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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Verkuppeln – geht das?

früher waren kuppler ausschließlich vermittler(innen) von huren - heute bezeichnet man auch ehestifter als kuppler



So manche Frau hat schon gesagt: „Wenn das so weitergeht, verdiene ich mir noch einen Kuppelpelz“, weil sie ein „Händchen“ dafür hatte, ob Hans und Grete vielleicht zusammenpassen könnten. Das Händchen in Ehren – aber dazu bedarf es einer gestandenen Persönlichkeit, die ihr eigenes Empfinden für eine Person von dem Empfinden anderer Menschen für dieselbe Person abtrennen kann.

Nehmen wir mal an, Du wärest eine Frau und würdest deine Freundin Jasmin gerne mögen. Euch beide verbindet eine tiefe, innige Freundschaft seit der Grundschule. Sie hat diejenige flirrende Persönlichkeit, die du nicht hast: Etwas leichtfertiger, sinnlicher und schicker ist sie, aber einen Mann findet sie deswegen leider nicht – höchstes Männer, aber eben keinen Mann fürs Leben. Nun – der Sache kann abgeholfen werden, denkst du, dann du kennst da ja Jacob. Dieser Jacob wäre auch für dich der richtige Ehemann gewesen, aber du hast ja schon seit Jahren den tüchtigen Clemens. Jacob ist ehrlich, treu, hilfsbereit, tüchtig und außerdem auf der Suche nach „seinem“ Weib fürs Leben. Nun ja, manchmal hast du schon gedacht: Wenn Clemens nur immer so treu wäre“, denn da bist du dir mittlerweile nicht mehr immer ganz sicher.

So, und nun bringst du Jasmin und Jacob zusammen, und sie sehen sich und denken: „Ja, hat denn unsere Freundin einen an der Klatsche?“ Jasmin sieht sogleich den beamtenhaft wirkenden Jacob, der ein bisschen aussieht wie ein zu groß gewordenes Bübchen, und Jacob sieht in Jasmin ein flatterhaftes Bienchen, das immer auf Honigsuche ist und denkt schon and das viele Geld, das Jasmin alleine für Kleidung ausgibt – von Schuhen und Handtaschen einmal ganz abgesehen. Da reicht es nie zum Sparen aufs Eigenheim.

Das Spiel ist also schief gegangen: Du siehst sowohl Jasmin wie auch Jacob als Ergänzung deines Lebens, aber Jacob kann Jasmin nicht als Ergänzung seines Lebens akzeptieren – und umgekehrt sowieso nicht.

Ist verkuppeln also unmöglich?

Verkuppeln ist möglich. Freilich muss man darauf achten, dass man nicht die eigenen Bedürfnisse als Maßstab nimmt, sondern die Bedürfnisse des Anderen – und vor allem ist dies wichtig: Man darf, man sollte und man kann völlig unbedenklich Singles einander vorstellen. Im modernen gesellschaftlichen Leben, insbesondere auf größeren Veranstaltungen, ist eine unverbindliche Vorstellung das beste Mittel, um Menschen ins Gespräch zu bringen – auch potenzielle Paare. Entgegen den Meinungen der meisten Psychologen bilden sich Paare auch bei Gegensätzen, also etwas bei Jasmin und Jacob, weil Jacob ja auch von der Flatterhaftigkeit der Jasmin fasziniert werden könnte und Jasmin möglicherweise entdeckt, dass Jacob auch einen festen, männlichen Körper hat, der sich vielleicht ganz gut vernaschen ließe. Das ist kein Widerspruch, sondern eine Erfahrungstatsache: Solange Jasmin und Jacob glauben, man will sie zu einem Ehepaar zusammenschweißen, werden beide immer abwinken. Wenn sie aber in einer Situation sind, in der Parfüm, Körpernähe, Bereitschaft und Gelegenheit für den gewissen Bettgeruch sorgen, dann schlafen sie vielleicht ein paar Monate miteinander. Immerhin kamen auch Serge Gainsborough und Jane Birkin auf diese Weise zusammen, wie man sich in Schauspielerkreisen erzählt – und ihre Beziehung dauerte immerhin gute 10 Jahre und brachte eine Tochter hervor.

Natürlich sind Kupplerinnen (es gibt wenige Kuppler) immer froh, wenn sie ein Ehepaar auf lange, lange Jahre verkuppelt haben – sie sagen dann, die sei „ihr Werk“ gewesen odre „ohne mich hätten sie sich nie kennengelernt“. Das mag richtig sein oder auch nicht, denn nur so viel ist sicher: Das Vorstellen hat genützt, vielleicht noch ein wenig die stützende Begleitung des einen oder des anderen Partners auf dem Weg zur Verlobung oder Heirat. Aber: Die Beziehung mus sich jedes Paar selbst aufbauen, und dazu gehört auch die Entscheidung, dem Kuppelversuch willig zu erliegen oder ihn empört abzulehnen.

Bild: "Die Kupplerin" von Gerrit van Honthorst, Niederländischer Maler, 1625, Originaltitel "De koppelaarster"

Anmerkung zum Bild: Der Begriff "Kupplerin" (koppelaarster) ist mehrdeutig. Die Übersetzung "Heiratsvermittlerin" dürfte allerdings falsch sein. Heiraten wurden nicht in Wirtshäusern mit Laute spielenden Mädchen vermittelt. Es handelt sich in Wahrheit um eine Bordellszene.

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liebepur am : Privat Paare verkuppeln – erfolgreich oder nicht?

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Früher waren Kupplerinnen Frauen, die Männer und „Mägde“ zusammenbrachten, wobei die „Mägde“ jene Frauen waren, die – aus welchen Gründen auch immer – ihren Körper für Geld hingaben. Der Staat bedrohte solcherlei Kuppelei mit schweren Strafen, wie das fol

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