Wenn Frauen durch Kleidung provozieren
Das geht ungefähr so:
Erster Satz: Männer können ihre „Triebe beim Anblick von Frauenkörpern“ nicht unterdrücken.
Zweiter Satz: Viele Menschen (nicht nur Männer) machen freizügig gekleidete Frauen dafür verantwortlich, dass sie „angebaggert“ werden.
Dritter Satz: Frauen werden dadurch in ihrer Freiheit gehindert, sich zu kleiden, wie sie wollen.
Der Unfug der Schuldzuschreibungen
Die Schuldzuschreibung an die Männer: Ihr habt kein Recht, uns anzusehen und dabei Gelüste zu entfalten.
Die Schuldzuschreibung an Frauen: Ihr provoziert doch absichtlich, damit wir euch beachten – die Gelüste entstehen dann von selber.
Ich denke, daran wird deutlich, dass die ganze Diskussion keinen Sinn hat. In Wahrheit sind es Grabenkämpfe im Morast der Verallgemeinerungen.
Was du beim Date von dir zeigen solltest
Reden wir mal kurz über „Verabredungen zum Kennenlernen“, kurz „Dates“ genannt. Niemand möchte dabei als „Sexobjekt“ identifiziert werden. Wenn du also zum Date gehst, solltest du nicht deinen Körper in den Mittelpunkt stellen, sondern deine Person. Zur Person gehört ohne jeden Zweifel die Kleidung – man nennt das auch die „Erscheinung“. Genau genommen besteht die „Erscheinung“ aus Körperhaltung und Auftritt – diese Merkmale sind sofort erkennbar. Was dabei hervortreten sollte, ist die „Person“. Und „als Person“ wahrgenommen zu werden, ist eine Kunst, die erlernbar ist.
Dating und der Mythos vom "Sexobjekt"
Und nun … erscheint die Frage, ob sich jemand als „Sexobjekt“ präsentieren kann, in einem völlig neuen Licht. Denn es ist möglich, sich als eine Präsentation der eigenen Sexualität zu präsentieren.
Ich las gerade: „Es ist unmöglich, sich wie ein Sexobjekt zu kleiden, weil Menschen keine Objekte sind.“ Was daran richtig ist: Menschen sind keine Objekte – und dennoch ist es möglich, dass sie sich aufreizend kleiden.
Und nachdem dies alle gesagt ist: Das Beste, was du beim Date tun kannst, ist so zu wirken, wie du auch sonst im Leben wirkst. Oder das zu tragen, was du auch sonst trägst.
Bild: liebesverlag.de. Der Untertext stammt aus einem Song von Sy Oliver und Trummy Young (ca. 1939) - "Tain't What You Do"
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