Frivole Fragen – was der Experte dazu meint
Frivole Fragen betrachte ich als ehemaliger Experte und Dozent für Kommunikation wie alle anderen Fragen auch. Sie sind Teil der menschlichen Kommunikation und oftmals die „Initialzündung“, um Gespräche zu beginnen.
Bevor wir beginnen, darüber zu reden, muss noch eine Erklärung fallen: Fragen und Antworten haben einen Informationsaspekt und einen Beziehungsaspekt. Das bedeutet: Du willst nicht einfach etwas wissen oder loswerden, sondern das, was du sagst/fragst/antwortest, löst im anderen Menschen etwas aus. Was das ist und ob der andere darüber froh ist oder ob es ihn schmerzt, ist oft nicht klar. Sicher ist aber, dass du damit „in ihn (sie) eindringst“ – so ähnlich wie beim unerwarteten Spontansex. Nur eben, dass es dabei um deine Psyche geht, in die sich jemand zu bohren versucht.
Intime Fragen können verletzlich sein
Deshalb können „intime Fragen“ dir „peinlich sein“ oder gar als „verletzend“ empfunden werden.
Uns sie sind umso verletzlicher, je mehr wir mit der Frage unterstellen:
Nehmen wir einige Fragen, die manche von uns durchaus nerven – sie beginnen zwar alle „offen“, nämlich mit „wie“ -aber das Wort, das darauf folgt, schränkt dich ein.
„Wie viele Sexpartner hattest du schon?“
„Wie oft masturbierst du?“
„Wie häufig wechselst du deine Partner?“
„Wie lange bist du schon Single?“
Ob es dir nun gefällt oder nicht - du bist verantwortlich für das, was du antwortest oder nicht antwortest. Dein Gegenüber entnimmt irgend etwas daraus, auch wenn dir das nicht gefällt.
Wie und was – bei heiklen Fragen
Heikle Fragen sind durchaus angebracht. Zum Beispiel die klassische „Gretchenfrage“: „Sag, wie hältst du es mit der Religion?“ Das Beispiel sagt auch aus, wie wir zurückhaltend fragen könnten. Meistens geht das mit dem einfache „was“ und „wie“.
Ein moderner Dialog über eine heikle Sexfrage
Dieser Dialog könnte so aussehen:
„Was bedeutet eigentlich ‚richtiger Sex‘ für dich?“
„Ach, ziemlich unterschiedliche Praktiken. Was „richtig“ ist, findet man eigentlich erst heraus, wenn man es einmal getan hat, oder?“
„Und wie muss es sich anfühlen, damit du es als ‚richtig‘ empfindest?“
„Wirklich intensiv – ich will dann nichts mehr denken, nur noch Körper sein und mich gehen lassen.“
„Meist du, wir könnten es zusammen herausfinden?“
An dieser Stelle steht dann meist ein Flüstern, eine Geste, ein Hinweis ein Lächeln. Und wir verlassen das Paar jetzt.
Eine kurze Analyse des Gesprächs
Was passierte in diesem Gespräch eigentlich?
1. Dein Partner muss offen für die Frage sein.
2. Beginne mit „Was“ – so offen wie möglich.
3. Dann frage nach, wie er über das denkt oder empfindet, was dabei als Antwort gegeben wurde.
4. Wenn er empfänglich für die Botschaft ist, signalisiert er dir dies. (Man findet es erst heraus, wenn…)
5. Der Wechsel von „man“ zum „du“ sorgt dafür, dass die Ebene intimer werden soll, auf der ihr euch unterhaltet.
6. Noch etwas Zurückhaltung, aber mehr Eindeutigkeit. (Ich möchte mich gehen lassen…)
7. Der mutige Schritt zur Aktivität sollte nicht fehlen.
8. Meist wechseln die Personen im „Positivfall“ schnell zu Details, Geständnissen und schließlich zu Berührungen.
9. Im Negativfall ist natürlich auch eine Ablehnung oder Verschiebung möglich.
Das Wichtigste – zuhören und erkennen
Was wichtig ist: Zu lernen, die „verborgene intime Botschaft“ herauszulesen und das Gespräch möglichst zügig auf eine „persönliche Ebene“ zu bringen. Damit zeigst du: „Ich habe begriffen, dass du an mir interessiert bist.“
Frage nicht: "Wie lange bist du schon Single?
So, und nun folgt noch eine kleine Anmerkung zur Frage:
Mit den Antworten lässt sich nur wenig anfangen. „Single sein“ heißt lediglich, nicht in festen sexuellen oder anderen entsprechend leidenschaftlichen Beziehungen zu sein. Die Antworten, meist in Jahren gegeben, sagen so gut wie gar nichts aus, es sei denn, die Zeit würde von dir als extrem kurz oder ausgesprochen lang empfunden. Stattdessen frage ihn (sie) nach seinem (ihrem) Singleleben.
Also: „Wie lebst du als Single?“ Oder „Wie siehst du dein Single-Sein im Moment?“
Ich bin fast sicher, du erfährst dabei viel mehr, als du gefragt hast.
Wenn ihr noch Fragen habt - jederzeit. Stellt sie mir per E-Mail,, stellt sie auf Quora oder fragt als Kommentar.
Bevor wir beginnen, darüber zu reden, muss noch eine Erklärung fallen: Fragen und Antworten haben einen Informationsaspekt und einen Beziehungsaspekt. Das bedeutet: Du willst nicht einfach etwas wissen oder loswerden, sondern das, was du sagst/fragst/antwortest, löst im anderen Menschen etwas aus. Was das ist und ob der andere darüber froh ist oder ob es ihn schmerzt, ist oft nicht klar. Sicher ist aber, dass du damit „in ihn (sie) eindringst“ – so ähnlich wie beim unerwarteten Spontansex. Nur eben, dass es dabei um deine Psyche geht, in die sich jemand zu bohren versucht.
Intime Fragen können verletzlich sein
Deshalb können „intime Fragen“ dir „peinlich sein“ oder gar als „verletzend“ empfunden werden.
Uns sie sind umso verletzlicher, je mehr wir mit der Frage unterstellen:
Nehmen wir einige Fragen, die manche von uns durchaus nerven – sie beginnen zwar alle „offen“, nämlich mit „wie“ -aber das Wort, das darauf folgt, schränkt dich ein.
„Wie viele Sexpartner hattest du schon?“
„Wie oft masturbierst du?“
„Wie häufig wechselst du deine Partner?“
„Wie lange bist du schon Single?“
Ob es dir nun gefällt oder nicht - du bist verantwortlich für das, was du antwortest oder nicht antwortest. Dein Gegenüber entnimmt irgend etwas daraus, auch wenn dir das nicht gefällt.
Wie und was – bei heiklen Fragen
Heikle Fragen sind durchaus angebracht. Zum Beispiel die klassische „Gretchenfrage“: „Sag, wie hältst du es mit der Religion?“ Das Beispiel sagt auch aus, wie wir zurückhaltend fragen könnten. Meistens geht das mit dem einfache „was“ und „wie“.
Ein moderner Dialog über eine heikle Sexfrage
Dieser Dialog könnte so aussehen:
„Was bedeutet eigentlich ‚richtiger Sex‘ für dich?“
„Ach, ziemlich unterschiedliche Praktiken. Was „richtig“ ist, findet man eigentlich erst heraus, wenn man es einmal getan hat, oder?“
„Und wie muss es sich anfühlen, damit du es als ‚richtig‘ empfindest?“
„Wirklich intensiv – ich will dann nichts mehr denken, nur noch Körper sein und mich gehen lassen.“
„Meist du, wir könnten es zusammen herausfinden?“
An dieser Stelle steht dann meist ein Flüstern, eine Geste, ein Hinweis ein Lächeln. Und wir verlassen das Paar jetzt.
Eine kurze Analyse des Gesprächs
Was passierte in diesem Gespräch eigentlich?
1. Dein Partner muss offen für die Frage sein.
2. Beginne mit „Was“ – so offen wie möglich.
3. Dann frage nach, wie er über das denkt oder empfindet, was dabei als Antwort gegeben wurde.
4. Wenn er empfänglich für die Botschaft ist, signalisiert er dir dies. (Man findet es erst heraus, wenn…)
5. Der Wechsel von „man“ zum „du“ sorgt dafür, dass die Ebene intimer werden soll, auf der ihr euch unterhaltet.
6. Noch etwas Zurückhaltung, aber mehr Eindeutigkeit. (Ich möchte mich gehen lassen…)
7. Der mutige Schritt zur Aktivität sollte nicht fehlen.
8. Meist wechseln die Personen im „Positivfall“ schnell zu Details, Geständnissen und schließlich zu Berührungen.
9. Im Negativfall ist natürlich auch eine Ablehnung oder Verschiebung möglich.
Das Wichtigste – zuhören und erkennen
Was wichtig ist: Zu lernen, die „verborgene intime Botschaft“ herauszulesen und das Gespräch möglichst zügig auf eine „persönliche Ebene“ zu bringen. Damit zeigst du: „Ich habe begriffen, dass du an mir interessiert bist.“
Frage nicht: "Wie lange bist du schon Single?
So, und nun folgt noch eine kleine Anmerkung zur Frage:
„Wie lange bist du schon Single?“
Mit den Antworten lässt sich nur wenig anfangen. „Single sein“ heißt lediglich, nicht in festen sexuellen oder anderen entsprechend leidenschaftlichen Beziehungen zu sein. Die Antworten, meist in Jahren gegeben, sagen so gut wie gar nichts aus, es sei denn, die Zeit würde von dir als extrem kurz oder ausgesprochen lang empfunden. Stattdessen frage ihn (sie) nach seinem (ihrem) Singleleben.
Also: „Wie lebst du als Single?“ Oder „Wie siehst du dein Single-Sein im Moment?“
Ich bin fast sicher, du erfährst dabei viel mehr, als du gefragt hast.
Wenn ihr noch Fragen habt - jederzeit. Stellt sie mir per E-Mail,, stellt sie auf Quora oder fragt als Kommentar.
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