Erröten – spricht da der Körper oder nicht?

Hilft die Sprache uns, Gefühle wirklich zu beschreiben?
Zumeist beschreiben wir Verhaltensweisen, die aus Gefühlen entstehen. Das ist einfacher, als in der Tiefe der Gefühle zu wühlen, um sie bildhaft zu schildern.
Sie errötete, als sie ihre Bluse aufknöpfte und der Ansatz ihrer vollen Brüste sichtbar wurde.
Das wäre die Interpretation einer Beobachtung. Das Gefühl bleibt dabei im Hintergrund. So ist es auch in diesem Text, indem das Wort erröten in einem anderen Zusammenhang gebraucht wird.
Sie verstand, zur rechten Zeit zu erröten und naiv zu wirken, wenn ihre ein Herr anbot, sie noch nach Hause zu begleiten. Auf diese Weise glaubten die Männer, sie täte dies zum ersten Mal.
Was wäre nun, wenn wir mehr von den Hintergründen erfahren würden, die zum Erröten führten?
Wenn wir dazu ein Lexikon befragen (oder gar die KI), dann bekommen wir den Ausdruck des Gefühls, also das Erröten, durch andere Empfindungen erläutert. Beispielsweise durch „Schamrot werden“, „peinlich berührt sein“, „sich genieren“ oder „sich schämen“.
Das Gefühl entsteht im Inneren
All diese Begriffe sagen nicht aus. Zwischen dem Ereignis, das zum Erröten führt und dem körperlichen Ausdruck liegen Gefühlswallungen, etwas Verwirrungen, Zwiespälte oder Hemmungen. Manche Menschen erinnern sich plötzlich an das, was Eltern oder Lehrer dazu meinten. Sie denken, dass ein kleines Mäuschen auf ihrer Schulter sitzt, das ihnen einflüstert, etwas lieber nicht zu tun. Letztendlich aber durchströmen viele Gedanken das Gehirn, die dafür oder dagegen sprechen, eine Grenze zu überschreiten. Zugleich fordert die Natur, die den gesamten Prozess in Gang gesetzt hat ihre Rechte. Und – alle dies lässt sich durchaus beschreiben.
Machen wir doch gleich einen Versuch:
Sie behauptete, die Blicke der Männer zu hassen, die sofort ihren Busen ins Visier nahmen. Und doch war sie stolz auf ihre schönen, ebenmäßigen Brüste, die nur darauf warteten, sich dem Blick und der Berührung eines Mannes auszusetzen. Immer, wenn sie in dieser Situation war, begann sie zu schwitzen und ihr Herz schien bis zum Hals zu schlagen. ‚Du schämst dich‘, sagte sie zu sich selbst, aber sie war sich nicht sicher, wofür sie sich schämen sollte. Denn eigentlich schämte sie sich nur, weil ihr das Blut in diesem unpassenden Moment in die Wagen schoss. Immerhin drängten ihre Brustwarzen nun gegen ihre leichte Bluse, sodass ihr Gegenüber ahnen konnte, dass sie in Wahrheit nicht schamvoll, sondern erregt war. Sie nestelte an den Knöpfen ihrer Bluse herum, gerade so weit, dass ihr Besucher den Ansatz ihre Brustwarzen erkennen konnte. Die Schamröte, die halb freigelegten Brüste – das passte zwar nicht zum geplanten Auftritt - aber es passte wunderbar zu dem Bild einer naiven Frau, die ihren Liebhaber verlocken will.
Und wie beurteilt ihr den Entwurf?
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