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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Verwundbar sein

Dieses Fragment stammt aus dem Internet. Es ist wahr und aufrichtig, und es schmerzt dennoch. Und es sagt etwas über die Liebe der scheuen, angstvollen Menschen aus.

Wen du dich den Menschen aussetzt, die dich mögen,
Damit sie deinen Körper fühlen können –
Dann bist du verwundbar.
Wenn du es nicht tust, weißt du nie, was du bist.


Ich wünsche allen, die ängstlich sind, dass sie sicher und glücklich durchs Leben gehen können.




Singles – angeblich zufrieden, aber voller Angst?

Zufrieden mit Literatur und lustvollen Gedanken?
Singles – so las sich jüngst – seien zu fast 60 Prozent „gerne Single“. Jedenfalls „derzeit“, was immer dabei „derzeit“ bedeutet. Im Moment der Befragung? Solange genügend ONS zur Verfügung stehen? Beim sinnlichen Träumen?

Vertieft man sich etwas in solche „Befragungen“ hinein, dann kann einem schon mulmig werden: Man liest dann über die Angst, (erneut) enttäuscht oder (abermals) abgelehnt zu werden, aber auch von der Arroganz, keine Kompromisse eingehen zu wollen. Betrachtet man Angst nicht nur als einen zwar gelegentlich verständlichen, aber eher flüchtigen Zustand, sondern nimmt man die Sätze ernst, so beginnt das kalte Grausen den Nacken herunterzukriechen. Wie bitte? Mehr als die Hälfte der Singles fürchten sich vor der lebenswichtigen Begegnung mit einem Liebespartner? Und 45 Prozent erweisen sich als so überheblich, von „hohen Ansprüchen“ und unerwünschten Kompromissen zu faseln?

Man kann dies der Art der Befragung anlasten. Sollten sich solche Zahlen aber bewahrheiten, dann muss man sowohl den Geisteszustand als auch die emotionale Integrität der Singles in Zweifel ziehen. Und dies würde kein gutes Licht auf die Alleinlebenden als solche wie auch auf die Partnersuche an sich werfen.

Bild: Illustration unbekannter Herkunft (Aquarell?), Oberteil. Das Gesamtbild zeigt deutlicher, warum diese Single-Dame so glücklich lächelt.

Wenn der Mann eigentlich Angst vor dem Vögeln hat

Der nächste Schritt ist wirklich ganz einfach, mein Herr ...

Du kennst die Klischees: Männer wollen immer, die Hose beult sich schon, wenn sie nur daran denken, dass sie dein Schlafzimmer kennenlernen, und dich so oft vögeln, bis die Hoden nix mehr nachliefern. Aber, aber: Das kann alles sein, aber Sex und Männer ist ein vielschichtiges Thema. Mancher Mann denkt, dass er ein Minenfeld betritt, sobald du ihn nach dem Date noch zum Kaffee bei dir einlädst. Denn ab da weiß er: Aus der Nummer kommt er nicht mehr heraus. Jetzt muss er „seinen Mann beweisen“: Auf „schön“ machen beim Vorspiel, lange durchhalte, nicht zu früh schießen, möglichst mehrfach nachladen und dabei noch süße schmutzige Sache sagen, die ihr gefallen … denkt er jedenfalls.

Also, da musst du einen Mann schon genau kennen, wenn du an seine Ängste heran willst. Die Schlimmste: die Angst „keinen hochzukriegen“. Oder jedenfalls die Angst, dass „seiner“ nicht so „richtig steif wird“. Nun wissen die Psychologinnen unter euch ja: es ist gar nicht nur die Angst vor der „erektilen Schwäche“, sondern die Angst davor, wie die Partnerin daraus reagiert.

Wir denken ja meistens: „Wie kommt das, dass der Mann schwächelt?“ Und dann haben wir die Antwort: „Der ist halt nicht wirklich geil auf dich“.

Blödsinn. Und die Kerle haben echt noch ganz andere Ängste und Schwächen. Zum Beispiel wollen sie uns nicht ständig verführen, sondern auch mal verführt werden. Und wenn du ihnen „Flötentöne“ richtig beibringst, (eigentlich sagt man’s anders) verzichten sie gerne aufs „Einfliegen“ ihres Vögelchens. Na ja, ihr wisst schon, was ich eigentlich sagen will, oder?

Und und … und. Und dann natürlich die Größe des Vogels. Und ob du ihm ein schönes Nest bietest. An Krankheiten und Schwangerschaften und so denken die Jungs ja selten.

Und – was solltest du tun? Dafür sorgen, dass er sich bei dir wohlfühlt und mit dir wohlfühlt. Und wenn du ihm dann noch ein paar Sachen zeigst, die er noch nicht kennt – dann bleibt er auch.

Was ich noch sagen wollte: Männer machen oft blöde Komplimente oder sie reden sonst viel dummes Zeug über Sex. Mach dir nichts draus, sondern rede mal mit ihm drüber, wie ihr zusammen mehr Spaß haben könnt.

Auch interessant: Jordan Gray.
Grafik nach einer historischen Illustration.

Fürchten und Gelüsten - der duale Seelenstress

Freiwillig oder unfreiwillig auf die psychische Geisterbahn geschickt zu werden, ist in der Gesellschaft offensichtlich ganz normal. Doch wenn zur Lust an der Angst auch noch die Wollust kommt, gehen die Schranken herunter. Wir dachten, das passt als Abgesang auf Halloween und andere Rituale der dunklen Jahreszeit.
Lust daran, Angst davor ... und wenn man es zusammennimmt?
Jetzt finden ja gerade wieder die Jahrmärkte statt, mit all ihren Attraktionen, die Gefahren mit Lüsten kombinieren. Ob Geisterbahnen, Achterbahnen oder weitaus moderne Fahrgeschäfte, die uns zugleich ängstigen und stimulieren: Alles scheint ganz normal zu sein. Die „Angsthasen“ bleiben draußen. In manchen Städten springen Teenager von Straßenbrücke in das unsichere Wasser der Flüsse. In Fernsehsendungen werden Ekelproben von den Teilnehmern gefordert – und nein, ich meine nicht „Bauer sucht Frau“. An manchen US-Colleges wird versucht, Neulinge (und hier besonders junge Damen) in Toilettenschüsseln zu „taufen“ – es gab und gibt noch andere unappetitliche Aufnahmerituale. Und auch vor der „Unternehmenskultur“ macht die psychische Folter manchmal nicht halt: Es gibt und gab durchaus Unternehmen, die ihre Führungskräfte auf Seminare schicken, die einer Folter in Körper, Geist und Psyche gleichen.

Es ist alles zu Ihrem Besten, nicht wahr? Tolle Aussichten. Du bekommst den Kick, bist für ein paar Minuten ein Held und - wenn du Pech hast - vielleicht für dein Leben ein Behinderter, Gestörter oder Orientierungsloser. Das Schlimme daran ist die Ausweglosigkeit - entweder du machst mit oder du bist draußen.

Erotische Rollenspiele gelten als "abartig"

Rollenspiele im erotischen Bereich gelten hingegen als „abartig“. Niemand, der sich diesen Herausforderungen aussetzt, wird als Held verehrt. Das war so, das ist so und das wird auch so bleiben. „Hast du schon gehört, was diese perverse Sau mit sich machen lässt? Der/die ist doch krank!“ - so oder ähnlich sind die Aussagen.

Die erotische Geisterbahn - Ausstieg auch während der Fahrt

In extremen erotischen Rollenspielen gibt es all diese „schrecklichen“ Dinge: Bewegungsunfähig an eine Vorrichtung gefesselt zu sein, die Angst vor den Geistern, die man wachrief. Der Schmerz, der einem durch alle Glieder geht, der Absturz aus der Höhe. Kurz: Die Angst ist allgegenwärtig, der Körper ständig gefordert, die Psyche im Dauerstress.

Doch mit einem Unterschied: Auf dem Jahrmarkt kann man nicht vor dem doppelten Looping aus der Achterbahn aussteigen. Beim S/M-Rollenspiel hingegen schon. Sicher, es kommt selten vor, weil man ja nach Möglichkeit die eigenen Grenzen erweitern will. Aber es ist möglich.

Der improvisierende Rollenspieler durchlebt echte Gefühle

Wenn du jemals in Rollenspielen mitgewirkt hast (sie müssen keinesfalls erotischer Natur sein, Psycho-Spiele eignen sich ebenso), dann weißt du, wie schnell du die auferlegte Rolle angenommen hast, wie du in ihr aufgegangen bist, sie gelebt hast. Wenn du darin der Schüler, der Gefangene, der Diener oder der Sklave warst (oder deren weibliches Pendant), dann weißt du auch, wie du die Angst tatsächlich durchlebt hast, obgleich alles nur ein Spiel war.

Der Unterschied zum Schauspieler: Der Schauspieler weiß, wie die Sache ausgeht. Der Autor des Theaterstücks hat es so festgelegt. Selbst wenn er gerade vor Wut aufschreit, bittere Tränen weint oder aus voller Kehle seinem Schmerz Aufdruck gibt: Er ist Schauspieler. Er gibt einer Figur Gestalt, die er nichts ist. Du aber musst deine eigene Geschichte erfinden und durchleben, so merkwürdig dies auch klingen mag. Die Wut kommt aus deiner Seele, der Schmerz durchzuckt deinem Körper, die Tränen sind real. Und du weißt nicht genau, was du ernten wirst, wenn du nicht abbrichst.

Wollust und Angst

Im S/M-Bereich wird das Rollenspiel um die Angst, das an sich schon erregend ist, noch mit dem Spiel mit der Wollust durchsetzt. Es ist anders, weil du die Person, die dich quält, zugleich fürchtest und liebst. Und weil du von ihr „Küsse und Schläge“ erhoffst. Und nicht ganz zuletzt, weil das Spiel irgendwann vorbei ist und du wieder über Hypotheken und den nächsten Urlaub mit ihr reden musst, wenn sie dir tatsächlich nahesteht.

Lust und Furcht, Lust und Schmerz – der duale, sinnliche Seelenstress mag vielen Leserinnen und Lesern als merkwürdig erscheinen. Aber es war ja gerade Halloween, und wenn das Grauen so lustvoll ist – warum soll dann ein erotisches Rollenspiel „pervers“ sein?

Die Pille wird 50 - ungefähr, jedenfalls



Um es mal salopp zu sagen: Die Antibabypille hat mehrere „Geburtstage“. Der 9. Mai 1960, der oft genannt wird, ist das Datum, an dem die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA ankündigte, sie würde Envoid 10 mg zulassen, das erste oral anwendbare Verhütungsmittel. Das Medikament selbst war allerdings bereits am 10. Juni 1957 zugelassen worden – zunächst als Mittel gegen Menstruationsbeschwerden. Die eigentliche Markteinführung von Envoid 5 mg, der „eigentlichen“ Pille, erfolgte erst am 15. Februar 1961.

Aber weil mehrere Zeitungen heute und morgen sicherlich meinen, die Pille würde 50 – dann sagen wir es eben auch, nur etwas genauer. Übrigens wäre die Produktion schon zuvor möglich gewesen, wenn es gelungen wäre, weibliche Hormone synthetisch (und damit preiswerter) zu erzeugen.

Die geistige Kraft hinter der Pille war eine Frau

„Die Pille“ war einer der innigsten Wünsche der Frauen in der Zeit um 1950, und als „geistige Kraft“ hinter der Pille gilt Margaret Higgins Sanger Slee, die bei einem Gespräch Dr Gregory Goodwin Pincus im Jahr 1951 sagte, es wäre eine unglaubliche Erleichterung für Frauen, wenn man eine einfache, stets verfügbare Verhütungsmethode erfinden könne. Der weitere Weg war etwas kompliziert: Man wusste längst über die Tatsache, dass Hormone Schwangerschaften verhüten konnten, hatte aber weder die preiswerten Hormone noch genügend Geld, um die Forschungen voranzutreiben. Dass es dennoch gelang, war ein Sieg für den Forschergeist, denn die US-amerikanischen Pharmaunternehmen, die das Geld gehabt hätten, gingen zunächst einmal auf Distanz. Produziert wurde „Die Pille“ dann von G. D. Searle & Company.

Arrogante Marktforscher: Kaum eine Frau wird die Pille nehmen

Interessant ist vor allem, dass man zunächst glaubte, dass es für die Pille kaum einen Markt gäbe. Man behauptet sogar, dass es kaum Frauen geben würde, die täglich eine Pille nehmen würden, nur, um nicht schwanger zu werden. Zudem hatten die Forscher noch massive Probleme mit den US selbst: In vielen Staaten galt Geburtenkontrolle als Verbrechen, und schließlich ahnte man, dass man sich mit der katholischen Kirche anlegen würde: Dort gilt seit 1930 das Verbot jeglicher Maßnahme, Schwangerschaften auf mechanischem oder chemischem Wege zu verhindern.

Für die Frauen eine Pille gegen die Angst

Doch es kam alles ganz anders, und dafür sorgten vor allem die Frauen: Aus Angst vor Schwangerschaften hatte sie sich ihren Freunden, Verlobten und Ehemännern jahrhundertelang verweigern müssen. Viele Frauen wurden schwanger, ohne es zu wollen – was zu jener Zeit vor allem für ledige Frauen katastrophale Folgen hatte. Angst vor dem Geschlechtsverkehr, die Wut darüber, weder sich selbst noch den Männern ein schönes Liebesleben schaffen zu können und die Fehlerhaftigkeit der bestehenden Methoden erzeugten einen ungeheuren Druck, der durch die Pille plötzlich von den Frauen genommen wurde. „Die Pille“ wurde zu einem Teil der Frauenbefreiung.

Frauen widersetzen sich der katholischen Kirchenmoral

Es gab und gibt Gegner der Pille – und die größten Kritiker wurden bald jene alten Männer, die ohnehin keinen Geschlechtsverkehr haben dürfen: der katholische Klerus. Zweifelhafte Berühmtheit erzielte mit der Ablehnung vor allem deren damaliges Oberhaupt, der römische Papst Paul VI. Er bestätigte in der Enzyklika Humanae Vitae bestätigte, dass Ehepaare „künstliche Methoden“ der Empfängnisverhütung nicht anwenden dürften – ledigen Menschen verweigerte der Katholizismus schon zuvor das Recht auf Geschlechtsverkehr. Der Papst erntete daraufhin weltweit Hohn und Spott und wurde schließlich als „Pillen-Paul“ verunglimpft. Indessen konnten sich die alten Männer nicht durchsetzen: Frauen reagieren im Leben bei der Wahl zwischen Pragmatismus und Heiligkeit in der Regel pragmatisch – und so kam es, dass viele Katholikinnen den Rat ihres geistlichen Oberhaupts in den Wind pfiffen.

Weiterhin Negativmeldungen über die Pille

Seither wird „Die Pille“ von der einschlägigen Presse, aber auch von konservativen Massenblättern, immer wieder madiggemacht. Jeder Bericht über Nebenwirkungen wird groß herausgeputzt, und erst dieser Tage erschien in Springers BILD-Zeitung ein reißerisch aufgemachter Bericht (Deutsche Studie bestätigt Pille ist schuld an Sex-Unlust!), die Pille sei Schuld an der Frauenunlust –angeblich untermauert von der deutschen Forscherin Dr. Lisa-Maria Wallwiener. Das „Deutsche Ärzteblatt“ konterte übrigens sofort und bezweifelte die Relevanz der Forschungen.

Ein Sieg gegen mächtige Widersacher - der Erfolg der Pille

Das Fazit: Die Frauen haben entschieden, und sie haben sich anders entschieden, als Marktforscher, Moralisten und Klerus es jemals für möglich gehalten hätten. Ob die Pille nun am 9. Mai 1960 oder zu einem anderen Termin 50 Jahre alt wird – sie wurde ein Segen für die Frauen, geboren aus der Initiative weniger, mutiger Menschen gegen den Widerstand von besserwisserischen Marktforschern, restriktiv-moralischen Regierungen, der mächtigen katholischen Kirche und nicht zuletzt, zumindest anfänglich, sogar der Pharma-Unternehmen.

Wir benutzten unter andrem die folgende Quelle: pbs

Titelbild: © 2007 by Outcast104