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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das zweite Date: Angeblich punktet emotionale Offenheit

Angebliche Experten einer Kennenlern-App wollen herausgefunden haben, was wirklich zu einem zweiten Date führt: „Emotionale Offenheit“, was etwa bedeutet: „Gefühle zuzulassen und offen darüber zu sprechen.“ Was so großartig kling, erweist sich als Luftnummer.

Was übrig bleibt, ist eine Binsenweisheit (Zitat):

Sich nicht zu verstellen ist entscheidend, um spätere Überraschungen zu vermeiden und eine ehrliche und aufrichtige Verbindung aufzubauen.

Ich sag mal: Lasst euch überraschen, was passiert, wenn ihr emotional und ganz ehrlich seid. In Befragungen kann man viel behaupten, doch vollständige Ehrlichkeit und emotionale Öffnung wirkt auf viele Menschen befremdlich - vor allem beim ersten Date.

Und mein Rat: Freundliche Offenheit reicht völlig aus.Oft wirkt es sehr charmant, zuzugeben, dass du auch Schwächen hast. Aber das ganze Gefühlsleben aufzudecken, passt nicht zu ersten Begegnungen.

Quelle: Esquire - allerdings wurden die Daten von einer Dating-App zur Verfügung gestellt.

KI-basierte Dating-Apps – Behauptungen und Realitäten

Zuvor ein ganz kurzer Hinweis: „KI“ ist einerseits ein Name, unter dem IT-Verfahren vermarktet werden, andererseits aber auch ein Teil der Informationstechnologie selbst.

Was ist eigentlich KI wirklich?

Genau genommen ist KI (oder englisch AI) die Fähigkeit eines Computerprogramms, logisches Denken zu imitieren, dabei zu lernen, das Gelernte umzusetzen und kreative Vorschläge zu machen.

Was ist computergestützte Partnerwahl?

Der Begriff wird von ernsthaften Wissenschaftlern selten in den Mund genommen. Umso mehr behaupten Partneragenturen und Online-Dating-Anbieter, über solche Verfahren zu verfügen. Ein Teil beruft sich dabei auf „psychologische“ Verfahren, ein anderer Teil auf das Suchverhalten der Benutzer. In Wahrheit scheint es eher so, als ob physische Schönheit, andere geschlechtsspezifische Eigenschaften oder ein verlässlicher Lebensweg gesucht würden. Da unsicher ist, wie es nach Abschluss des Online-Verhaltens weitergeht, gehören alle Tests und Voraussagen in den Bereich der Spekulationen.

Hören wir einmal, was in Promotion-Artikeln von Anbieter steht, die behaupten, bereits KI einzusetzen.

KI-basierte Funktionen in Dating-Apps

Behauptung:

Man benötigt riesige Datenmengen, um Nutzer (Partnersuchende) zufriedenzustellen, wörtlich:

Einer der bedeutendsten Fortschritte bei der Entwicklung von Dating-Apps ist die Integration von KI-Funktionen. Diese Funktionen zielen darauf ab, die Benutzererfahrung zu personalisieren und eine ansprechende und interaktive Schnittstelle bereitzustellen.

Richtig:

Die Programme, die sogenannte KI-Funktionen enthalten, können riesige Datenmengen analysieren.

Kritik:

Das ist für die meisten Suchenden nicht wirklich relevant.

Erster Ansatz: Übereinstimmungen schnell und effizient finden

Behauptung:

Diese Funktion (KI) ermöglicht es Benutzern, kompatible Partner schneller und effizienter zu finden, wodurch der Zeit- und Arbeitsaufwand reduziert wird, der erforderlich ist, um eine geeignete Übereinstimmung zu finden.

Kritik:

„Genauere Übereinstimmungen“ waren schon das Credo der bekannten Anbieter – dazu wären aber „verlässliche Kriterien“ nötig, die es in der Praxis niemals gegeben hat.

Nutzen:

KI hat so gut wie keinen Nutzen für Suchende. Die meisten „Benutzer“ können nur aus einer sehr begrenzten Anzahl von Personen wählen. Die „riesigen Datenmengen“ zu durchsuchen, lohnt sich normalerweise nicht. Das gilt vor allem, der örtlich „Suchumkreis“ auf wenige Kilometer (unter 50) reduziert wird.

Für eine Einschränkung nach Geschlecht, Ausbildung, Alter und Ort benötigt man keine „KI“.

Zweiter Ansatz: Benutzerprofile verifizieren

Behauptung:

Mit KI-gestützter Verifizierung können Dating-Apps besser garantieren, dass ihre Benutzer authentisch sind, das Risiko betrügerischer Aktivitäten mindern und die Gesamtqualität der Benutzererfahrung verbessern.

Richtig, aber:

Das ist mit KI teilweise möglich – allerdings nur dann, wenn die Identität der Benutzer erkennbar ist und sie reichlich Daten im Internet hinterlassen haben. Ob dies den Aufwand rechtfertigt oder ob man dazu gar auf geschützte Daten zurückgreifen müsste, ist nicht geklärt. Das wissen natürlich auch die Anbieter.

Dritter Ansatz – „Gespräche anregen“

Behauptung:

KI kann Gesprächsstarter vorschlagen.

Kritik:

Mit „Gesprächsstartern“ oder gar einem Programm zu arbeiten, das Fragen vorschlägt, hat sich schon bei Treffen in Cafés nicht bewährt, weil es „künstlich“ wirkt und nicht wirklich weiterführt. Zudem muss die KI dazu den Gesprächsverlauf (geschrieben oder gar gesprochen) analysieren. Die Privatsphäre wird dabei möglicherweise eingeschränkt – und der angebliche „Partner“ kann auch ein „Chat-Bot“ sein.

Vierter Ansatz: Kommunikation erleichtern

Behauptung:

KI schafft bessere Übereinstimmung durch Kommunikationshilfen, im Originaltext:

KI kann Menschen auch dabei helfen, mit potenziellen Übereinstimmungen zu kommunizieren. Mit KI-gestützten Chat-Bots und Konversations-KI können Online-Dating-Plattformen eine effizientere und natürlichere Kommunikation zwischen den Benutzern ermöglichen.

Kritik:

Die Erwähnung von Chat-Bots deutet bereits darauf hin, dass es sich nicht um eine „natürliche Kommunikation“ handelt. Es ist absolut unglaubwürdig, dass die Kommunikation dadurch „effizient“ wird. Viel wahrscheinlicher ist, dass sie in "Geplänkel" übergeht.

Dating-Apps als „Wellenreiter auf der KI-Welle“

Ich las, dass die Anbieter von Dating-Apps etwas versäumen, wenn sie nicht auf der KI-Welle „mitreiten“. In einer ähnlichen Promotion dafür heißt es:

Auf dieser Welle reitend, verwenden KI-gestützte Dating-Apps fortschrittliche Algorithmen, um Benutzerdaten zu analysieren und zu interpretieren, was das Potenzial für noch höher personalisierte und erfolgreichere Matches erhöht.

Das Interessante an all diesen Artikel ist, dass sie ständig die Vorteile der „Nutzer“ also den Partnersuchenden, in den Vordergrund stellen, der dabei letztlich zu einem Spielball der KI-Systeme verkommt. Die eigentlichen Nutznießer sind die Firmen, die im Umfeld der KI arbeiten.

Und noch ein letzter mahnender Abschnitt

Jeder sogenannte oder echte Algorithmus kann manipuliert werden, das heißt, über gewisse „Stellschrauben“ kann der Betreiber die Passungen „an den Bedarf“ anpassen. Das geht mit „gewöhnlichen“ Algorithmen wie auch mit künstlicher Intelligenz. Übrigens funktioniert es auch völlig ohne Intelligenz. „Anpassung“ ist ein Naturphänomen, dem viel zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Zu mir: Was viele nicht wissen. Ich war lange Zeit IT-Organisator und habe einige Jahre Kommunikation gelehrt.

Quelle hier:
Forbes
Ähnliche Behauptungen finden sich im Blog eines Unternehmens, das auf dem geschilderten Gebiet tätig ist.

Die Woche: Wahrheiten, Avatare, Dating als Spielerei und Männerängste

Der Unterschied zwischen den Behauptungen der Dating-Branche einerseits und der Realität andererseits wird immer größer. Während die Branche versucht, mit allerlei Pseudo-Wissenschaft, angeblichen Studien und aus der Luft gegriffenen Behauptungen versucht, Kunden anzulocken, bleibt die Realität nüchtern.

Richtig daten ist ein falscher Rat

Und die ist: zu viele Menschen versuchen, sich zu verhalten, wie es angeblich „richtig“ ist. Beispielsweise haben sie gelesen, sie sollten sich Fragen überlegen oder ganze Fragenkataloge mitbringen. Und letztlich sollen sie eine überzeugende Rolle spielen. Und was dazu kommt: unbedingt „geschlechtsspezifisches Verhalten“ zu zeigen. Was für ein Unsinn … du gehst „als du selbst“ zum Date, nicht als ein Fleisch gewordener Dating-Avatar.

Dating im Land der Fantasien?

Klar, die App-Betreiber, die Nachhaltigkeit versprechen, wollen möglichst Kunden, die sich „ernsthaft binden“ wollen. Also verbreiten sie Meldungen, wonach das gerade ein Megatrend ist. Andere setzen bewusst auf den Spieltrieb, der einst mit „Hot or Not“ begonnen hatte und seither vielfach kopiert wurde. Und schließlich waren da noch die virtuellen Welten, die ihre Avatare auf uns ansetzten. Und nun haben beide einen PR-Kampf begonnen, wer die besseren Matches liefert.

Die angebliche Furcht der Männer vor Begegnungen mit Frauen

Auf eine App-PR ist auch eine „Studie“ zurückzuführen, die belegen soll, welche Ängste Männer beim Dating haben. Ich habe das tatsächlich gelesen und festgestellt: Ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Und es gibt Tipps für Männer, die nicnt aus der Luft gegriffen sind und keine Werbung für etwas oder jemanden.

Mehr Dates in kürzerer Zeit

Unser Beitrag klingt zunächst zu simpel: Du brauchst mehr Dates, nicht weniger. Aber im Artikel beweisen wir euch, dass viele, gezielte Dates innerhalb einer relativ kurzen Zeit (bis zu sechs Monaten) wesentlich effektiver sind als die „lange Bank“. Viele Dates über viele Jahre sind Spielereien von Menschen, die sich oft selbst maßlos überschätzen.

Gib mir Feedback: Wie war ich?

Ach so – wenn du deine Partnerin nach der ersten Nacht fragst: „Wie war ich“, dann ist das schon blöd genug. Aber sage bitte nie, du hättest „Feedback angefordert“.

High Fidelity oder Strapse?

Auf Halbakten, Wäschefotos oder anderen „frivolen“ Bildern der 1970er-Jahre kann man gelegentlich teures Hi-Fi-Equipment sehen. Ich glaube ja nicht, dass viel von euch dorthin schauen – aber solche Geräte waren eigentlich erst in den 1970er-Jahren populär. Ich hatte es wegen der auffälligen Strapse ursprünglich auf die 1950er/1960er-Jahre datiert. Das habe ich inzwischen korrigiert.

Tröten statt zwitschern

In eigener Sache: Ich zwitschere nicht mehr – aus und vorbei. Im Moment lasse ich mir die Nachrichten noch ans E-Mail-Postfach anliefern, aber ich werde nicht mehr aktiv. Allerdings bin ich in ein neues Netzwerk eingestiegen – mastodon. Der Name erinnert an die inzwischen vergessene Bezeichnung für „Rüsseltiere“. Falls ihr denkt, dass dort nur männlichen Mitgliedern Zugang gewährt wird: Nein, absolut nicht. Nicht weil die Gattung der Mastodonten auch „Zitzenzähner“ genannt wird – sondern sowieso. Ich rate also allen Menschen mit Langmut und Elefantengedächtnissen, mich dort zu suchen.

Abgesang

Diesmal waren wir vielleicht etwas einseitig auf die Datingbranche konzentriert. Nächste Woche haben wieder „heiße“ Themen gegen die kalte Witterung zu bringen. Sie liegen schon im Brutschrank. Wie auch immer – die Liebeszeitung versucht, sich mit einem minimalen Budget über Wasser zu halten. Und euch wünsche ich, dass ihr trotz des kalten Wochenendes noch einige wundervolle Erlebnisse habt.

Die Woche – Apokalypse, Trends und Moralapostel

Viel entblättert haben wir im Oktober noch nicht – weder Gänseblümchen, noch Körper, noch Geist, noch Psyche. Die Frage ist ja: Was passiert, wenn du (oder DU?) dein Wohlanständigkeitskorsett ausziehst? Und die Antwort: Du fürchtest dich davor, wie jeder andere Mensch auch. Apropos: Das langsame Entblättern von angezogenen feinen Damen zu ganz gewöhnlichen Nacktfröschen mit „niedlichem“ Gesicht ist aus der Mode gekommen. Also verlangt bitte keine Halbakte von uns.

„Gemischte“ Paare aus dem Norden, Süden, Westen und Osten

Politisch stehen Ost-West-Paare an der Spitze der „echten“ deutschen Einheit. Ich denke, das musste mal gesagt werden, solange im sogenannten „Ostdeutschland“ immer mehr „Spaltpilze“ aus dem Boden wachsen. Also: Ein Tusch für Paare, die in Ost-West oder Nord-Süd-Beziehungen leben.

Behauptungen über Dating-Trends – frei erfunden

Meine Vermutung, dass „Slow Dating“ eine nachträglich „wissenschaftlich veredelte“ Behauptung von PR-Fritzen aus der Branche ist, bestätigt sich immer mehr. Das Paradoxe daran: Auch die gegenteilige Form, nämlich „übereilte Bindung“ wurde innerhalb der Dating-Branche erfunden – „Apokalypsing“. Ob beides wirklich „Trends“ sind? Das ist völlig unbewiesen. Aber gewisse Teile der Presse greifen jeden Blödsinn auf.

Die „neue Moral“ und der Weg in die Unfreiheit

Gut 60 Jahre nach der letzten „sexuellen Befreiung“ der Frauen melden sich junge Autorinnen, die jene Zeit werde kennen noch verstehen, um eine „Neue Moral“ in die Welt zu pusten. Leider ist es die alte Moral – die von ungefähr 100 Jahren aufgegeben wurde, um dem Gedanken der Freiheit und Selbstbestimmung Raum zu schaffen. Es ist, wie es ist: Freiheit ist bisweilen schwer zu ertragen, aber sie ist ein Menschenrecht. Der Weg zurück ist der Weg in die Zwänge. Und: Nein, von Frauen wird nicht verlangt, „verfügbar“ zu sein.

Aus diesem Grund brauchen wir auch keine „neue Sexualmoral“ – nicht, solange sie zu einer Reduzierung unserer Freiheitsrechte. Führen. Wenn ich „unsere“ sage, meine ich das Volk, das die Menschenrechte ohne „wenn“ und „aber“ genießen darf. Frauen übrigens ebenso wie Männer.

Polyamorie – und sinnvolle Themen für „frische“ Paare

Das einzige Thema aus der Grabbelkiste für Minderheiten in dieser Woche: Polyamorie. Wer darin eintauchen will, sollte wissen, worauf er/sie sich einlässt. Nur – bei gewöhnlichen Dates ist es wesentlich wichtiger, die Eigenständigkeit zu erörtern, die man auch in der Ehe für sich in Anspruch nehmen will.

Das gilt für alle Paare. Solche Fragen wären zum Beispiel: Wer folgt wem beim Ortswechsel? Was ist, wenn der Partner Freundeskreise hat, in denen er/sie mehr Freizeit verbringt als mit dem Ehepartner? Wie intim darf das Verhältnis auf geistiger, sozialer oder emotionaler Ebene zu einer Person des anderen Geschlechts sein? Klar – auch das sind nicht unbedingt Themen für das erste Date, aber es sind Fragen, die nicht auf Ideologien basieren. Und solche, die sich Paare früher oder später stellen müssen.

Marginalien und Ausblick

Nächste Woche werde ich – wenn ich kann – wieder darauf achten, dass mehr Gänseblümchen entblättert werden und ein paar emotionale Korsetts fallen. Diese Woche hatte ich einfach zu viel Trubel.

Ich hoffe, das wird in den nächsten Tagen besser. Ein bisschen Entspannung tut nicht nur mir gut, sondern vielen von uns, nicht wahr? Und in diesem Sinne dann: ein schickes Wochenende – ob mit Vanilleschoten oder Chilis.