Männer wollen verführt werden
Es gibt Geheimnisse, die so offen liegen, dass sie gar keine sind. Eines davon ist „Männer wollen verführt werden“. Wenn man die einschlägige Literatur durchsieht, kommt der Satz sehr selten vor. Meistens gibt es eine Einschränkung, etwa so: „Männer wollen verführt werden, aber sie geben es ungerne zu“, oder „Männer wollen verführt werden, aber am Ende wollen sie es gewesen sein, die verführt haben“.
Wie albern. Jede Hure wird widersprechen. In einem Bordell kann der Mann keine Frau verführen, er wird von ihr verführt, und zwar mit der ganzen Raffinesse, zu der eine Frau fähig ist. Manche Männer bezahlen viel Geld dafür, auf raffinierte Art verführt zu werden. Viele wollen dabei sogar inaktiv sein, sich also ausschließlich von der Frau verwöhnen lassen, wollen in einem Meer der erotischen und sexuellen Sensationen schwelgen. Manche von ihnen lassen sich dabei „nehmen“ und nach allen Regelen der Kunst bis an die Grenze der physischen und psychischen Belastbarkeit treiben.
heimlicher Männetrtaum: ihr ausgeliefert sein
Auf der anderen Seite schreiben wenig Frauen darüber, dass Männer verführt werden wollen und wie sie dabei vorgehen. Kaum eine Frau will sich dem „Nuttenverdacht“ aussetzen. Schreibende Huren sind nach wie vor selten, und wenn, dann werden sie schlagartig öffentlich abgekanzelt: von der Gutmenschenschaft, den Feministinnen und den Männern. Die Presse hat auch heute noch einen Grundsatz: Huren (oder was die Presse dafür hält) dürfen keine Vorbilder sein.
Wie wollen denn nun Männer verführt werden? In einer schönen Umgebung, von einer lustvollen Frau, die verführerisch aussieht und die mehr vom Sex weiß als der Mann selbst. Das ist zumindest eine gute Ausgangslage. Wer noch wissen will, warum Männer tatsächlich so schrecklich gerne verführt werden, und warum die Anzahl der Männer zunimmt, die sich der Verführung einer Frau völlig hingeben wollen, der sollte ein Zeitphänomen im Augen behalten: Heute stellen Frauen vielfach sexuelle Ansprüche an Männer – und das hängt vielen Männern zum Hals heraus. Sie wollen sexuell bedient werden, nicht bedienen – gleich, ob es den Frauen so „schmeckt“ oder nicht. Die Frauenemanzipation treibt vor allem jüngere Männer ins Bordell, wo sie sich nach Strich und Faden verwöhnen lassen können – das konnte man schon in dem Buch der Ex-Bordellbesitzerin „Tina von S.“ nachlesen.
Natürlich wollen Männer von Frauen nicht „billig angemacht“ werden. Die Reeperbahn-Masche: „Du, hättest du nicht ein bisschen Zeit für mich“, stößt ab. Das beste Rezept, um einen geeigneten Mann zu verführen, ist dies: Geheimnisvolle, aber verlockende Flirterin, solange man in der Öffentlichkeit ist – und die frivolen Dinge solange aufspare, bis die Frau mit dem Mann alleine ist – dann darf sie alles sein.
Ist eine Frau bereits mit einem Mann zusammen, und teilt er bereits den Alltag mit ihr, so empfehlen sich frivole Spiele: Die „brave Freundin“ wird sich nun dann und wann zur sinnlichen Verlockerin wandeln müssen, die ihren Mann in der Verführung herausfordert. Der Topp-Tipp: Herausfinden, wo seine geheimen Wünsche liegen – denn was die meisten Freundinnen, Verlobten und Ehefrauen von den Wünschen ihrer Männer wissen, ist gerade mal die Spitze des Eisbergs. Eine Frau, die solche Wünsche herausfindet und erfüllt, bindet ihren Mann fester an sich: Was er daheim bekommt, das holt ers sich nicht draußen.
Bild oben: © 2009 by mydeerdelilah
Biled rechts: © 2008 by wiros.
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