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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Zuneigung gegen soziale Vergünstigungen und andere Vorteile

Ein Bordell gibt es nicht überall - doch Zuwendungen an Damen sind nicht ungewöhnlich
Zuneigung gegen soziale Vergünstigungen und andere Vorteile - der zweite Teil unseres Beitrags über die "ganz gewöhnliche Prostitution"


Ist alles Prostitution, was nicht aus Liebe geschenkt wird?

Im Allgemeinen wird von Frauen erwartet oder gar vorausgesetzt, dass sie jede beliebige sinnliche, erotische oder sexuelle Handlung aus Liebe vollziehen. Haben sie andere Beweggründe, so werden sie zumeist verdächtigt, eine gewisse Tendenz zur Prostitution zu haben. Ob diese Auffassung noch zeitgemäß ist, kann zumindest bezweifelt werden, denn der Tausch von Emotionen in soziale Währung und umgekehrt ist ebenso üblich wie der Tausch von Wertgegenständen gegen gespielte Emotionen. Allerdings betreten wie hier schwankenden Boden, denn kaum jemand wird zugeben, dass seine (ihre) Emotionen durch soziale Vergünstigungen oder finanzielle Zuwendungen beeinflusst werden können. Die Gegenfrage zu stellen, wäre vermutlich sinnvoller: Warum sollte dies nicht der Fall sein?

Geschenke und "erkenntlich zeigen"

Einer der typischen Konflikte, von denen wir immer wieder hören, ist die Frage, bis, zu welcher Höhe ein Geschenk angenommen werden kann, ohne dass sich jemand als „käuflich“ fühlt. Während einige, wenige Frauen keine Skrupel hätten, sich eine Appartementwohnung oder ein Sportcoupé schenken zu lassen, würden andere dies als „zu großes Geschenk“ ablehnen, weil sie damit in Abhängigkeit geraten würden. Bei welchem Wert diese „Abhängigkeit“ oder auch nur „Verpflichtung“ empfunden wird, hängt allerdings von der Beschenkten ab. Ein Geschenk mit „hohem Wert“ kann schon zwischen 100 und 1000 Euro „Wert“ als „verpflichtend“ empfunden werden. Erstaunlicherweise wird das gesamte Thema des „Schenkens“ in allen „seriösen“ Betrachtungen über die „ganz gewöhnliche, alltägliche Prostitution“ gemieden.

In einer Kolumne über das Schenken lesen wir:

Ein Geschenk verpflichtet vor allem denjenigen, der beschenkt wird. In dem Augenblick, in dem man ein Geschenk annimmt, fällt einem die Aufgabe zu, sich seinerseits zu gegebener Zeit erkenntlich zu zeigen.


Wir sehen hier das Problem des „ersten Zuges“. Wer den ersten Zug macht, beginnt ein Spiel. Wird das Spiel angenommen, entsteht die beständige Verpflichtung, weiterzuspielen oder aber das Spiel endgültig abzubrechen - und damit zumeist auch die Beziehung.

Meist werden „zu große“ Geschenke von „anständigen“ Frauen intuitiv oder mit Bedacht abgelehnt, weil sie fürchten, mehr dafür leisten zu müssen, als sie wirklich wollen. Aber auch der Gedanke, sich damit mental zu prostituieren, hält viele Frauen davon ab, sich betont großzügig beschenken zu lassen.

Ökonomie: Frauen nutzen den Mangel und betrieben Tauschhandel

Abseits von solchen Überlegungen ergibt sich eine ganz andere Frage: Warum flirten „anständige“ Frauen offenkundig, warum treten sie mit Nettigkeiten, Zärtlichkeiten und dem versprechen sexueller Erfüllung an Männer heran? Seit sich Ökonomen mit Sexualität beschäftigen, kommt der Gedanke des „Tausches“ immer wieder auf. Bei Männern herrscht ein ständiger Nachfrageüberhang nach Begegnungen, interessanten erotischen Varianten und wollüstigem Sex. Dieser stärkt die Verhandlungsposition „ganz gewöhnlicher“ Frauen, dafür etwas einzuhandeln. Meint jedenfalls Gérard A. Bökenkamp. der dafür immer wieder angegriffen wird. Doch der Wirtschaftshistoriker hat gute Gründe für seien Annahmen: Der Liebes- und Beziehungsmarkt ist offen, aber es herrscht ein gewisser Mangel an wirklich interessanten, erfahrenen, sinnlichen Frauen. Und schon wird die Verhandlungsposition aller Frauen gestärkt, die sinnliche und erotische Fähigkeiten haben. Und zwar sowohl für einen ONS wie auch für die Ehe.

Das ist – zugegebenermaßen – nicht neu. Aber neu daran ist, dass es offenkundig wird und immer mehr Verbreitung findet. Jede Frau, die sich als Luxusgut versteht, von der Professorin bis zur Bäckereiwarenverkäuferin, kann an diesem Markt teilhaben und ihre Fähigkeiten überprüfen.

(Zitat "Geschenke" aus: Freitag, Gedanken zur "Ökonomie der Sexualität" aus dem gleichnamigen Buch, München 2015.)Bild: Joachim Beuckelaer, "Bordell", 1562

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