Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Zwei Wochen: Wahrheit, Sex, Lüste, Dating und die Sieben

Letzte Woche konnte ich leider keine Wochenzusammenfassung schreiben, und mittlerweile ist es 14 Tage her, dass ich es tat. Deshalb will ich mich heute kurzfassen.

Die Liebeszeitung im Dienste der Wahrheit

Die Liebeszeitung bringt manche Kuriosität – insgesamt aber ist die Redaktion auf die Wahrheit fixiert. Dazu gehört auch, Blödsinn aller Art zu entlarven. Warum das so scher ist, beschrieben wir im Artikel „Lüste und Wahrheitssuche“.

Partnersuche - künftige Kids, heiße Kinks und noch viel mehr

Partnersuche ist immer wieder ein Thema – und die offizielle Frauen- und Boulevardpresse sucht immer wieder nach angeblichen „Tatsachen“, die oft nichts als Meinungen sind. Wir schließen uns dem nicht an und betrachten kritisch, warum weder der Kinderwunsch noch harmlose sexuelle „Kinks“ zu Themen „erster Begegnungen“ werden sollten.

Die erste Begegnung ist bekanntlich immer kompliziert. Wenn du selber auswählst, kannst du nach dem Ausschlussverfahren oder nach dem Auswahlverfahren vorgehen. Wer Lust auf Fakten statt Gesülze hat, der kann aus unserem Artikel über beide Prinzipien viel entnehmen.

Hallo – es gibt sieben Zwerge, sieben Geißlein und sieben Gründe, mit jemanden durchs Leben zu gehen. Doch statt solche Zahlenspielereien als „ausgemachten Blödsinn“ zu bezeichnen, beruft sich die Presse darauf. Es handelt sich schließlich um „Wissenschaft“. Die Liebeszeitung erklärt die Hintergründe der Behauptung.

Sex geht häufiger als Liebe - und Genuss gehört dazu

Sex pur – gibt es das ohne Liebe? Jeder Biologe würde sagen: „Ja, und es liegt daran, dass…“. Christen, Fanatiker, Moralisten und Bildungsbürger behaupten das Gegenteil. Da hilft nur, ganz brutal zu sagen: Zum Sex gehören ohne Zweifel Gefühle – aber es gibt keinen direkten Zusammenhang von „Sex und Liebe“.

Das heißt nun aber auch, dass uns das Leben durchaus durch viele Betten führen kann. Die Lust zu entzünden und solange zu genießen, wie sie andauert, ist absolut natürlich. Müsste man darüber eigentlich noch schreiben?

Manchen von euch interessiert auch, wann „man“ (also jede Frau und jeder Mann) nach der Scheidung oder Trennung wieder „Sex haben darf“. Dies betrifft allerdings häufig nur die „Verlassenen“. Lustig dabei ist nur, dass sie oft von dem/der Ex beschimpft werden, wenn sie gleich wieder mit jemandem ins Bett hüpfen.

Heikles um den Sex - zustimmen und die bösen. bösen Fetische

Die Schweizer zoffen sich gerade über das Thema „Zustimmungslösung“ – zum Sex, wozu sonst? Sie ist in keiner Weise praktikabel, und sie ist weder natürlich noch logisch. Aber sehr von Ideologien durchdrungen.

Was sind eigentlich sexuelle „Fetische“? Der Begriff ist inzwischen so weit gestreut wie Pusteblumen auf überdüngten Wiesen. Und das macht vieles zum „Fetisch“, auch wenn es sich gar nicht um einen Fetisch handelt.

Marginalien und Abgesang für heute

Wir hatten ein Problem mit der Software und daraufhin ziemlichen Ärger mit dem Service. Also musste ich selbst „Hand anlegen“, aber mit Details verschone ich euch diesmal. Dafür habe ich eine Wunderkiste von Pressemeldungen veröffentlicht. Und nein, die Liebeszeitung gibt nicht auf. Und überhaupt: Hast du schon mal an eine „erotische Aktion Eichhörnchen“ gedacht? Ich habe gerade die „Brigitte“ gelesen, die über ein ähnliches Phänomen berichtet – jenseits von der Energiekrise. Also: Ein Herbst/Winter mit Partner wärmt Körper und Psyche zugleich.

Und damit ein schönes Wochenende.

Die sonderbaren Lüste … auf der Suche nach der Wahrheit …

Immer wieder: die dominante Frau als Beweis für "perverse" Lüste
Es gibt Bücher über alles, was irgendwie mit dem „Menschlichen“ zusammenhängt – vor allem in der Sexualität. Man vermutet, man glaubt zu wissen, man mutmaßt etwas - darüber schreibt man dann. Aber je weiter wir uns zurückkämpfen in die Zeit des Bürgertums, umso mehr stoßen wir auf Zweifel. Was ist wirklich wahr?

Wie funktionieren die Täuschungen und Unwahrheiten?

Der wichtigste Grund ist, dass alle positive Erfahrungen mit der realen Sexualität niemals an die Öffentlichkeit kamen. Wenn es etwas zu berichten gab, dann ging ein „erschreckendes“ Ereignis voraus. Die Presse, die damals (ich rede von der Zeit zwischen 1950 und 1970) so sensationslüstern war wie heute, stellte die Menschen genüsslich bloß, die zu den „Abweichlern“ gehörten. Und dazu reichte es völlig, mit einem Partner „bei der Sache“ erwischt zu werden, mit dem man nicht verheiratet war. Für eine Dame, selbst für eine, deren Ruf als zweifelhaft galt, wäre es absolut unmöglich gewesen, Fellatio zu geben – ob mit „Aufnahme“ oder ohne. Was es nicht geben dufte, das gab es auch nicht – sonst wäre die künstliche Fassade des „wohlanständigen“ Bürgertums zusammengebrochen.

Hilfe aus dem Bordell und aus der Fantasie

Also behalf man sich mit Schilderungen von „Halbweltdamen“, Bordellwirtinnen und Freiern, die so gut wie immer beschönigt wurden. Wer sich als Autor (teils auch als Autorin) einen Namen machen wollte, schrieb fantasievolle Pornografie, etwa „Walter“ („mein geheimes Leben“) oder die „Histoire d’O“, die allerdings ein wahres Kunstwerk ist.

Der Sex im Buch: Nicht selbst erlebt, sondern frei erfunden

Die Lust aus zweiter Hand, kunstvoll als „selberlebte Wonnen“ vermarktet, wurde mit dem Anschein der Wahrheit versehen – zum Teil äußerst glaubwürdig, zum Teil absolut märchenhaft. Später versuchten Autoren oft, erotische Fantasien als authentische Schilderung an den Markt zu bringen. Dabei benutze man den Trick, dass dem Autor / der Autorin ein geheimnisvolles Manuskript oder Tagebuch zugespielt wurde, das selbstverständlich „absolut authentisch“ war. Die weiteren Tricks bestanden darin, tatsächliche Ereignisse mit in die Schilderungen einzubinden.

Ein Mix aus Fantasien - als Realitäten verkauft

Das angebliche Berkley-Horse
Sogar die Schilderungen der berühmten Frau Berkley (das ist die Bordellwirtin mit dem angeblichen „Berkley-Horse“) stammen nicht von ihr selbst, ihren ausführenden Damen oder gar den schmerzgeilen Kunden, sondern aus zweiter oder dritter Hand. Und ihre berühmte verstellbare Prügelbank, das Berkley-Horse? Wer sich jemals auf diese Prügelbank schnallen ließ, der hätte es geleugnet, und wer es nicht sah, der entwarf es aus seiner erotischen Fantasie. So wurde aus dem Wunderding für die lustvolle Flagellation reicher Gentlemen eine modifizierte Klappleiter.

Selbst Lexika folgen den blühenden Fantasien fragwürdiger Autoren, und dazu will ich für die Berkley-Geschichte einmal Wikipedia zitieren (deutsch):

Ashbee beschreibt die Prügelbank nach den Memoiren Berkleys (1): Sie lässt sich in einem beachtlichen Maße öffnen, sodass der Körper in jeden gewünschten Winkel gebracht werden kann. Es gibt eine Abbildung in Mrs. Berkleys Memoiren (1), die einen beinahe nackten Mann darauf zeigt. Eine Frau sitzt in einem Stuhl direkt darunter, Hintern, Bauch und Scham entblößt, die den Mann mit der Hand befriedigt, während Mrs. Berkley seine Rückseite mit Birkenruten bearbeitet.

Das Bildungsbürgertum und die „wissenschaftlichen“ Werke

Das Bildungsbürgertum hatte Zugriff auf Werke, die unter dem Deckmantel der Wissenschaft allerlei sexuelle „Perversionen“ streiften. Deren Autoren bedienten sich überall, wo sie irgendetwas Aufregendes fanden. Teils aus Patientenakten oder Tagebuchauszügen, die andere bereits veröffentlicht hatten. Andernteils aber auch aus pornografischen oder erotischen Magazinen, die es bereits vor der „Porno-Welle“ gab. In ihnen wurden nicht nur Frauen und Männer in „befremdlichen“ Posen abgebildet, sondern dort fanden sich auch erotische Texte. Da die Autoren wussten, wie die betuchten Leser nach Sensationen gierten, wurden die Schilderungen der vermeintlich „Perversen“ benutzt, um eine Realität vorzuspiegeln, die es in dieser Weise gar nicht gab. Teilweise wurde den Lesern/Leserinnen sogar vorgespiegelt, es gäbe Geheimgesellschaften, aus deren Fundus die Schilderungen stammten. Schon etwas glaubwürdiger, aber dennoch aus dem Zusammenhang gerissen, wurden auch Leserbriefe verwendet, die zeigen sollten, wie „krank“ die Wünsche der Männer waren, die diese Magazine lasen. (2)

Warum ich euch dies alles schreibe? Weil es wahrhaftig schrecklich schwer ist, die Wahrheit hinter all diesem Wust von Vermutungen und Halbwahrheiten herauszufinden.

Und weil ich denke, ihr solltet dies einfach wissen.

(1) Das Lexikon in Ehren – aber Frau Berkleys „echte“ Memoiren gelten als verschollen – falls es sie jemals gab. Alles deutet in Wahrheit auf eine Verschleierung hin. Auch der Autor, auf den man sich überall beruft, Henry Spencer Ashbee, gilt nicht gerade als „glaubwürdiger Zeitzeuge“.
(2) Ich habe keines der angeblich „wissenschaftlichen“ Werke angeben. Sie stammen von Journalisten und Buchautoren, die sich überall bedient haben, um ihre neugierige Leserschaft zu beglücken. Die Quellen reichen von absolutem Schund über Novellen und Darstellungen bis hin zu tatsächlichen „wissenschaftlichen“ Werken. Kurz: ein Mix aus Ansichten, Sensationsmache und einigen wenigen Fakten.

Die süßen, bösen Abweichungen von der sexuellen Norm

Körperteile im Fokus - ist es Fetischismus?
Ich kenne viele Menschen … die auf das Stichwort meinen, Fetischismus sei doch eigentlich etwas sehr Harmloses und Reizvolles. Gewiss, manche solche Neigungen erscheinen rührend oder als Galanterie.

Der Autor Joachim Pauly, Hamburg 1957.

Als Joachim Pauly dies schrieb, galt es noch als völlig unakzeptabel, sexuelle Themen anzusprechen. Insbesondere in den Familien der Beamten und der kleinen Angestellten wurden alle sexuellen Themen ausgeblendet. Geschlechtsteile hießen „edle Teile“, die Fortpflanzung an sich wurde mit rosa Wolken verhüllt, und die Kinder brachte eines Tages der Klapperstorch.

Und dann gar Fetischismus? Wenn man darüber sprechen wollte, musste man sich einen weißen Kittel anziehen, um „wissenschaftlich“ zu wirken. Derartige Bücher erscheinen damals als „Privatdrucke“, die nur an „Subskribenden“ geliefert wurden.

Reden wir also von den süßen, bösen Abweichungen des Geschlechtslebens und den Reizen, die von der Kleidung ausgehen. Denn das, was mit „Fetischismus“ ursprünglich gemeint war, ist ja die Bekleidung, der sich die Person „hingibt“. Es ist sozusagen der Ersatz für die unerfüllte Hoffnung, mit einer Frau Geschlechtsverkehr zu haben. Oder so ähnlich. Die Definitionen variieren, die Lust an sinnlicher, duftiger und stimulierender weiblicher Bekleidung bleibt.

Die sinnliche Abweichung - der "Fetischismus"

Der Finger im Mund als fetischistische Geste

Allerdings haben wir im Sprachgebrauch mit dem Wort „Fetischismus“ ein Problem: Es steht mittlerweile für eine unspezifische sexuelle Abweichung, also fetischistische Tendenzen als Lebensstil. Dann gilt als Fetisch, was in der psychologischen Literatur einst nahezu ausschließlich als solcher galt: das Kleidungsstück einer Frau – ohne Frau. Der Volksmund aber sagt auch „Fetisch“, wenn sich ein auffälliges Kleidungsstück an der Frau befindet, also das Bein im Strumpf, der Fuß im Schuh oder die Brust im BH. Und damit nicht genug: Schließlich gilt auch mancher Körperteil selber als Fetisch: besonders Brüste und Füße.

Die große Zeit der Fetische ist vorbei - die Reize aber bleiben

Bei so viel „Fetischismus“ gerät dann auch die „krankhafte Variante“, die einst „Connaisseurs“ aus „wissenschaftlichen“ Gründen beschäftigte, ins Hintertreffen. Die Marotte, weibliche Kleidungsstück zu sammeln, beschäftigt zwar noch den einen oder anderen Liebhaber, aber die große Zeit der „Fetische“ ist vorbei.

Was blieb, war das „Reizvolle“, von der Reizwäsche über den Reiz erigierter Brustwarzen bis hin zum begierigen Ansaugen der weiblichen Finger. Eben alles, was so schrecklich schön frivol ist.

Offizieller Begriff Fetischismus: MSD-Manuals
Umgangssprachliche, fragwürdige und falsche Definitionen von Fetischismus:

(1) Handlungen, die ungewöhnlich sind oder anderen ungewöhnlich erscheinen, weil sie nicht direkt zum Koitus führen.
(2) Lüste, die von einem Körperteil (statt von der ganzen Person) ausgehen.
(3) Lüste, die durch die Dekoration eines Körperteils entstehen, wie etwa „Reizwäsche“ (Dessous).
(4) Lüste, die durch die Berührung von Körperteilen ohne Dekoration (nackte Füße, Zehen, Finger, Brüste) entstehen, die aber nicht unmittelbar dem Geschlechtsverkehr dienen.
(5) Der Wunsch nach leichten Schlägen (Flagellationen) und Rollenspielen dieser Art wird oft als „Fetisch“ bezeichnet.
(6) Das Tragen von Damenwäsche durch Männer gilt manchmal als „fetischistisch“.
(7) Das Tragen von ungewöhnlichen Kleidungsstücken (Stiefel) beim Sex wird ebenfalls gelegentlich als „Fetisch“ bezeichnet.



Gibt es sieben Merkmale für den richtigen Partner?

Die Sieben - ach die Sieben. Sie muss herhalten, um eine psychologische Erklärung dafür zu geben, dass Menschen zusammenkommen oder auch nicht. Und wer weiter in den Tiefen des Internets gräbt, findet dort solche schrägen Meinungen:

Nach Josef Paneth ist die Sieben die erste Primzahl im psychologischen Sinn.

Was ist mit den Sieben Merkmalen?

Der Psychologe Gregory Webster, seines Zeichens Professor an der University of Florida, beschäftigt sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen, vor allem aber mit dem Teil, in den die Liebe hineinwirkt. Das nennt der Amerikaner „romantische Beziehungen“ - und wir hier in Deutschland Liebes- oder Paarbeziehungen.

Verschiedentlich wird nun veröffentlicht, er habe „sieben Merkmale“ gefunden, die für die Partnersuche essenziell wichtig wären. Nicht mehr und nicht weniger. Und das, was dann in der Zeitung steht, ist: Diese Merkmale wären bei allen Menschen gleich.

Der Professor hat dies in der Tat beforscht – und zwar anhand der Ausschlusskriterien. (Deal Breakers). Davon fand er sieben an der Zahl. Meist wird der Rückschluss veröffentlicht, also die sieben Punkte, die so wichtig sind, dass sie in jeder Beziehung hinterfragt werden sollten.

Die sieben Punkte des Psychologen für die Beziehung

So, und nun geht es los – was sind diese Punkte (die Reihenfolge ist willkürlich gewählt)

1. Ist die Person attraktiv für mich?

Alles klar? Eine Person, die für dich nicht attraktiv ist, willst du nicht treffen oder jedenfalls nicht noch einmal treffen. Gemeint ist vor allem das Äußere, der erste Eindruck, die Erscheinung.

2. Lebt die Person gesund?

Bei Beziehungen spielt eine große Rolle, ob der Lebensstil dazu führen wird, lange Jahre miteinander zu verbringen und Nachkommen großzuziehen. Insofern ist wichtig, wie er/sie sich ernährt, zu Drogen (auch Rauchen und Alkohol) steht, Sport treibt oder sich anderweitig „fit“ hält.

3. Wie ist sein/ihr sozialer Status in der Gesellschaft?

Das Ansehen in der Gesellschaft kann ein Kriterium sein. Hat er/sie überhaupt eine Art „Ansehen“? Hat er/sie einen guten Beruf oder ein passables Einkommen? Besitzt die Person Macht oder ist sie anderweitig angesehen?

4. Wie ist sein / ihr Charakter?

In der Überschrift habe ich „Charakter“ gewählt – in Wahrheit ist die Summe der „Persönlichkeitsmerkmale“ gemeint. Das heißt: Welche Alltagseigenschaften oder welches Verhalten finde ich an ihm/ihr gut? Kann ich davon etwas nutzen? Wie wirken sie sich sonst auf mich aus?

5. Beziehungsziele - wie steht es um Bindung und Freiheit?

Heute will jeder Mensch bestimmte Freiheiten behalten, wenn er eine Beziehung eingeht. Diese können sehr unterschiedlich sein - mancher braucht mehr Freiraum, ein anderer mehr Nähe. Die Grundfrage ist immer: Fördert der andere mich durch seine Anwesenheit oder erdrückt er mich?

6. Paarungsstrategien – Beziehungsverhalten

Nicht alle Paare wollen „monogame Ehen“ oder Familien. Dieser Punkt ist relativ neu – vor etwa 25 Jahren wurde kaum danach gefragt. Heute wird gelegentlich gefragt, wie „Offen“ die Beziehung für andere sein soll, ob beispielsweise „Dritte“ geduldet oder gar in die Beziehung eingeschlossen werden sollen. Normalerweise wird das Thema nur von Personen angesprochen, die solche Parallelbeziehungen wollen

7. Religion und Weltanschauung

Ob Religion, Politik oder „nur“ Weltanschauung – wer eine extreme Richtung angehört oder sich mit „Herzblut“ engagiert, der möchte, dass sein Partner (seine Partnerin) ähnliche Ziele verfolgt. Für die meisten anderen Personen ist dieser Punkt unerheblich.

Hat der US-Professor recht?

Ich persönlich halte diese Auflistung für ziemlich willkürlich. Wenn die Presse teilweise behauptet, es gäbe „tatsächlich nur sieben Merkmale“ (1), dann unterliegt sie einer Täuschung, denn das, was Partnersuchende wirklich interessiert, ist der Blick auf die Zukunft. Und dieser Blick, der ohnehin etwas schwierig ist, besteht nicht aus drei, fünf, sieben oder neun Punkten, sondern aus einem Geflecht der Eigenschaften beider Partner.

Der Rat von den Experten der Liebeszeitung

Zuletzt ein Tipp für Dich persönlich:

Wenn du deine Möglichkeiten und Grenzen kennst, weißt du auch, was dir am wichtigsten ist und worauf du verzichten kannst. Dazu braucht man weder ein Psychologiestudium noch ein Beuteschema. Frag dich nur: Was will ich von einer Beziehung?

(1) Einige Informationen aus dem "Express"
Hintergründe und Erläuterungen (englisch): The Science Explorer


Darf man nach der Scheidung wieder Lust auf Sex haben?

Wenn du eine juristische Antwort willst, dann frag einen Juristen. Wenn du dich aber nur informieren willst, ob es „psychisch“ oder „emotional“ schädlich ist, dann lies einfach weiter.

Der "Seelenzustand"

Neben dem Tod eines Ehepartners ist die plötzliche Trennung ein so einschneidendes Ereignis für das „psychische Wohlbefinden“, dass Worte dafür nur schwer zu finden sind. Auch demjenigen, der verlassen wird, fällt es schwer, den eigenen „Seelenzustand“ zu beschreiben, aber sie oder er wird nicht so kritisch von der Gesellschaft beäugt.

Bei Trennungen oder Scheidungen ist ohnehin oft nur der/die Verlassene von „psychischen“ Lasten gebeutelt. Und „die“ Gesellschaft reagiert eigenartig: Einerseits meidet sie die „Verlassenen“, andererseits werden diese schon bald wieder umworben.

Scheidungsfolgen: Manche flüchten, andere fliegen auf dich

Ganz generell lässt sich sagen: Paare fliehen, weil sie eine „Infektion“ durch Getrennte fürchten. Und Singles wittern Morgenluft: Das gibt es jemanden, den man schnell kapern kann. Und anders als bei den Menschen, die eine verstorbene Person zu betrauern haben, gibt es bei Getrennten und geschiedenen keine „Schonfrist“.

Insofern gibt es auch keine „Trauerzeit“, die meist mit „einem Jahr“ veranschlagt wurde. Wie lange jemand benötigt, um sein „WIR“ loszulassen, dessen Reste auch nach der Trennung immer noch in ihm verbleiben, ist unterschiedlich. Die getrennte oder geschiedene Person muss ja im Wesentlichen vom „WIR“ zurück zum „ICH“. Der Rest sind „psychische Feinheiten“, die wir entweder ausblenden können oder mit denen wir eine Weile leben müssen. Doch so viel sei gesagt: Die Psyche versucht stets, wieder Stabilität zu erlangen – auch, wenn du verlassen worden bist. Bei den meisten Menschen funktioniert diese „Automatik“ tatsächlich: das Gehirn versucht, alle Lebensvorgänge, die das Schiff „Mensch“ zum Schlingern bringt, wieder auf Kurs zu bringen.

Attraktivität testen – auch mit Sex

Du kannst also ohne Weiteres wieder sexuelle Wünsche haben. In der Gesellschaft wird „Sex und Liebe“ immer als „Gesamtpaket“ angesehen – das ist aber völliger Unsinn. Es gib recht viele Männer – und immer mehr Frauen – die gerade nach Trennungen wissen wollen, wie attraktiv sie noch wirken. Die einfachste Art, dies festzustellen, ist ein Date. Endet es im Bett, dann war es ein Erfolg. Diesen Effekt nutzen auch die „Scheidungströster(innen)“, die Menschen sofort nach Trennungen oder Scheidungen als „verfügbar“ ansehen.

Wenn du Zweifel hast und nach Rat suchst: Diese Lust auf Sex ist völlig normal. Die Natur ruft, die Lust kommt. Das hat weder etwas mit Liebe zu tun noch mit der Trauer über die verlorene Liebe. Ja, es geht dabei überhaupt nicht um Liebe.

Nimm, was du willst, aber binde dich nicht vorschnell

Je nachdem, wie jemand empfindet, der verlassen wurde, kann es eine Weile dauern, bis er (sie) wieder „wirklich Vertrauen“ in andere Menschen fasst. Es klingt fast etwas hartherzig, diesen Rat zu geben, aber ich sage es dennoch:

In der ersten Zeit nimm, was dir geboten wird … es gibt sehr viele Frauen und/oder Männer, die bei dir „Naschen“ wollen. Wenn du dich selbst wieder „berappelt“ hast, kannst du an eine neue Liebe denken. Dann wirst du automatisch auf andere Menschen stoßen, die auch nach einer neuen Liebe suchen.

Testfrage: Wie lange bist du schon Single?

Die beliebteste Frage für Dauerbeziehungen ist ja immer: „Wie lange bist du schon Single?“ Sie wird gestellt, um in etwa entscheiden zu können, ob du erstens „wieder“ und zweitens „überhaupt“ bereit bist, eine Beziehung einzugehen. Mit Zeiten von einem bis drei Jahren dürfte jeder zufrieden sein – was darunter ist, führt oft ebenso zur Ablehnung wie das, was wesentlich darüber liegt.

Das Fazit - tu, was dir Freude bereitet

Treffe dich mit Menschen und lass das Ergebnis offen. Nimm alles an, was du wirklich magst und für dich als lustvoll empfindest. Aber verliebe dich nicht und binde dich nicht zu schnell.

Das sollte als Rat durchaus reichen.