Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Frauen als Voyeure – Mythos oder Tatsache?

Fasziniert von der erotischen Szene
Menschen, die anderen beim Sex zusehen, werden gemeinhin als Voyeure bezeichnet – und wenn es Männer sind, ist ihnen die Verachtung gewiss. Was aber bedeutet das Zusehen beim Sex wirklich? Und was bedeutet es für Frauen, sich sexuelle Szenen anzusehen?

Am Anfang war das Buch

Rollen wir die Sache mal von Grund auf – mit erotischen Schriften. Als sie gedruckt werden konnten und zur Literatur aufstiegen, wurde bekannt, wie intensiv sie Männer anregten. Vom Genuss der Textpassagen bis zur Masturbation mochte es eine Weile dauern, aber die Wirkung trat mit Sicherheit ein, sobald die Fantasie „angestoßent“ wurde und ihr Eigenleben führen konnte.

Körperliche Erregung beim Lesen und Schreiben von erotischen Schriften

Erst viel später wurde bekannt, dass es „absolut normal“ für Autoren und Autorinnen erotischer Szenen war, dabei selbst physisch erregt zu werden. Zu diesem Zeitpunkt bestanden noch gewisse Zweifel, ob dies für Frauen und Männer gleichermaßen gelten würde. Dabei wandten sich diese Schriften seit ihrem Entstehen auch an Frauen, vor allem solche aus den höheren Bildungsschichten. Heute wissen wir: Eines der skandalösesten Werke, die „Geschichte der O“ wurde von einer Frau geschrieben – und dies Buch ist sicher nicht als Erbauungsliteratur für Pfarrerstöchter verfasst worden.

Erregung durch erotische Kinofilme

Als gefilmte Erotik einem großen Publikum bekannt wurde, ging es zunächst um das, was auf die große Leinwand kam: Emmanuelle oder 9 ½ Wochen – zwei Filme, die kaum eine Frau kalt ließen. Dabei wurde deutlich, dass es zwei Gruppen gab: Die einen empörten sich öffentlich wegen ihrer Gefühle – die anderen genossen diese Gefühle. Nach heutiger Kenntnis ist anzunehmen, dass beide Gruppen von den Szenen erregt wurden – doch damals wagte niemand, so etwas zu behaupten. Es galt das Prinzip von Krafft-Ebing, dass Frauen nur ein geringes Interesse an sexuellen Dingen hatten. Insoweit war es auch gefährlich, die Lust beim Zuschauen offen zu zeigen – wenn eine Frau zu ihren Begierden stand, galt sie als „mannstoll“ oder als „nymphoman“.

Aktives Zusehen - Swinger und Triolen

Es gibt keinen Beweis dafür, dass Frauen die Begierde verspüren, dem Geschlechtsakt anderer als Zuschauerinnen beizuwohnen. Aber es gibt deutliche Hinweise darauf. Am einfachsten war dieser Wunsch in sogenannten „Swingerklubs“ zu erfüllen, bei denen die üblichen Regeln ohnehin außer Kraft gesetzt wurden. Andere versuchten, sich diesen Wunsch zu erfüllen, indem sie sich mit ihren Männern auf Triolen einließen. Insbesondere bei der MFF-Konstellation ist es üblich, dass eine der beteiligten Personen zum Zuschauer wird. Berichtet wird manchmal, dass besonders die „Endphase“ kurz vor der Ejakulation des Mannes das größte Interesse hervorruft. Das gilt mit Sicherheit für den Liebhaber oder Ehemann, aber es ist immer interessant, einen Vergleich zu haben. Wer es nicht glaubt, sollte überlegen, dass ein „gewöhnliches Ehepaar“ sich in der Regel nicht beim Aufbau eines Orgasmus oder einer Ejakulation beobachtet – das geht nur bei Fremden.

Die Wissenschaft und ihr peinliches Schweigen

Erstaunlicherweise gibt es kaum eine wissenschaftliche Arbeit, die sich mit weiblichem Voyeurismus beschäftigt. Falls dies jemals der Fall ist, wird der klinische, sehr eng gefasste Begriff des „Voyeurismus“ zugrunde gelegt. Und dieser eignet sich auf keinen Fall für die alltäglichen Wunschträume im Alltag, die eine völlig andere Bedeutung haben.

Nur wenig verlässliche Quellen für den "ganz gewöhnlichen Voyeurismus"

Das meiste, was wir hier zusammengefasst haben, kann nicht wissenschaftlich belegt werden, außer der Tatsache, dass Frauen durchaus physisch von sexuellen Szenen angeregt werden. (1) Aufschlüsse, aber keine detaillierten Fakten ergeben sich außerdem aus einer kanadischen Studie, die durchaus zeugt, dass Frauen zu einem hohen Prozentsatz an der Beobachtung sexueller Szenen räumlicher Nähe interessiert sind, aber diese Lust nicht wirklich ausleben (2).

Der Rest beruht auf Beobachtungen und Vermutungen sowie aus privaten Gesprächen und Mitteilungen. Die einzige Beobachtung aus der Wissenschaft besteht darin, dass Frauen offensichtlich von sexuellen Szenen angeregt werden. Dabei scheint es gleich zu sein, ob es sich um auto-, hetero- oder homosexuelle Szenen handelt.

(1) Forschungen von Meredith Chivers mithilfe eines Plethysmografen.
(2) Forschung über sexuelle Wunschträume.
Bild: Anonym ohne Datum

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Kommentar schreiben

Umschließende Sterne heben ein Wort hervor (*wort*), per _wort_ kann ein Wort unterstrichen werden.
Standard-Text Smilies wie :-) und ;-) werden zu Bildern konvertiert.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Formular-Optionen