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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Halloween und der Hexenflug

Vor dem Höhenflug die Einreibung
Passen Hexen eigentlich zu Halloween? Und kann man wirklich auf einem Hexenbesen durch die Luft fliegen, so hoch, wie man nur will? Wer sich solche Fragen stellt, findet auch Antworten. Jedenfalls soll die Flughöhe für Hexen, die auf Besen reiten, auf maximal 150 Meter beschränkt sein. Wie hoch Hexen überhaupt fliegen können, wissen wir ebenfalls nicht. Uns gelang es leider nicht, eine Hexe aufzutreiben, die auf einem hölzernen Besen reitend, jemals vom Boden abgehoben hätte.

Flugschule für Hexen - von 1901

Wir fanden aber die Darstellung einer Hexenflugschule aus dem Jahr 1901, und dabei gelernt: Der Rücken muss mit einer Tinktur eingerieben werden. Sobald sich der Po hebt, muss die Hexe allerdings den Besen fest zwischen die Beine klemmen, um abzuheben.

Alle Hexen und der Rest ...
Das Ganze soll aus einer Illustration des Grafikers Martin van Maële stammen, der eine Variante des bekannten Erotik-Werkes „Lenchen im Zuchthause“ in französischer Sprache illustriert hat. Während die Tinktur, die der kleinen Hexe unten vermittels eines Tuches verabreicht wird, als „Hexensalbe“ bekannt ist, wissen wir nicht, welcher Trunk der unbekleideten Dame im Bett kredenzt wird, die auf dem kleinen Bild links zu sehen ist. (Originalseite, so weit uns bekannt) Wir vermuten, dass die Absichten der stehenden Dame unlauter sind.

Bild links: Original Martin van Maële zugeschrieben, angebliche Veröffentlichung 1901. Bild oben: Auszug aus dem Original (Buchveröffentlichung). Wegen des relativ undeutlichen Scans wurden einige Begrenzungen nachgezogen.

Das Buch zu „Bi“ – lesenswert?

Das Buch in drei Aufmachungen - links die Version von Hanser
Als das Buch „Bi“ von Julia Shaw in diesem Jahr in England erschien, hieß es: „Die verborge Kultur, Geschichte und Wissenschaft der Bisexualität.“ In Deutschland heißt es - ziemlich verwirrend und reißerisch: „Vielfältige Liebe entdecken“.

Mag der Verlag Hanser darüber denken, wie er will: Genau das bietet dieses Buch nicht.

Die falschen Grundlagen der üblichen Sichtweisen - zunächst ohne Buch

Was ist dieses Buch wirklich? Zunächst ist es das Produkt einer Journalistin und Wissenschaftlerin, die sorgfältig recherchiert hat und dabei das zusammentragen konnte, was sich immer mehr abzeichnet: Irgendwie stimmen die bisherigen Etiketten für die Liebe nicht mehr. Wobei sich fragt, ob sie jemals stimmten. Lediglich der Begriff „Homosexuell“ ist glaubwürdig, weil sich die Menschen, die darunter fallen, dies aus einem inneren Bedürfnis tun: Sie sind so - nicht anders. Alle anderen - und hier wird es abenteuerlich - haben Möglichkeiten, den Geschlechtsverkehr mit sich selbst, mit einer Frau, einen Mann oder mit Gruppen auszuleben. Die meisten tun es nicht, aber sie können „homoerotische“ Neigungen verspüren, weil diese auf einer Skale liegen und nicht eindeutig sein müssen. Auch wenn man sich „Sex pur“ vorstellt: Solange die „empfangende Person“ weiß, wer sie befriedigt, wird sie „heterosexuell“ empfinden - weiß sie es nicht, so empfindet sie „Sex pur“. Das klingt abenteuerlich, ist aber eine Tatsache, die man nicht einfach ignorieren kann.

Das Buch zur "Bisexualität" - aufschlussreich

Zurück zum Buch. Es geht gelassen mit dem Thema Bisexualität um - wesentlich gelassener als die üblichen Queer-Leute. Und dies, obwohl sie sich auch als Person mit der Vorsilbe „Bi“ auseinandersetzt. Es liegt nahe, dass sie sich intensiver um die Bisexualität der Frauen kümmert als um die der Männer. Schon allein deswegen, weil diese deutlich besser dokumentiert ist.

Und wir erfahren aus erster Hand, dass Menschen, die „Bisexualität“ zelebrieren, von vielen Seiten angegriffen werden: von homophoben Männern sowieso, von entsprechenden Frauen manchmal ebenfalls. Die Angriffe kommen von den Puristen und Puristinnen. Und das sieht so aus: „Lesben“ haben sich in einer bestimmten Art zu verhalten, damit sie als solche von den „Hardlinerinnen“ anerkannt werden. Sie werden bezichtigt, nur „homoerotisch zu spielen“, aber nicht homosexuell zu sein. Julia Shaw weiß dazu ein Erlebnis zu erzählen: In einer „Lesben-Bar“ wurden sie und ihre Freundin bezichtigt, nicht wirklich „lesbisch zu sein“. Erstaunlicherweise trifft dies auf viele bisexuelle Frauen zu - aber „lesbische“ Liebe zu empfinden und praktizieren, ist eben ein Ausdruck ihrer Persönlichkeit.

Zitiert wird dazu Victoria Clarke, die sogar behauptet, dass sich manche sexuell ambivalenten Personen versuchten, den Stereotypen der Szene anzupassen. Und nicht nur sie:

Viele Menschen fühlen sich unter Druck gesetzt“, diesen Normen zu entsprechen, um als Leben und Schwule akzeptiert zu werden.

Tatsächlich haben „beide Seiten“ , also sogenannte „Heterosexuelle“ wie auch „eindeutige“ Szenen-Hardliner(innen) fest Vorstellungen, wie ein „Homosexueller“ oder eine homosexuelle Frau auszusehen habe.

Nachdem all dies im Buch gesagt wurde, Quellen erforscht und sowohl wissenschaftliche wie auch persönliche Meinungen zusammengebracht werden konnten - für wen ist dieses Buch nützlich?

Ein Buch, das dir in jedem Fall nützen wird

Zunächst einmal für alle, die sich jemals für die Diskussion über sexuelle Identitäten interessiert haben. Sie erfahren nicht nur etwas über entsprechende Forschungen, sondern auch etwas über die dazugehörigen Befindlichkeiten.

Empfehlen kann ich das Buch auch für alle Frauen, die sich unsicher fühlen, ob sie „sinnliche Lüste“ auf andere Frauen empfinden „dürfen“. Dabei kommt es nicht darauf an, ob sie „der Typ“ sind oder nicht. Und nein, es geht nicht einmal darum, die entsprechende Lüste oder Neigungen zu erproben. Aber es dient dazu, Klarheit über die eigene Identität zu finden und - sicher auch - gelassener mit den möglichen Reaktionen umzugehen.

Wissenschaft und Politik nehmen im Buch viel Raum ein - sind aber bei Weitem nicht so informativ wie die Betrachtungen über das Denken und Empfinden der Personen, die sich als Bisexuell empfinden.

Und ein persönlicher Satz noch dazu: Die Meinungen von Sexualwissenschaftlern, Psychologen und Soziologen veralten schneller als die Generationen wechseln, und auch innerhalb einer Generation werden sie kontrovers diskutiert. Was wirklich bliebt, ist das Empfinden des Individuums.

In diesem Sinne: Lest das Buch, versteht, worum es geht und genießt die frische Sichtweise der jungen Autorin, die für viele noch ungewöhnlich ist.

Kauf es in euer Buchhandlung, wenn ihr könnt. Euer Buchhändler freut sich über euer Interesse. Falls ihr fürchtet, angesichts des deutschen Titels zu erröten - es geht auch über das Internet.

Grafik von der Webseite der Autorin.

Die Woche: Alt, jung, Bi, schwul und der Mikrorock

Ein Thema dieser Woche war Bisexualität. Es kam von außen, weil ich ein Buch zum Thema nicht mehr ignorieren konnte. Es ist nach dem üblichen Schema aufgebaut: Viel gelesen, einige Schlüsse daraus gezogen und dann geschickt (und etwas reißerisch) vermarktet. (1)

Gibt es Bisexualität?

Das Thema wirft alle Fragen erneut auf, die sich um die sexuelle „Präferenz“ drehen. Gibt es überhaupt eine genau definierte „Bi-Sexualität? Sind angebliche „Bi-Sexuelle“ etwas „verkappte Homosexuelle“ oder gehören sie der Kategorie der „Lustmolche“ an? Oder ernsthafter: Natürlich kann jeder, der mag, sich als „bisexuell“ bezeichnen. Aber rechtfertigt dies das Etikett einer sexuellen Ausrichtung?

Ihr dürft euch selber fragen, ihr könnte andere fragen - aber bitte fragt weder Lexika noch Experten, es sei denn, ihr müsstet ein Referat im Rahmen eurer Ausbildung darüber halten. Dann erwarten die Lehrer/Dozenten, dass ihr nachplappern könnt, was andere geschrieben haben – sonst nichts. Das ist übrigens auch der Grund, warum so viel Unsinn in der Presse erscheint.

Klarheit - Homosexualität im Wandel der Zeit

Nachdem dies gesagt ist – ich habe diese Woche als Reaktion auf den Artikel über „Bisexualität“ noch einen über „Homosexualität“ veröffentlicht. Es wird wirklich Zeit, dass auf diesem Gebiet einmal Tacheles geredet wird.

Große Altersunterschiede - Gewinn oder Verlust?

Ein anderes Thema, das oft heftig diskutiert wird, sind Altersunterschiede in festen Beziehungen. Aber wie sieht es aus mit Altersunterschieden in Affären, Liebschaften und Beziehungen, die hauptsächlich auf erotischer Anziehung beruhen?

Wir sagen es. Wir schreiben darüber. Einmal über reife Damen, die bevorzugt nach deutlich jüngeren Lovern suchen und einmal über Herren, die sich an ebenfalls deutlich jüngeren Damen erfreuen möchten. All dies gibt es, all dies passiert wirklich, und es gibt Gründe dafür, solche Beziehungen zu wollen oder auch abzulehnen. Ob es auch Gründe gibt, sie zu beargwöhnen? Fragt euch selbst und schickt mir eure Gedanken.

Wie Beziehungen tatsächlich zustande kommen

Manchmal denke ich: Schade, dass so wenige Menschen diesen Artikel über Paarbeziehungen gelesen haben. Er gilt für alle Geschlechter, alle Kombinationen und jede Form von Partnerschaften. Das Prinzip heißt: Nähe – kombiniert mit drei weiteren Merkmalen, die ganz sicher zum Erfolg führen.

Am Ende: der Mikrorock

Am Ende habe ich noch etwas zum Schmunzeln, das wir tatsächlich erst genommen haben: den 5-Zoll-Rock. Wer noch immer nicht weiß, ob man ihn zum Date, auf der Straße oder im Nachtklub anziehen kann, der wird schlauer, wenn er unseren Artikel liest - garantiert.

Und die nächste Woche?

Die Zeit mag ja schon schaurig genug sein, aber Allerheiligen, Allerseelen, Volkstrauertag und Totensonntag heitern nicht gerade auf. Wie wäre es, nun mal wieder die tiefsten Abgründe der Psyche aufzubohren, die unsere (eure?) Fantasie befeuern? Das Dunkel, der Keller, die geheimen Lüste im Verborgenen? Vielleicht gar noch die Gestalten der Märchen und Sagen? Nein, so genau weiß ich es noch nicht. Aber eigentlich – waren wir im Oktober viel zu „anständig“. Und weiterhin verspreche ich: Die Liebeszeitung bringt Licht in das Dunkel der erotischen Verwirrungen. Wirklich und wahrhaftig.

Vorerst wünsche ich euch viel Lust - nutzt den "Indian Summer" für Aktivitäten, und versucht, einander näher zu kommen als bisher.

Homosexualität - die gibt es eben – na und?

Die Natur und die sonderbare Lüste
Die Bedeutung der sogenannten „Homosexualität“ hatte im Laufe der Geschichte viele Gesichter. Griechen und Römer, also zwei Quellen der abendländischen Kultur, nahmen sie als gegeben hin. Sie war eine Laune der Natur, eine teils schwärmerische, teils körperliche Hingabe an das gleiche Geschlecht – nichts, worüber man sich erregen musste.

Die Rolle des Christentums - oder das, was man dafür hält

Das wurde anders, als das Christentum in die Kultur einbrach. Zu Ehren der christlichen Religion muss gesagt werden, dass es dabei nicht um die Lehre Christi geht, sondern um eine Weisung aus vorchristlicher Zeit. Das Lustprinzip, das von anderen Göttern der damaligen Zeit vertreten wurde, schien den Propheten des „eines Gottes“ ungeeignet. Der Grund lag mit großer Wahrscheinlichkeit darin, dass die jungen Männer den Gottheiten oder Glaubensrichtungen folgte, deren Götter in der Bibel „Baal“ genannt werden. Auch die „Astarte“, die als Liebesgöttin verehrt wurde, spielte dabei eine Rolle. Also musste eine Klärung her, und sie ist allen Christen durch das erste Gebot des Propheten und Religionsstifters Mose bekannt. Wenngleich die allgemeine Befürwortung der Sexualität nicht unbedingt die Homosexualität einschließt, so ist doch wahrscheinlich, dass zumindest die jungen Männer zunächst den Göttern folgten, die ihnen mehr Lustgewinn versprachen.

Eine Weisung für den Zwiespalt zwischen „der Lust selbst“ und der „Regulierung der Lüste“ finden wir erst im Levitikus, dem dritten Buch Mose. „Du sollst nicht bei einem Mann liegen wie bei einer Frau.“

Diese Regel ist allerdings in viele andere Regeln eingebettet, sie wird also nicht besonders hervorgehoben.

Dennoch wurde gerade diese Wegweisung im Mittelalter und auch noch in der Neuzeit als „Gesetz“ aufgefasst. Die Zeit schreibt:

Männer konnten im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit auf dem Scheiterhaufen landen; Sex mit einem anderen Mann würde gegen die "Gesetze der Natur" verstoßen, hieß es.

Sodomie, "widernatürliche Unzucht" udn die Teilung der Welt

Homosexualität hieß damals „Sodomie“, was wieder drauf hinweist, dass die Bibel dabei den Ausschlag gab. Weniger biblisch klang der Ausdruck „widernatürliche Unzucht“, der noch lange Zeit die weltlichen Gesetze durchzog.

Mitte des 19. Jahrhunderts kam eine neue Philosophie auf: Die „mannmännliche Liebe“ wurde zunächst völlig neu definiert, nämlich so, dass es zwei Lebenswelten gäbe, nämlich die der „Urningen“ und die der „Dioninge“. Dies Definition entspricht im Groben der heutigen Definition der LGBTQ*-Aktivisten – aber zunächst tauchte Herr Freud auf und in seinem Gefolge viele andere Psychiatern und Psychoanalytiker.

Das Zeitalter der Psychologie und die Idee der "Heilung"

Sie alle glaubten, sich verdient damit zu machen, aus dem „perversen Homosexuellen“ einen „Patienten“ oder „Klienten“ zu machen. Damit sollte diesen Menschen das „Stigma“ der Homosexualität genommen werden. Schon bald sprachen sie von „Homosexualität“ wie sie von Masochismus, Fetischismus und anderen „Abweichungen“ sprachen. Aber auch noch von „den Perversionen des Geschlechtslebens“. Tatsächlich hofften sie auf eine „Heilung vom Leiden der Homosexualität“.

Zurück ins Hier und Jetzt

Viele Jahre sind seitdem vergangen. Der Begriff „Homosexuell“ hat sich manifestiert, und dem ist nichts hinzuzufügen. Denn die Natur war es, die aus einer Lauen heraus die gleichgeschlechtliche Liebe erfand. Und dies gilt auch dann, wenn es manchem Betonkopf nicht passt.

Die Verteilung sinnloser Etiketten - eine Plage der Neuzeit

Eine andere Frage, die in den letzten Jahren noch etwas zurückhalten gestellt wird, ist dabei ins Hintertreffen geraten. Was berechtigt eigentlich Forscher und Aktivisten der Szene, den Rest der Menschheit zu Etikettieren? Woher nehmen sie das Recht, andere als „Dioninge“, „Heterosexuelle“ oder „Cis“ zu bezeichnen?

Die laufende Diskussion verlief zunächst im Stillen. Hanne Blanks Buch „Straight“ wurde wenig beachtet – es wurde nicht einmal ins Deutsche übersetzt. Waren es ideologische Gründe? Fürchtete man den Protest der LGBTQ*-Bewegung?

Es bedurfte, wie es scheint einer bekannten Bestsellerautorin, um das Thema erneut aufzuwerfen. Diesmal aus der Sicht der angeblich Bisexuellen – übrigens auch eine Art „Abfallbegriff“ aus der Zweiteilung der Menschheit, die von manchen Aktivisten vehement durchgeboxt wurde. Das Buch (1) bringt nichts wirklich Neues - aber es sorgt dafür, dass die Diskussion wieder auflebt.

Kommen wir noch einmal zu den kämpferischen Aktivisten. Sie sind oft sehr laut, und mit ihrer Wortwahl vergrätzen sie viele Menschen. Doch die meisten Menschen (und auch ich) wollen nicht, dass dauernd Parolen oder Weltanschauungen in die Welt hinausgetrötet werden.

Wie auch immer – etwas Gelassenheit dürfte niemandem schaden. Was die Natur zugelassen hat, das ist so. Je mehr sich diese Meinung durchsetzt, umso besser für uns alle. (2)

Zitat aus der Zeit

Bücher:

(1) “Bi: The Hidden Culture, History and Science of Bisexuality” von Julia Shaw.
(Auf deutsch unverständlicherweise: “Bi: Vielfältige Liebe entdecken“ (Hanser 2022).
Ähnliche Sichtweise:
„Straight“ von Hanne Blank, Boston 2012. Weitgehend unbeachtet, aber historisch präzis.
Hinweis: In diesem Artikel wurden nur einige, wenige Quellen der umfassenden Recherchen genannt.
(2) Fehlerkorrektur - wegen eines falsch gesetzten Wortes - Sorry.

Sex mit reiferen Herren …

Ältere Herren wirken immer ein wenig "altmodisch"
Ich habe ein wenig geschmunzelt, als ich einen Beitrag über „Sex mit älteren Herren“ las. Gemeint sind Herren, die sich im Alter durchaus noch gerne mit Frauen vergnügen, die sie für „jung“ halten – also vielleicht solche in den Dreißigern.

Jedenfalls soll von diesen Männern eine Mischung aus Herrendüften, altmodischen sexuellen Fantasien und „höflicher emotionaler Distanz“, gepaart mit offenkundiger Geilheit ausgehen.

Gentleman und zugleich geil?

Das amüsiert junge Damen oftmals. Nein, dieser Mann, Gentleman der alten Schule, Sugardaddy, Spendierhosenträger oder soziales Sprungbrett ist nicht „direkt“. Er benutzt schrecklich altmodische Ausdrücke und nennt bestimmte Dinge niemals bei den Namen, die du ganz locker über die Lippen bringst. Das ist für beide Seiten bisweilen etwas verwirrend.

Das Verlangen nach jugendlicher Frische

Die Beziehung an sich beruht auf dem Verlangen nach jungen, schönen Frauen, die den alternden Mann noch einmal zur höchsten Lüsternheit anstachelt. (Man denke hier an Professor Faust, der gar den Teufel anruft, um dieses Ziel zu erreichen). Wie solche Beziehungen in der Praxis gelebt werden, ist allerdings völlig offen. Oftmals ist es der Luxus, der junge Frauen anzieht, dann wieder das soziale Umfeld, an dem sie teil haben. Für den älteren Herrn ist es oft ein Erlebnis, mit einer um viele Jahr jüngere Frau auszugehen.

Wenn es nicht um "Dauerbeziehungen" geht

Wie bei allen Beziehungen, Affären und Amouren, die von vornherein nicht auf eine Familiengründung ausgerichtet sind, werden Nehmen und Geben stets aufs Neue ausgehandelt. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass ihr eines Tages auseinandergehen werdet. Das kann in Tagen, Wochen oder Monaten bemessen sein, und die Gründe sind so vielfältig, dass ich sie gar nicht alle nennen könnte. Wichtig ist, dich nicht völlig abhängig von der Beziehung zu machen.

Auf eine Trennung vorbereitet zu sein, ist sehr wichtig, sobald wir von Beziehungen reden, die überwiegend aus „schönem Sex“ beruhen. Wenn die die jüngere Partnerin bist: Möglicherweise musst du den gewohnten Lebensstil bei einer Trennung aufgeben. Dann sollte ein Netz vorhanden sein, das dich auffängt.

Grafik: Herkunft unbekannt, offenbar aus einem historischen Buch.