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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Liebe: Neues gibt es nicht, aber andere Sichtweisen

Als verantwortungsbewusster Autor fragst du dich ständig, ob das, was du schreibst, erstens realistisch ist und zweitens, ob du irgendjemandem damit nützt oder schadest.

Tatsache ist: Der überwiegende Teil dessen, was wir Autoren über die Liebe schreiben, ist angejahrt. Und was wir aus der Presse entnehmen, ist völlig übertrieben, gleich, wie seriös die Quelle sich darstellt.

Doch was ist aktuell? Was ist relevant?

Ich denke, so schnell sich die Autorinnen und Autoren den üblichen „Randthemen“, also den „schicken kleinen Perversionen“ zugewandt haben, so schnell werden solche Ideen im „Mainstream“ wieder verschwinden. Es war ja ohnehin nicht so, dass Flagellationen und Bewegungshemmungen wirklich gefühlsbetont beschrieben wurden – sie waren Beiwerk von Kitschromanen. Deswegen heißt das alles ja auch „Mütterchenpornografie“, weil sich die gestandene Ehefrau und Mutter an der Soft-Nötigung noch ergötzen kann. Für sie sind die entsprechende Bücher nur Liebesromane mit einem speziellen Prickeln.

Die Frage ist ja immer, was ist relevant? Was hilft Leserinnen und Lesern wirklich? Sinnliche Literatur? Der hundertste Ratschlag eines geschwätzigen Paarberaters, der seine Bücher verkaufen will? Eine Briefkastentante, die schlaue Sprüche ablässt?

In der Liebe nichts Neues, Kultur von gestern, Leben von heute

Es gibt nichts Neues in der Liebe. Wir sind immer noch Säugetiere, und wir sind Primaten geblieben. Daraus erklärt sich der weitaus größte Teil all dessen, was wir über die Liebe wissen und was wir von ihr erleben. Dann kommt ein bisschen Kulturverständnis von Oma und Opa, Mutter und Vater dazu. Ganz hübsch, aber nicht genug. Wir leben im 21. Jahrhundert immer noch mit bürgerlichen Vorstellungen des 19. und 20. Jahrhunderts.

Was uns bleibt? Versuch und Irrtum. Unsicherheit, Lernen, Experimentieren. Und … manchmal ist der Rest schweigen. Eine große Anzahl von Menschen redet einfach nicht mehr über Sex.

Aus heutiger Sicht halte ich das ganze Gedöns um „Kinks“, wie man englischsprachigen Ländern sagt, für ziemlich irrelevant. Wenn überhaupt, sind "echte Abweichungen" ein Thema für eine literarische Teegesellschaft oder für die Sektierer, die sich um die Andreaskreuze versammeln.

Fantasien am Rande des Abgrunds – aber relevant

Würde man über einige sehr wesentliche Fantasien öffentlich ungeschminkt schreiben, würde man bereits hart an den Grenzen der Sittsamkeit oder sogar am Gesetz vorbeischrammen. Also tut man es nicht und verblümt seine Sprache, obgleich das, was man dann schreibt, vermutlich verlogener ist als die Wahrheit.

Randthemen sind Beiwerk, keine Basis

Viel mehr als um ein paar „Keuschheitsgeschirre“, Aua-aua-Praktiken und Gewölbekeller-Fantasien geht es heute um ein Leben, das wirklich selbstbestimmt, wirklich lustvoll und dazu noch reich an unterschiedlichen Erfahrungen ist.

Ich kann wahrhaftig nur noch befremdet zusehen, was überall behauptet wird: Internet, sexuelle Experimente in früher Jugend, Orientierung an Pornografie, Verdorbenheit durch Dating-Aps: Alles wird um der Sensation willen aufgebauscht.

Was sollen wir von solchen Sätzen halten? (Zitat)

In Sachen Quantität geht die Schere immer weiter auseinander zwischen Unberührten, die nur virtuellen Sex kennen, und jenen, die sich so durch die Betten tindern, bis sie über 100 Partner in kurzer Zeit haben.


Da fragt sich doch: Wer sind die „Einen“, wer die „Anderen“ – und wie hält es deine Nachbarin, deine Nichte oder sonst jemanden, den du kennst? Sind diese Äußerungen tatsächlich sinnvoll? Betreffen sie die Massen, den Durchschnitt? Und falls Quantität zählt – wie ist es eigentlich mit Qualität? Ich habe dazu ein paar Sätze gelesen - wenn von Qualität die Rede ist, also von einem unspektakulären, kaum messbaren Faktor, wird die Suppe akademischer Äußerungen plötzlich ziemlich dünn.

Unsicherheit über das Sein, Zweifel an der Zukunft, die Vielfalt der Möglichkeiten, ein Leben zu gestalten. Mir scheint, das ist alles ist für junge Menschen viel wichtiger als das unsägliche Geschwätz über Polyamorie, Soft-SM, Genderfragen, Vögel-Frequenzen oder erotische Rollenspiele.

Wurde die Liebeszeitung "zahmer"?

Manchmal sagt man mir, mein Magazin (oder die Beiträge darin) seien „zahmer“ geworden. Doch mir ging und geht es nur um eines. Nämlich darum, alles, was da an Informationen herumschwirrt, inklusive der bewussten Falschinformationen und lachhaften Kassandrarufe wieder zurechtzurücken.

Hatten wir hier nicht früher auch …? Klar hatten wir. Der Zeitgeist hat jeden umspielt und behaucht.

Und heute? Die Hunde bellen, weil sie einen Geruch eingezogen haben wollen, aber die Karawane zieht weiter. Und hoffentlich trifft sie dann und wann auf eine Oase, auf eine kluge Frau oder auf einen weisen Mann.

Zitat: Echo Online.

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