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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

„Cool“ sein? Nein, danke

total uncool - die lustvolle verführerin


Wer das Leben meistern will, hat zwei große Chancen: Entweder er schwimmt mit der Masse, dann fällt er nicht sonderlich auf, hat aber auch keine herausragenden Erlebnisse im Leben. Oder aber er rebelliert dagegen, dass alle konform und stromlinienförmig ihren Götzen oder Führern nachlaufen.

Männer: "cool sein", um "Sex zu haben"?

Nun ist es schon seit einigen Jahrzehnten die Mode, „cool“ zu sein, also alles, was man tut, nicht mit Herzblut, Eifer oder gar Lüsternheit anzugehen, sondern „distanziert“. Je kühler man eine Sache angeht, umso mehr Erfolg hat man angeblich, also: Die Damen nicht anschmachten, schon gar nicht mit Schlafzimmeraugen betrachten. Gefühle? Ach du lieber Schreck – das war doch gestern, nicht wahr? Nein, besser man zeigt keine Gefühle, bleibt „cool“, der Gefühlsschalter lässt sich noch umlegen, bevor man „Sex hat“, oder auch nicht. „Sex haben“ geht schließlich auch ohne den großen Gefühlsauftritt.

Frauen: Gespielte Kälte und die Hoffnung auf das "Anbohren"

Die Frauen sind selbstverständlich ebenfalls „Cool“. Das alte Spiel, sich durch gezieltes Desinteresse „rar“ zu machen und damit Männer anzuziehen, ist zwar nicht mehr so populär, aber dafür gibt man sich dann und wann mal gelangweilt. Soll der Mann doch mal sehen, wo die Stelle zum Anbohren ist, nicht wahr? Doch wehe, er versucht es gar nicht erst, weil die Dame ihm zu lange die „kalte Schulter“ zeigt, dann ist die „Coolness“ plötzlich verflogen und heiße nächtliche Tränen fließen ins Kopfkissen.

Mathematische Formeln statt Lust aufeinander

Im Bereich der Partnersuche wird neuerdings kalkuliert. Es werden Berechnungen angestellt, welche Paarungen günstig sind, und die Menschen beachten sie sorgfältig, bevor sie sich verabreden. Wir richten uns nicht mehr in unserem Leben ein, unser Leben wird für uns eingerichtet. Cool, nicht wahr?

Die Kultur vermisst die Romantik - von der Lust redet man nicht

Die Kulturredaktionen mit ihren Gutmenschenbesetzungen rechnen uns bestenfalls vor, dass wir die „Romantik“ verloren haben, den Liebesgötzen der Bürgerlichkeit, doch keiner wagt, zu sagen, dass wir die Sinnlichkeit verloren haben, die lustvoll schwelende Begierde. Es scheint, als ob die „Lust an der Lust“ verloren gegangen wäre in einer Zeit, in der die „schöne neue Welt“, in der man mit „Coolness“ das Ziel „Zweisamkeit“ anpeilt.

Außen cool - innen begehrlich

Wirklich so cool, Damen und Herren? Die Frauen wissen um die Verführungskünste der Machos, die gar nicht daran denken „cool“ zu sein, und die Männer lechzen nach den letzten sinnlichen Verführerinnen, die ihnen mit gutturalen Stimmen frivole Anspielungen ins Ohr flüstern. Die Einkaufsprokuristin wird an Wochenenden nach Hamburg, wo sie einen „echten Meister“ kennt, und sie schwärmt von dem Genuss der Unterwerfung, den er ihr bereitet. Der der brave Ehemann geht dienstags statt zum Sport ins Domina-Studio: Ohne Striemen versteht sich, man muss ja schließlich nach außen Haltung bewahren – „Cool sein“. Um den Gang zur Peitschenlady zu verhindern, kann die Ehefrau ein kleines Verführset mit Peitsche und Handschellen im Versandhandel bestellen – und noch ein paar Verführ-Fummel aus Latex dazu – ein glänzendes Geschäft.

Außen cool – innen Hot. Außen die Schale der Wohlanständigkeit, innen lüstern. Außen die Berechnung, welcher Partner wohl kalkulatorisch die beste Passgenauigkeit hat, innen die Lust, recht bald im Lotterbett zu landen, weil die Gelegenheit günstig ist.

Um zum Anfang zurückzukommen: Das, was ich beschrieben habe, ist Mainstream – die Coolness nach außen zu tragen, kaum noch Gefühle zu zeigen und im Bedarfsfall schnell den Schalter umzulegen: „Ja, wir könnten genauso gut auch Sex haben, nicht wahr?“

Allerdings – es gibt sie noch, die sinnliche Frauen, die rebellischen Männer und diejenigen, die sich niemals dem Diktat der Masse unterwerfen. Erstaunlicherweise ziehen sie Frauen und Männer wie Magneten an. Ja, da frage ich mich dann doch, warum die Menschen alle unbedingt „Cool“ sein wollen, obgleich ihnen diese Rolle doch gar nicht sonderlich liegt, und von der wir schon nach wenigen Minuten wissen: alles Fassade.

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