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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
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Cisgender – ein Unwort mehr

Cisgender - das missbrauchte Wort
Einstmals waren wir Menschen, die sich mal ein Etikett aufklebten und mal nicht. Ein Polizist war ein Polizist – gut, das fällt ja auch wirklich auf. Aber ein Buchhalter war eben nicht nur ein Buchhalter. Er war Kunde, Fahrgast, Ehemann, Vater und vielleicht sogar – ein Freier.

Heterosexuell contra Homosexuell: unerwünschte Etiketten von der Wissenschaft

Dann begannen die Wissenschaftler, Etiketten zu verteilen. Eines der Etiketten, mit denen diese Forscher ihre Popularität steigerten, war „Homosexuell“ – das Wort galt als Durchbruch bei der Etikettierung von Männern, die Männer lieben, wurde aber später auch für Frauen verwendet. Zuvor hatte man andere Begriffe, wie die „Mannmännliche Liebe“ oder „Konträre Sexualempfindung“, der Mann, der Männer liebte, wurde auch als „Urning“ (1) bezeichnet.

Nachdem sich homosexuelle Frauen und Männer zusammenschlossen, wurde immer wieder ein Begriff gesucht, um sich von den „anderen“ abzusetzen. Und in diesem Zusammenhang musste dann auch ein gemeinsamer Name für sich selbst gefunden werden. Ebenso wie ein „wissenschaftlicher“ Begriff für die „Anderen“, die man nicht einfach als „Normalos“ oder „Stinos“ durchgehen lassen wollte.

Dioning, Heterosexueller, Cisgender

Schon früh wurde versuchsweise der Begriff „Dioning“ (1) für einen „Normalmann“ verwendet – sodass beide, also Urninge und Dioninge, auf der gleichen Stufe standen. Heute bezeichnet man alle Menschen (Frauen und Männer) als „Heterosexuell“, kurz auch „Heteros“. Oder einfacher: Alle Mitglieder der LGBT-Gemeinschaft sind „Queer“, der Rest ist „Straight“.

Warum nun aber „Cisgender“?

Der Begriff existiert im Grunde nur innerhalb der LGBT-Gemeinde, um „andere“ von „Transgender-Personen“ abzugrenzen. Cisgender ist demnach jeder, der nicht Transgender ist. Und „Transgender“ ist ein Mensch (meist ein Mann, es kann aber auch eine Frau sein), der (die) sich nicht zu der Geschlechtsidentität bekennt, die bei der Geburt festgestellt wurde, sondern der (die) sich nach eigenem Dafürhalten „im falschen Körper“ befindet.

Cisgender als Modewort für Heterosexuell?

Der Begriff „Cisgender“ wird also als Gegenteil von „Transgender“ gebraucht – ob dies Sinn hat oder nicht, mag man bezweifeln. Unzweifelhaft aber ist die Tatsache, dass der Begriff von modern sein wollenden Autorinnen und Autoren für „nicht schwul“, „straight“ oder „heterosexuell“ verwendet wird.

Weil sich das Wort kaum übersetzen lässt, wird es in Deutsch genau wie im Englischen als „Cisgender“ verwendet. Heißt: Wir haben ein Unwort mehr, das im Grunde nicht akzeptabel ist und zudem von dem abweicht, was im Ursprung gemeint war: „Personen, die nicht transsexuell sind.“

(1) Nach Karl Heinrich Ulrichs

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