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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Kann die sexuelle Ausrichtung anerzogen werden?

Gegenwärtig ist in Frankreich eine Diskussion darüber entbrannt, ob die sexuelle Orientierung angeboren ist oder anerzogen ist. Im Grunde ist es ein lapidarer Satz, der die französischen Konservativen, Gutmenschen und Rechten erregt:

Das biologische Geschlecht identifiziert uns als männlich oder weiblich, aber deshalb können wir uns noch lange nicht als Mann oder Frau qualifizieren.


Ein schön formulierter Satz, nicht wahr? Doch wie qualifiziert man sich als „männlich“ oder „weiblich“? Und wie kann man als Elternteil, Erzieher oder Lehrer erreichen, dass aus dem jungen Mann kein Chauvi wird, er sich aber doch seiner Männlichkeit bewusst ist? Dies gilt natürlich auch für die Frau: Wie erreicht man, dass aus dem Mädchen kein devotes Prinzesschen wird, sondern eine Spitzenmanagerin?

Soweit sind nun allerdings nur die Rollenvorstellungen betroffen, nicht die Sexualität selbst. „Feminisieren“ wir die Knaben, und „vermännlichen“ wir die Mädchen, indem wir ihnen gleiche Ideale vom Lebensglück vermitteln? Mit anderen Worten: Erreichen wir mit unserer Annäherung der Geschlechter aneinander nicht auch, dass das eigene Geschlecht attraktiver wird, zumindest auf Zeit?

Sagen wir noch dazu, was Eltern befürchten: Wenn die sexuelle Definition anerzogen werden kann, kann man dann Töchter und Söhne auch völlig unabsichtlich, sozusagen naiv, zur Homosexualität erziehen?

Im Grund wird durch die Diskussion nur die alte Frage wieder aufgeworfen „anerzogen oder angeboren?“ – und sie gilt nicht nur für die sexuelle Ausrichtung, sondern auch für Erfolg und Misserfolge, Sucht oder Genuss, Talent oder Vergeudung. Wer aber wird verbindlich voraussagen, wie stark ein angeborener Charakterzug oder Neigung auswirkt? Im Bereich der Sexualität glauben wir, es zu wissen – doch was wissen wir wirklich? Noch vor wenigen Jahren hätte man Forschern zugestimmt, die vorübergehende lesbische Neigungen für ein Teenagerphänomen hielten - heute sind es neugierige Mittzwanzigerinnen, die sich darin versuchen. Frauen und Männer entdecken teilweise erst in den mittleren Jahren, dass sie Bi-Kontakten gegenüber nicht abgeneigt sind. Diese Menschen einfach als „spätberufene Schwule und Lesben“ zu bezeichnen, hilft, sie einzuordnen, aber nicht, sie zu verstehen.

Die sexuelle Ausrichtung ist beeinflussbar – sicher. Aber wer sie wie und wann beeinflusst, wissen wir nicht. Möglicherweise sind es schicksalhafte Begegnungen, die uns mehr formen als uns lieb ist. Es gibt jedenfalls zahlreich Schilderungen aus sexuellen Parallelwelten, in denen ein Satz markant hervortritt: „Hier fand ich endlich Beachtung und Anerkennung“.

Ob es dies ist? Wird man ein sexueller Sektierer, weil man in der Gemeinschaft endlich die Anerkennung findet, die einem sonst versagt bleibt?

Die Zeit, in der wir leben, lässt viele Frauen und Männer allein, die nicht sonderlich attraktiv sind. Was werden sie tun, um ihrer Sexualität die Erfüllung zu geben, die sie sich wünschen? Wissen Sie es? Ich weiß es nicht.

Zitat aus dem SPIEGEL - Schulspiegel.

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