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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Ms. Robinson, die Liebe über 40 und der junge Mann



Üblicherweise beginnen Berichte über die Liebe älterer Frauen zu jungen Männern mit dem üblichen Promi-Geblubber. Da wird die Deutsche Simone Thomalla (sie 44, er 25) genannt, die erst einen wesentlich älteren, dann einen wesentlich jüngeren Partner hatte, und nirgendwo fehlen Demi Moore (sie 47, er 32) oder Eva Longoria (sie 34, er 27), ganz zu schweigen von der legendären literarischen Mrs. Robinson. Letztere verführte als verheiratete Frau ein Jüngelchen, was die Sache natürlich noch etwas pikanter machte.

Nun sind Promis wirklich kein Maßstab für das, was Menschen tun sollten, sondern eher unerwünschte Vorbilder. Dies hindert die Presse, auch die seriöse, natürlich nicht, sie dennoch ständig in Vorbildfunktion zu erwähnen, nach dem Motto: „Was die kann, das kannst du auch“.

Wie suchen Frauen eigentlich deutlich jüngere Männer?

In den Internet-Anzeigen, die etwa den Zeitungsanzeigen früherer Zeiten entsprechen, werden selten „deutlich jüngere Männer“ gesucht, ja, man muss lange suchen, bis überhaupt der Satz „suche jüngeren Mann“ erwähnt wird. Falls überhaupt eine „feste Beziehung“ gesucht wird, werden fragwürdige Attribute wie „Blondine, Rockträgerin, immer geschminkt und durchgestylt“ verwendet. Zumeist allerdings werden über öffentliche Anzeigen von „reifen Frauen“ aber Kurzzeitkontakte im Graubereich gesucht.

Wer glaubt, dass es „im wirklichen Leben“ einfach wäre, einen jungen Mann an Tisch und Bett zulocken, sieht sich allerdings getäuscht. Sexuell aktive 50erinnen, die in Bars lauern und „Cougars“ (Raubkatzen) genannt werden, sind eher ein US-amerikanisches Phänomen. Normalerweise muss der Jüngling verführt werden – und das kann im Bekanntenkreis immer noch zu bösen Verwicklungen führen – und zum Verlust des Ansehens. Hat solch eine Raubkatze einen Jüngling allerdings einmal in den Fängen, so stehen ihre Chancen gar nicht so schlecht: Was er von ihr bekommt, gehört nicht zum üblichen Liebesrepertoire einer 20-jährigen Frau, und das „Suchtpotenzial“ der Jünglinge ist groß. Wer sie allerdings längere Zeit in Besitz nehmen will, muss sich etwas einfallen lassen: Gelegentlich werden bereits sehr attraktive finanzielle Angebote gemacht, während andererseits die eigene Attraktivität und die fehlende Erfahrung der Jünglinge auch dazu benutzt werden, diese sexuell „einzubinden“.

Wer denkt, dies alles sei einfach, sieht sich getäuscht: Die Hemmschwelle der Frauen, Beziehungen mit mehr als fünf Jahre jüngeren Partnern einzugehen ist groß, sodass viele der Frauen die Öffentlichkeit meiden.

Öffentlichkeit meiden: Online-Dating und jüngere männliche Partner

Selbst im sogenannten Online-Dating ist noch die Ausnahme, dass Frauen ihr „Suchalter“ um 10 und mehr Jahre herunterschrauben. Fachleute wissen davon und geben Frauen den Rat, es um Himmels willen doch wenigstens einmal mit einer Toleranz von minus drei bis fünf Jahren zu versuchen – zumeist ohne Erfolg. Das Gesagte gilt vor allem für Online-Partneragenturen, aber auch für die meisten Flirt- und Singlebörsen konventioneller Art, während die neuen Sex-Schnellkontakt-Agenturen, die sich hinter klangvollen Namen anderer Art tarnen, durchaus Frauen beinhalten, die deutlich jüngere Partner suchen – wobei allerdings die Absichten der Frauen oft unklar bleiben.

Bild: © 2009 beim Verlag
Inzwischen dürfte auch geklärt sein, wie sich Beziehungen zwischen Frauen und Männern entwickeln, die nicht durch Piraterie, Raubkatzenjagd und Verführung zustande kommen. Die Soziologin Brigitte Brandstötter wollte es wissen und hat über längere Zeit den Weg einer besonderen Art von reifen Frauen verfolgt: solche, die in nach ihrem ersten „ganz normalen“ Frauenleben nun ein entspanntes Verhältnis zu einem jüngeren Lover suchten. Die „WELT“ schrieb über die Untersuchungen von Frau Brandstötter:

Alle Frauen, mit denen sie für ihre Untersuchung sprach, waren finanziell unabhängig und hatten bereits eine Ehe oder eine Beziehung mit einem älteren Mann hinter sich.“

Absicht oder Zufall? Der junge Mann im Leben der Frauen

Wer genau hinliest, wird bald finden: Diese Frauen wussten, was sie taten, und sie betrachten ihre Beziehung durchaus als glücklich, weil sie von gewissen Lebensfragen entkoppelt ist und sich im Wesentlichen auf die Freude am jungen Mann konzentrieren kann.

Etwas anders sieht die Frage schon bei einer neuen Gruppe besonders gebildeter Frauen aus, denen es aufgrund des eigenen Status und der eigenen Bildung nicht gelingt, in der eigenen Altersklasse „hinaufzuheiraten“ oder auch nur „ebenbürtig zu heiraten“. Sie nehmen sich den jüngeren Mann, um ein grundlegendes Leben zu zweit zu gestalten, und damit dies gelingt, darf er nicht allzu viel jünger sein.

Kommen wir noch einmal zurück zu den Frauen über 40, die sich jüngerer Lover erfreuen:Die meisten von ihnen, so lernen wir von Frau Brandstötter, haben nicht nach Liebhabern gesucht, sondern sind ihnen eher zufällig begegnet. Die WELT zitiert die Soziologin:

Sämtliche Paare hätten einander in Situationen kennen „in denen sie eigentlich gar keinen Partner suchten … und weil sie eigentlich erst einmal nicht davon ausgingen, sich ineinander zu verlieben, fiel das Balzgehabe weg und ermöglichte ein ungezwungenes Kennenlernen.“

Mit diesem einen Satz fällt viel Licht auf die Beziehungen der heutigen Zeit: Inzwischen ist der Zufall für die meisten Suchenden entschwunden, und statt einer langsam beginnenden Romanze erwartet die „Generation Schmetterlinge im Bauch“ die ersten Liebesreaktionen bereits nach wenigen Viertelstunden.


Eher Lebensabschnitts-Partnerschaft und sexuelle Begierde statt Lebensentwurf?

Allerdings: Die neue Masche der über 40-jährigen Frauen, am Ende doch den jüngeren Lover ins Bett zu holen, hat auch Anteile von sexueller Gier, die Frauen einer Soziologin möglicherweise nicht gleich auf die Nase binden würden – und die Art der Beziehung an sich ist auch typisch für das „Lebensabschnittskonzept“, das nicht unbedingt gesellschaftlich erwünscht ist. Es wäre also falsch, dieses Konzept zu idealisieren. Auf der anderen Seite ist es für Single-Frauen oder seit längerer Zeit geschiedene Frauen oft die einzige Möglichkeit, eine Art „Zwischenbeziehung“ für die mittleren Jahre zu finden. Denn wer wirklich mit 40 oder 50 nach jüngeren Lovern sucht, muss damit rechnen, später noch einmal nach einem Lebenspartner zu suchen. In einem anderen Punkt stimmt die „Liebeszeitung“ der Soziologin allerdings zu: Jede Frau ist die Schmiedin ihres eigenen Glücks, und wenn das Glück darin besteht, in den Armen eines jüngeren Liebhabers glücklich zu sein, dann darf man dies auch öffentlich zeigen.

Das Buch: Wo die Liebe hinfällt: Das neue Rollenbild ungleicher Paare - Frauen mit jüngerem Partner


Titelfoto: © 2007 by stevegatto2 das Foto wurde nachbearbeitet.

Zitate aus der WELT: Bitte nachlesen in "Frau sucht jungen Mann - und das ist gut so"

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