Dating-Coaches - Gaukler oder sinnvolle Helfer?
Der Begriff „Coach“ steht für eine Person, die eine andere „trainiert“. Er ist mittlerweile aus dem Sport bekannt und ersetzt mehr und mehr das Wort „Trainer“.
Im Grunde tut der „Coach“ dasselbe, was ein guter Berater tut - er fragt also „wo willst du hin“ und dann „wie willst du dahin kommen“ oder schließlich „was fehlt dir dazu, es zu erreichen?“ Sodann versucht er, die vorhandenen Möglichkeiten und Anlagen im Hinblick auf die Ziele zu entwickeln.
Wird ein Flusspferd jemals zum Tiger?
Beziehungscoaches, Dating-Coaches und Flirtcoaches könnten also etwas bewerkstelligen, was dem Ratsuchenden ohne Hilfe nicht möglich wäre. Dazu gehört, vorhanden Potenziale besser zu nutzen oder mögliche Hemmungen zu beseitigen. Und sie behaupten zumeist, das alles würde ohne psychologische Hilfe möglich sein und die verwendet Methode sei keine populäre Form von „Gehirnwäsche“.
Die Frage ist nur: Kann man einen Esel zum Kamel umbauen? Oder ein Flusspferd zum Tiger? Seriöser ausgedrückt: Kann jemand mit Eigenschaften, die ihm antrainiert werden, wirklich dauerhaft erfolgreich sein?
Die WELT (Iconist) versuchte jüngst, Dating-Coaches zu entlarven und schrieb (1):
Die Werbung der Coaches - - immer ähnlich
Interessant ist, dass die Versprechungen seit Jahren identisch sind - so, als würde ein Coach vom anderen abschreiben. Und auch die Art und Weise, wie das Coaching angepriesen wird, änderte sich kaum. Zuerst wird dein Mangel verschärft: „Du hast dich neulich schon wieder nicht getraut, nicht wahr?“ Dann wird appelliert: „Und denkst du, dass dies immer so weitergehen soll?“ Was außerordentlich vertrauensbildend wirkt, ist dann, sich selbst einzubringen: „Siehe, mir ging es einst wie dir - aber ich habe es geschafft.“ Manchmal folgt das „retardierende Moment“: „Mann, es war schrecklich schwierig für mich und hat ewig gedauert.“ Doch der Coach hat natürlich eine Lösung: „Am Ende fiel mir wie Schuppen von den Augen: Es ist ganz einfach, ich musste nur ...“ (2)
Das Wort NUR - oder die fragwürdige Lösung
Oft heißt es, es gehe „nur“ darum, die Furcht zu überwinden, eine Frau anzusprechen. Dann wieder, du müsstest „nur“ authentisch sein. Und das alles wirst du ganz, ganz schnell lernen.
Warum mich das immer an „wie man jeden Tag ohne Mühe 1.000 Euro verdient“ erinnert? Ja, warum eigentlich?
(1) Welt ICONIST - leider nur für Abonnenten.
(2) Die kursiv gesetzten Satzteile wurden stilistisch nachempfunden. Es wäre der reine Zufall, wenn sie jemand in gleicher Weise formuliert hätte.
Bild: Aus dem Titelblatt von "Weird Tales", Ausgabe Juli 1929.
Im Grunde tut der „Coach“ dasselbe, was ein guter Berater tut - er fragt also „wo willst du hin“ und dann „wie willst du dahin kommen“ oder schließlich „was fehlt dir dazu, es zu erreichen?“ Sodann versucht er, die vorhandenen Möglichkeiten und Anlagen im Hinblick auf die Ziele zu entwickeln.
Wird ein Flusspferd jemals zum Tiger?
Beziehungscoaches, Dating-Coaches und Flirtcoaches könnten also etwas bewerkstelligen, was dem Ratsuchenden ohne Hilfe nicht möglich wäre. Dazu gehört, vorhanden Potenziale besser zu nutzen oder mögliche Hemmungen zu beseitigen. Und sie behaupten zumeist, das alles würde ohne psychologische Hilfe möglich sein und die verwendet Methode sei keine populäre Form von „Gehirnwäsche“.
Die Frage ist nur: Kann man einen Esel zum Kamel umbauen? Oder ein Flusspferd zum Tiger? Seriöser ausgedrückt: Kann jemand mit Eigenschaften, die ihm antrainiert werden, wirklich dauerhaft erfolgreich sein?
Die WELT (Iconist) versuchte jüngst, Dating-Coaches zu entlarven und schrieb (1):
Deutsche Männer seien zu „weiblich“, Frauen sollten nicht zu selbstständig sein - in markigen Videos wollen selbst ernannte Dating-Coaches die Liebe erklären. Hinter ihren Ratschlägen verbergen sich jedoch mitunter absurde Botschaften.
Die Werbung der Coaches - - immer ähnlich
Interessant ist, dass die Versprechungen seit Jahren identisch sind - so, als würde ein Coach vom anderen abschreiben. Und auch die Art und Weise, wie das Coaching angepriesen wird, änderte sich kaum. Zuerst wird dein Mangel verschärft: „Du hast dich neulich schon wieder nicht getraut, nicht wahr?“ Dann wird appelliert: „Und denkst du, dass dies immer so weitergehen soll?“ Was außerordentlich vertrauensbildend wirkt, ist dann, sich selbst einzubringen: „Siehe, mir ging es einst wie dir - aber ich habe es geschafft.“ Manchmal folgt das „retardierende Moment“: „Mann, es war schrecklich schwierig für mich und hat ewig gedauert.“ Doch der Coach hat natürlich eine Lösung: „Am Ende fiel mir wie Schuppen von den Augen: Es ist ganz einfach, ich musste nur ...“ (2)
Das Wort NUR - oder die fragwürdige Lösung
Oft heißt es, es gehe „nur“ darum, die Furcht zu überwinden, eine Frau anzusprechen. Dann wieder, du müsstest „nur“ authentisch sein. Und das alles wirst du ganz, ganz schnell lernen.
Warum mich das immer an „wie man jeden Tag ohne Mühe 1.000 Euro verdient“ erinnert? Ja, warum eigentlich?
(1) Welt ICONIST - leider nur für Abonnenten.
(2) Die kursiv gesetzten Satzteile wurden stilistisch nachempfunden. Es wäre der reine Zufall, wenn sie jemand in gleicher Weise formuliert hätte.
Bild: Aus dem Titelblatt von "Weird Tales", Ausgabe Juli 1929.
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