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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Polygamie, Polyamorie, Polydreistigkeit

Menschen leben nicht naturbedingt monogam, das heißt, die Natur schreibt Ihnen nicht durch innere Fügung zu, nur mit einem einzigen Menschen ein Nest zu bauen und dauerhaft mit ihm sexuell zu verkehren. Das ist die eine Seite.

Die andere Seite berührt die Frage, ob wir monogam leben sollten. Die Menschen früherer Menschheitsepochen gingen locker über solche Fragen hinweg: Polygamie, Bigamie oder „Frauen zur Linken“ waren keinesfalls unüblich. Dabei wurden immer nur diejenigen Frauen gezählt, die eine gewisse Rechtssicherheit genossen. Sklavinnen und Leibeigene waren der Willkür des Gutsherrn ausgeliefert – er musste sie werde heiraten noch lieben, um seine Lust an ihnen zu befriedigen.

Männersache: Ehefrauen und Eigentum an Frauen

Mit anderen Worten: Die Vielehe war gar nicht nötig, um einem Gutsherrn viele Frauen zu bescheren, sondern er nahm sich, was er unter damaligen Gegebenheiten als sein „Eigentum“ betrachten durfte. Im Grund war auch klar, warum: das Erbrecht machte die Vielehe fast unmöglich, denn dann hätten alle Kinder ein Recht am Erbe – viel zu viele, wie man sich denken kann. Übrigens ist auch der Zölibat keine religiöse Angelegenheit, wie die katholische Kirche uns stets erklärt, sondern eine weltliche: Hätten kirchliche Würdenträger legale Kinder haben dürfen, so wäre der Besitz der Kirchengüter durch die Erbfolge möglicherweise zersplittert worden. Die katholische Kirche redet sich die Sache für ihre Gläubigen jedoch schön und leitet die Ehelosigkeit der Priester aus dem hervor, was sie als „Heilige Schrift“ für sich vereinnahmt hat.

Ehe ist keine religiöse Angelegenheit

Halten wir lieber dies fest: Ehe ist keine religiöse Angelegenheit, sondern ein durch und durch weltlicher Vertrag. Wer ihn eingeht, sollte wissen, was er tut – und die Menschen, die heute das Wort „Polygamie“ in den Mund nehmen, sollten dies berücksichtigen. Doch sie versuchen uns nun mit „Gleichheitssprüchen“ zu verdummen: Wenn die sogenannte „Homo-Ehe“ erlaubt sei, dann müsse doch die Polygamie, die ja sogar religiöse Wurzeln im alten Testament hat, auch erlaubt sein. Wenn es nach diesen Fantasten ginge, dann dürfte also ein mitteloser Mann so viele Frauen heiraten, wie er will – und würde die Verpflichtung übernehmen, für alle diese Frauen und ihre Kinder selbst zu sorgen. Das dürfte auch im Zeichen der Emanzipation noch ein Problem sein, in der wir davon ausgehen können, dass Mütter berufstätig sind. Doch in Wahrheit denken diese Leute gar nicht daran, die soziale Verantwortung für Mütter und Kinder zu übernehmen – ihnen geht es darum, ihre verbohrten Ideologien durchzusetzen. Nicht zufällig sind die Hauptvertreter der Polygamie Männer – sie wollen einfach ihre kleinen Harems aufbauen, koste es, was es wolle und schade es, wem es wolle.

Poylamorie - eigentlich nicht der Rede wert

Nun und die Polyamorie? Das ist eine der Dinge, über die wir schlecht, gut oder gar nichts denken können – es kommt auf eines heraus. Die Liebe zu teilen, sie aufzuteilen in die Liebe zur Ehefrau, zur dauerhaften Nebenfrau oder zur temporären Geliebten, ist ja nicht neu. Auch, sich in eine Frau zu teilen, ist nicht sonderlich sensationell. Neu daran ist nur das laute Geschwätz, das darum gemacht wird. Da leben ein paar Menschen zeitweilig oder gar ziemlich dauerhaft in polyamorisch ausgerichteten Beziehungen. Na und? Geht uns das etwas an?

Das Fernsehen (ZDF) meint: ja, das ist eine Sache für die Öffentlichkeit – so, wie heute offenbar gar nichts mehr ohne Öffentlichkeit geht, denn natürlich betreibt man eine Webseite, auf der Polyamorie diskutiert wird, und man bietet Rat und Hilfe für andere Menschen, die auch bereits so leben. Schön und gut – und warum brauchen Menschen Rat und Hilfe, die genau so leben, wie sie leben wollen?

Poylamorie - "offene Ehe" mit Psycho-Rechtfertigung

Neue Argumente allerdings gibt es nicht, und die Unterschiede zwischen der schon früher diskutierten „offenen Ehe“ und einer polyamorischen Beziehung wird auch nicht deutlich. Ein bisschen erotische Vielfalt garniert mit ein paar Ideen aus der Mottenkiste der Psycho-Bewegung: Mehr Argumente hat man auch heute nicht. Der sektenartige Charakter der Polyamorie-Bewegung wird auch im Online-Lexikon Wikipedia deutlich, in dem sich diese sexuelle Randgruppe einen wissenschaftlichen Anstrich zu geben versucht - übrigens ohne Proteste damit auszulösen. Wenn es eines Beweises für die "Polydreistigkeit" von Randgruppen innerhalb von Wikipedia bedarf, dann ist es der verlinkte Artikel.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: Diese Leute sollen leben, wie sie wollen. Was mich stört, ist der etwas missionarische anmutende Eifer, mit der die Ideen an Frau und Mann gebracht werden sollen. Ich kenne die Psycho-Bewegung der 1970er Jahre noch sehr gut, die mit ähnlichen Argumenten arbeitete und auch in Teilen bereits „polyamorisch“ ausgerichtet war. Die Bewegung verschwand im Nirvana, als die Gurus satt waren und sich die meisten Ex-Jünger an den Kopf fassten, warum sie eigentlich dergleichen hatten glauben können.

Liebe ist Privatsache und öffnet sich allein den Liebenden

Alles, was Menschen in der Liebe tun, kann sinnlich sein und für alle Beteiligten eine Bereicherung ihres Lebens. Doch sobald jemand daraus eine Ideologie macht, sträuben sich meine kleinen Nackenhaare. Die Liebe ist etwas, dessen Wert sich alleine dem Liebenden öffnet. Wer darauf seinen Stempel drückt, entwertet sie und macht sie belanglos.

Interview mit einer der Protagonistinnen der Bewegung auf fem.com.

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