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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Toxische Beziehung oder ganz normale Anpassungen?

Mit etwas Humor geht es leichter: pseudo-toxische Beziehung
Zunächst die Definition einer toxischen Beziehung:

Eine beteiligte Person unterdrückt die andere systematisch, um langfristig Macht und Kontrolle über sie aufrechtzuerhalten.

Das ist hart, und weil es so hart ist, sollte sich jeder und jede überlegen, ob das Wort „Toxisch“ („vergiftet“) angebracht ist. Inzwischen werden Bücher darüber veröffentlicht, jede „bessere“ Frauenzeitschrift veröffentlicht Artikel über das Thema und wer noch intensiver „am Ball“ ist, verkauft Kurse zum Thema.

Im Grunde ist es eine Variante der „häuslichen Gewalt“, und allein deswegen stören mich die vielen, giftigen Formulierungen der „toxischen Beziehungen“. Gewalt kann bekanntlich körperlich, emotional oder auch sozial ausgeübt werden. Und um sie geht es hauptsächlich.

Manipulative Beziehungen ohne das Wort „toxisch“

Man kann all diese Phänomene benennen. Man benötigt eine Manipulatorin oder einen Manipulator. Sodann benötigt man ein Defizit bei der Person, die unterdrückt werden soll. Nehmen wir mal an, sie würde ein Übermaß an Liebe, Zärtlichkeit, Zuwendung oder Sex benötigen. Dann ist sie oder er das geborene Opfer. Denn nun wird der Preis für die guten Dinge systematisch hochgesetzt. Das heißt. Du musst immer mehr „Wohlverhalten“ zeigen, um überhaupt noch etwas zu bekommen. Das alles ist aus der Sektenszene wohlbekannt - nur dass es hier zwischen zwei Personen abläuft. Bekannt sind auch in Bindungen an „Küsse und Schläge“ und Doppelbindungen (Doppelbotschaften) bei denen wir nicht wissen, wie wir uns am Ende verhalten sollen, um „weiterhin geliebt zu werden“.

Methoden von Frauen und Männern und Lösungen

Was sich dagegen tun lässt, ist umstritten. Die meisten Autorinnen/Autoren schreiben von Männern, die verdeckt, aber machtvoll handeln. Über Frauen, die mit verborgenen Botschaften (Doublebinds) und anderen Manipulationsmethoden arbeiten, hört man wenig. Die Gründe dafür sind bekannt: Die manipulierten Männer fühlen sich bloßgestellt, wenn sie sich als „Opfer“ outen.

In den meisten Fällen kann man sagen: Der Weg hinaus ist durch die Tür. Das heißt, zu gehen - ohne Rücksicht auf finanzielle, emotionale oder soziale Verluste. Je kürzer die Beziehung oder Ehe, umso leichter dürfte es jemandem fallen. Dennoch ist dies leichter gesagt als getan, denn sinnliche Bindungen haben ein sehr verworrenes Geflecht. Der Abschied kann also schmerzlich werden.

Kann man eine „toxische“ Beziehung auch fehlinterpretieren?

Oh ja, man kann. Denn heute gehen wir davon aus, dass beide Partner starke Persönlichkeiten sind, die eine Weile benötigen, bis die „Machtverhältnisse“ in der Beziehung geklärt sind. Das heißt, wann man der anderen Person folgt, wann man sie führen darf, und wann darüber verhandelt werden muss. Wenn jemand etwas durchsetzen will, dann hat dieser jemand ja Gründe dafür. Es können durchaus Gründe sein, die beiden dienen, und falls das so ist, so muss das Thema auf den Tisch. Dazu gehört auch, inwieweit beide einander Freiheiten gewähren, und wann und durch was die „Güter“ der Beziehung geschädigt werden können. Konkret: Wer darf wie viel des gemeinsamen Vermögens abschöpfen? (Oder: Wie weit darf das Konto zeitweilig überzogen werden). Dazu gehören auch die sozialen und emotionalen Ressourcen. Wie viel Aufmerksamkeit darf oder soll zum Beispiel auf weitere Personen verwendet werden? Wer gehört dazu und wann werden dadurch zu intensive Kontakte geknüpft? Oder ganz klar: Welche emotionalen Bedürfnisse deckt der Partner nicht ab? Und inwieweit wird toleriert, dieses anderwärts erfüllt zu bekommen? Und nein, es handelt sich dabei oftmals nicht um „sexuelle“ Bedürfnisse.

Kompromisse und Anpassungen sind nicht toxisch

All dies und noch viel mehr zeigt sich erst in der Beziehung. Themen wie Zuverlässigkeit, Eifersucht und Treue kann man solange „behandeln“, wie man will - es bleibt Theorie. Erst die tägliche Praxis zeigt, welche Interessen, Bedürfnisse und Emotionen wirklich durch die Beziehung abgedeckt werden. Und eben auch, inwieweit dabei Kompromisse möglich sind. Dazu gehört auch ein Begriff, der heute geächtet wird: „Anpassung“. In jeder Beziehung passt man sich mal mehr, mal weniger, an den anderen an. Das gehört zum sozialen Leben, ja, es ist eine der Bedingungen, überhaupt zu einem „sozialen Miteinander“ zu gelangen.

Reden wir noch kurz vom Gefühl der Abhängigkeit. Sie kann in jeder Beziehung zu jedem beliebigen Zeitpunkt ihrer Dauer auftreten. Mit zunehmendem Alter, dem Auseinanderdriften der Einkommen und der sozialen Umgebung und anderer Komponenten kann sich einer der Partner „abhängig“ fühlen.

Das Fazit der Überlegungen - toxisch oder nicht

1. Überlegt euch genau, ob ihr die Kraft habt, in euren Beziehungen standhaft, aber auch verhandlungsbereit zu sein, wenn es um das Abstimmen der Bedürfnisse geht.
2. Es gibt einen populären Mythos, dass nur Männer „manipulieren“. Alle Menschen manipulieren, nur unterschiedlich intensiv und mit unterschiedlichen Mitteln. Hinzu kommt: Wenn Frauen manipulieren, wissen sie es oftmals nicht einmal.
3. Lasst euch nicht einreden, dass Beziehungen „toxisch“ sind. In wirklich toxische Beziehungen seid ihr Übergriffe ausgeliefert, die ihr nicht mehr abwehren könnt.
4. Schützt und bewahrt euer eigenes Vermögen vor Übergriffen - finanziell, emotional und sozial. Das gilt unabhängig von „toxischen“ Beziehungen.
5. Falls sich herausstellt, dass ihr wirklich einer stark manipulativen oder gar sadistischen Person „aufgesessen“ seid - geht möglichst rechtzeitig weit weg von ihr.

Habt ihr etwas dazu zu sagen? Dann sagt es hier.
Weitere, ausführliche Informationen uns zuverlässige Quellen bei sehpferd
Bild: nach einer japanischen Zeichnung, gegen 1960.

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