den Rollen aus, die von ihnen erwartet werden.

Ich hoffe, wir bekommen genügend Beiträge zum Thema. Die Redaktion ist noch keinesfalls „völlig vor der Rolle“, sondern wird das tun, was sie immer tut: abwägen und Themen versachlichen.

Deflexting

Kaum hat das Jahr begonnen, schon wurde ein neuer „Dating-Trend“ ausgemacht: Deflexting.

Woher kommt das verdammte Unwort?

Es ist ein Kunstwort aus dem Englischen „delecting“, was so viel wie „Ablenken“ oder „Ausweichen“ bedeutet und dem Wort „texting“, also einer modernen Variante des Begriffs Informationen austauschen.

Beschrieben wird es so, dass ein Mann (1) die Fragen der Frau ignoriert und stattdessen einen Text sendet, der sich auf etwas bezieht, was er vorher erwähnt hat oder das gar keinen Bezug zur Frage hat.

Wie groß ist eigentlich die Mattscheibe dieser Frauen?

Klar: Das ist kein Trend, sondern eine Folge hirnlosen Textens. Und diejenigen, die es „trifft“, müssen eine übergroße Mattscheibe haben, um die Sache nicht zu durchschauen: Ein Mann, der so handelt, ist nicht wirklich interessiert.


(1) Die absonderliche Sensations- und Frauenpresse, die so etwas verbreitet, sieht offenbar Männer immer als Unhold und Frauen als engelsgleiche Unschuldslämmer an.

Fantasien, harter Sex und Realitäten

Nicht nur Autorinnen (und Autoren), auch Tagträumer und Feuchträumer (-innen inklusive) werden ein Phänomen kennen, das immer wieder für kontroversen sorgt: Du träumst dich in eine Situation hierein, von der du dir wünscht, dass sie sich real niemals betreffen wird. Oder wie eine Autorin schrieb:

Ich will nicht, dass diese Situationen jemals wahr werden, ja, ich kann sie nur ertragen, wenn ich weiß, dass sie für mich nicht wahr werden. Ich denke dabei zum Beispiel an Gruppensex ... klar ist der in der Fantasie erregend, aber ich würde es nicht tun, weil ich in der tatsächlichen Situation viel zu schüchtern sein würde.

Ist das wirklich so schlimm?

Warum sollte dies alles "schlimm" sein?

Auf gar keinen Fall, werden dir die Forscher sagen, die es untersucht haben. Denn so viel ist klar: Wenn wir alle nur das Erträumen würden, was wir schon kennen, dann wäre die Welt öde - und mal ganz simpel: du wirst kaum von etwas träumen, was dein ständiger Lover sowieso mit dir macht. Also träumst du vom geheimnisvollen Fremden (1), dem du dich in der Öffentlichkeit hingibst (2), oder dass dich jemand dominiert (3). Oder um im Bild zu bleiben: dass du an einer Orgie(4) teilnimmst und die Wahl zwischen vielen männlichen und weiblichen Partner hast. Und ein gutes Drittel von euch, das weiß ich, träumt von ziemlich heftigen Begegnungen mit einer oder zwei Frauen.

Was ist schlimm daran? Manchmal passiert so etwas ja tatsächlich, aber nicht DIR. Und wenn du davon träumst, heißt das noch lange nicht, dass es in der Realität wirklich schön ist ... im erotischen Roman ist ja auch alles viel schöner. Also träum weiter von der Lust, die dich plötzlich überkommt. Niemand will wissen, wie dein Körper bei diesen Gedanken bebt. Hauptsache, deine Träume machen dich glücklich.

(1) Zwei Drittel der Befragten Frauen träumen davon.
(2) Davon träumen etwa 57 Prozent der Frauen.
(3) Etwas weniger als zwei Drittel der Frauen macht dies sinnlich.
(4) Etwa 57 Prozent der Frauen träumen davon.

Hetero und anderer Spuk

In einem haben die Gender-Theoretiker recht: Wir werden zwar mit einem definierten Geschlecht geboren, aber seine Eigenschaften stehen noch nicht absolut fest. Es ist nicht, wie viele meinen, allein der elterliche Wunsch, aus dem Sohn einen „richtigen Jungen“ zu machen oder aus der Tochter ein „liebenswürdiges Mädchen.“ So leicht machen es sich nur die eindimensionalen Denker.

Die Gruppe versucht, die Anlagen zu verstärken

In Wahrheit versuchen nahezu alle erwachsenen Männer und die Gruppe der Jungen, mit der man aufwächst, die „männlichen Eigenschaften“ in den Knaben zu verstärken, während die erwachsenen Frauen und die Mädchengruppen dafür sorgen, dass die Tochter ihre „weiblichen Eigenschaften“ entwickelt.

Interessiert sich der Knabe nicht für Autorennen und Fußball, sondern für Architektur und Farbnuancen, so stutzt sein Umfeld. Und wird das Mädchen nicht so recht warm mit Modezeichnung und romantischer Literatur, so passiert dies ebenfalls. Zwar wird noch kein Alarm ausgelöst, aber das „Anderssein“ wird wahrgenommen.

Liebe Leute - das ist ganz normal. Die eigene Gruppe will uns in ihre Mehrheitsmeinungen und Mehrheitsinteressen hineinziehen, aber nur ein Teil von uns passt nahtlos in das Puzzle.

Wieso eigentlich "Sexualität"?

Es mag ja sein, dass dies alles auch etwas mit Sexualität zu tun haben. Aber zunächst geht es doch um etwas ganz anderes: Ob man sich der Mehrheit fügt oder individuelle Neigungen entwickelt.

Ganz ähnlich ist es mit der „Heterosexualität“, je nach Ausprägung der Autoren auch CIS-Gender genannt.

Sogenannte "Heterosexuelle" definieren ihre Lüste, wie sie wollen

Der sogenannte Heterosexuelle hat die Möglichkeit, seine Gefühle nach allen Richtungen zu entwickeln oder zu vertiefen, zu lieben oder zu verehren, wen er mag, sinnlich oder erotisch zu finden, was er mag -und eben auch Fantasien und Praktiken zu entwickeln, wie er mag.

Heißt: Wer von anderen als „Heterosexuell“ bezeichnet wird, ist einfach nur frei, seine Liebe, seine Leidenschaft, seine Sinnlichkeit oder auch seine Sexualität auszuleben, wie er mag.

Homosexualität ist nicht wirklich das Gegenteil von Heterosexualität

Man könnte nun fragen, ob diese für einen Menschen auch zutrifft, der sich ausschließlich als „homosexuell“ definiert. Die meisten homosexuell veranlagten Menschen, die ich kennenlernte, gleich, ob Frauen oder Männer, waren innerlich überzeugt, nur das gleiche Geschlecht attraktiv zu finden. Das ist ihr gutes Recht, aber es ist kein Grund, die „anderen“ mit dem entgegengesetzten Etikette zu belegen. Ja, es ist nicht einmal ein Grund, die anderen überhaupt irgendwie zu definieren. Oder schärfer formuliert: Es ist ein unverschämter Übergriff auf das Definitionsrecht der anderen.

Heterosexuell - weder eine Norm noch Ehre, sondern nur ein Wort

Und weil das so ist, muss sich niemand als „heterosexuell“ bezeichnen lassen, und auch nicht als CIS. Selbst, wer meint, sich mit dem Begriff „Heterosexuell“ schmücken zu müssen, verkennt, dass er aus mehr Komponenten besteht als nur seiner Sexualität. Und jedem, der das Wort überhaupt in den Mund nimmt. muss gesagt werden: Es gibt keine beweisbare wissenschaftliche Definition von Heterosexualität.

Was ist eigentlich "natürlich" in der Sexualität?

Überhaupt muss zur Sexualität gesagt werden, dass wir Menschen viele Namen für die Sinnlichkeit, Lust und Liebe haben, und dass wir uns alle weit von der „natürlichen Sexualität“ fortentwickelt haben. „Natürliche Sexualität“ dient der Zeugung von Nachkommen und ist bei fast allen Säugetieren eine Ausnahmesituation - schon allein, weil sie - wie bei Menschen - dabei in einem rauschähnlichen Zustand verfallen. Menschen und bestimmte Primaten haben hingegen die Möglichkeit, einander Lust zu schenken, und sie nutzen diese Möglichkeit reiflich. Nicht, weil sie müssen, sondern weil es ihnen möglich ist.

Was, wenn ein Single ein Paar sucht?

Ungewisser Weg
Wahrscheinlich hast du schon mal gelesen, dass ein einzelner Mann oder eine einzelne Frau ein Paar sucht. Wenn du da an einen Dreier denkst, liegst du nicht falsch, und wenn eine Frau ein Paar für einen Dreier sucht, dann kannst du einigermaßen sicher sein, dass daraus ein MFF-Dreier wird.

Ein Mann und zwei Frauen? Klingt das nicht wie eine dieser Männerfantasien, die eigentlich nur dazu deinen, dass der Mann seine Lust befriedigen kann und die beiden Frauen dabei „Handlungsgehilfinnen“ sind?

Viel wahrscheinlicher ist, dass die suchende Frau sich eine Fantasie erfüllen will, denn ein Mann in einer Paarbeziehung und seine Partnerin bilden eine ideale Voraussetzung für ein sexuelles Abenteuer zwischen „hetero“ und „bi“. Die Gefahr ist also nicht, dass du das „Spielzeug“ des Mannes wirst, sondern dass du ein Paar triffst, das deine Naivität und Neugierde ausnutzt, um dich zu benutzen, ohne dich als Person anzuerkennen. Denn so viel kannst du dir denken: Die meisten Paare machen „so etwas“ nicht zum ersten Mal, und sie wissen genau, was sie wollen - während du es oft noch nicht so genau weißt - vor allem, wenn du zum ersten Mal danach suchst.

Eine junge Frau, selber "Einhorn" schrieb vor einiger Zeit sinngemäß:

Paare, die keine Rücksicht auf deine Bedürfnisse nehmen und deine Ängste und Vorbehalte nicht berücksichtigen, kommen nicht infrage. Du bist nicht die Frau, die sie in einer Bar aufgelesen haben und die sie nun nach Hause schleppen, weil sie „billig und willig“ ist.

Wenn du ein Single bist

Die Frage, was du für ein Paar bedeutest, kannst du eigentlich nie wirklich beantworten. Aber du hast mindestens ein Recht darauf, respektvoll behandelt zu werden. Das gelingt am besten, wenn du selbst eine Vorstellung davon hast, von wem du Genüsse erwartest und wie das passieren soll und wem du auf welche Weise Lüste schenken willst.

Dieser Artikel mag manchem als völlig unmoralisch erscheinen. Aber es ist immer moralischer, zu wissen, auf was du dich einlässt als in eine Situation zu torkeln, die du nicht wirklich gewollt hast.

Das gilt übrigens auch für Männer, die sich aus Abenteuerlust auf ein Paar einlassen.