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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Ehe - Phänomen ohne Zukunft?

Festzustellen, was einst war, ist einfach. Hingegen ist es schwer, festzustellen, was jetzt ist. Doch noch schwerer zu beantworten ist die Frage, was sein wird.

Wie also ist es bestellt um die Zukunft der Ehe? Was wissen wir darüber wirklich, und was vermuten wir?

Die Ehe - historisch knapp beschrieben für die heutigen Menschen

Schauen wir zunächst mal, was die Ehe eigentlich ist - und schon treffen Kalt- und Warmfronten aufeinander, sodass es donnert und blitzt. Auf der einen Seite finden wir die religiös und politisch Konservativen. Für sie ist die „Ehe“ als Institution nicht diskutierbar. Die einen sehen in ihr ein Sakrament, das nicht zur Diskussion freigegeben ist, die andere sehen darin die Keimzelle von Staat und Gesellschaft. Wer nun sagt, sie sei lediglich ein Rechtsakt, also ein Vertrag, dessen Regeln auf dem Gesetzbuch und ergänzenden Vereinbarungen beruhen, wird bereits eigenartig beäugt. Was, mehr soll es nicht sein, dies Ereignis, von dem „jede Frau insgeheim träumt?“

Ehe? Ja, aber erst später ...

Für viele Frauen ist dies nicht mehr so. Zahllose Beziehungen in den „Neuen“ Bundesländern werden ohne Trauschein begonnen und erst viel später legalisiert. Etwa dann, wenn das Kind eingeschult wird. Aber immerhin könnte man von ihnen sagen, dass sie schon „so gut wie verheiratet“ waren, als sie vor den Traualtar traten.

Experimente auf morastigem Boden

Einige Menschen lehnen die Ehe generell ab, versuchen Beziehungen zu dritt oder zu vielen, werben gar dafür, dass andere es auch zu tun. Interessant ist auch ein Thema, das stark strapaziert wird: der Treuebruch durch eine „Nebenbeibeziehung“. Ethische Themen und soziale Themen vermischen sich dabei - aber was sich letztlich durchsetzt, ist die pragmatische Grundhaltung. Es mag ja attraktiv sein, sein Leben lang zu naschen oder von einem Hotelbett ins nächste zu wechseln - aber letztendlich strebt man eben doch nach einer gewissen Sicherheit. Die allerdings finden wir am besten in der einen, konservativen Lebensform, die „Ehe“ heißt.

Wer diskutiert eigentlich tatsächlich über die Ehe?

Das öffentliche Interesse an der Diskussion um die Ehe ist allenthalben groß, aber wer diskutiert eigentlich kontrovers über das Thema? Evangelikale Kreise tun es, Katholiken tun es und Soziologen tun es. Die Ersteren fürchten sich vor dem liberalen Geist, die Zweiten vor dem Heiligen Geist und die dritten vor dem Zeitgeist. Die Soziologen haben es schwersten: Vor ihren Fenstern flattert der Zeitgeist herum, der heute dieses, morgen jenes Gesicht hat. Und in ihnen spukt das Gespenst des Populismus. Denn eines scheint sicher zu sein: Falls sie „feststellen“, dass die Ehe eine sonnige Zukunft hat, wird dies keine Sau interessieren - und Menschen sowieso nicht. Finden sie aber heraus, dass die Ehe keine Zukunft mehr hat, dann wird die gesamte Presse sich darauf stürzen.

Ich las dazu:

Was (die Forschungsthemen) gemeinsam haben, sind ein großes öffentliches Interesse und entsprechend viele geäußerte Meinungen zu ihnen bei nur wenig gesichertem soziologischen Wissen.

Mich erstaunten weitere Aussagen, so zum Beispiel, dass „die gesellschaftliche Sichtweise auf die Ehe ... pessimistisch geprägt (sei)“. Ich kann das nicht bestätigen, lese aber weiter, was dies für Soziologen bedeutet „diese Meinung nunmehr entweder soziologisch zu untermauern oder aber das Gegenteil zu versuchen, also den Fortbestand der Ehe zu beweisen.“

Wen wird dies interessieren? Katholische Geistliche, Standesbeamte, Scheidungsanwälte, Catering-Unternehmen oder Saalvermieter? Uns? Euch, die ihr gerne heiraten würdet?

Hilft uns die Soziologie dabei, die Ehe neu zu bewerten?

Wir wissen es nicht. Die deutsche Soziologin Rosemarie Nave-Herz will es untersucht haben - und hat darüber ein Buch geschrieben. Ob es jemandem hilft? Ich habe erhebliche Zweifel. Nachdem ich einige Seiten überflogen hatte, war mir klar: Ein Werk aus soziologischer Sicht, daher interessant für Menschen, die an Soziologie interessiert sind. Wer jedoch hier und jetzt eine Ehe plant und letzte Zweifel ausräumen möchte, findet sich kaum im Buch wieder. Und die Zukunft? Sie gehört heute, wie zuvor, den Mutigen, die einfach nach vorne gehen und glauben, auf diesem Terrain zu bestehen.

Das Buch: Rosemarie Nave-Herz - Die Ehe in Deutschland
Zitat aus der FAZ

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