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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex

Die Woche - was, wie und wann – bei Gefühlen und Kleidung, nebst Dating-Trends und alternden Dominas

Zuerst will ich euch ein Prinzip erklären, das ich diese Woche wieder verwendet habe: Auf einen Satz mit „Was“ einen mit „Wie“ folgen zu lassen.

Etwas humorvoller ausgedrückt wird es in dem Swing-Titel „'t ain't what you do it's the way that you do it.” Hier in der Kurzfassung:

Es geht nicht drum, was du tust …
Es ist die Art, wie du es tust,
Zu welcher Zeit du es tust,
Und an welchem Ort du es tust.

Provozierende Bekleidung und Dates

Ich hab den vorausgegangenen Satz aus dem Lied in meinem Artikel über provozierende Bekleidung verwendet. Bei dem vielen Unsinn, der darüber verbreitet wird, ist ein offenes Wort nötig. Ja, du kannst dich kleiden, wie du willst und so viel von deinem Körper zeigen, wie du magst. Aber es ist die Art, wie du es tust, wann du es tust, wo du es tust und wem du damit imponieren willst, die den Unterschied ausmacht.

Wie wäre es mit Fakten statt mit Emotions-Gesülze?

Überhaupt sollten wir lieber mehr auf Tatsachen achten als auf die Märchenerzähler, die uns beeinflussen wollen. Denn deine Misserfolge bei Dates – egal wie, wo und mit wem – werden immer größer sein als deine Erfolge. Allerdings gibt es da ein kleines Geheimnis, wie du dir das Leben leichter machen kannst – und schneller zum Ziel kommst.

Das Getue um „Gefühle“ und „Emotionen“, das von Psychologen befeuert wird, ist mit Sicherheit ein Irrweg. Viel wichtiger ist, zu wissen, welche Emotionen du zulassen willst, wenn dich dein Körper in sie hineindrängt. Denn wenn du weißt, was du tust, kannst du dich durchaus auch mal „kopflos“ verlieben. Ansonsten ist es wirklich sinnvoll, kritisch mit deinen Gefühlen umzugehen. Sie haben die Tendenz, trügerisch zu sein.

Dating-Trends als Erklärung für eigene Misserfolge?

Schon mal was von Dating-Trends gehört? Mir kommen sie aus den Ohren raus bei dem Gedröhne, das Frauenzeitschriften-Redakteurinnen darüber veranstalten. Und ich brauchte den entsprechenden Artikel gar nicht als Satire zu besprechen – er war schon eine. Fazit (so ungefähr): Du erlebst beim Dating lauter Mist, und du brauchst den Trend-Katalog, um das einordnen zu können. Äh – du hättest natürlich auch selbst Verantwortung dafür übernehmen können, was da „mit dir“ geschehen ist.

Die alternde Domina nebst Tanten, Großtanten und anderen Damen

Ja, und dann wäre da noch die Domina. Vor allem, wenn sie jung und knackig aussehen soll. Oder wie deine strenge Tante? Oder gar die Großtante? Sie könnten erfahrener sein, was wahrscheinlich günstiger für dich ist. Freund Gramse hat die Satire geschrieben, nachdem er sich gewundert hat, in welcher Zeitung die Sache erschien.

Mehr Interesse von euch? Ich wünsche inzwischen mehr Genuss ...

Wie ihr vermutlich auch, gehe ich ins Wochenende. Diese Woche war sehr anstrengend für mich, und ein wenig Dank und Anerkennung dafür, dass ich trotzdem noch Zeit fand, für euch zu schreiben, wäre natürlich nett. Was ich euch noch mitgeben könnte? Wenn schon lustvolle Emotionen, dann genießt sie mit jeder Faser eurer Körper.

Wenn Frauen durch Kleidung provozieren

Es zählt nicht was du tust ... sondern wie, wann und wo du etwas tust ...
In den „einschlägigen“ Online-Publikationen wird – passend zum Frühling – wieder von provokativer Kleidung gesprochen. Es ist üblich geworden, mit einer „gegenseitige Schuldzuschreibung“ zu argumentieren.

Das geht ungefähr so:

Erster Satz: Männer können ihre „Triebe beim Anblick von Frauenkörpern“ nicht unterdrücken.

Zweiter Satz: Viele Menschen (nicht nur Männer) machen freizügig gekleidete Frauen dafür verantwortlich, dass sie „angebaggert“ werden.

Dritter Satz: Frauen werden dadurch in ihrer Freiheit gehindert, sich zu kleiden, wie sie wollen.

Der Unfug der Schuldzuschreibungen

Die Schuldzuschreibung an die Männer: Ihr habt kein Recht, uns anzusehen und dabei Gelüste zu entfalten.

Die Schuldzuschreibung an Frauen: Ihr provoziert doch absichtlich, damit wir euch beachten – die Gelüste entstehen dann von selber.

Ich denke, daran wird deutlich, dass die ganze Diskussion keinen Sinn hat. In Wahrheit sind es Grabenkämpfe im Morast der Verallgemeinerungen.

Was du beim Date von dir zeigen solltest

Reden wir mal kurz über „Verabredungen zum Kennenlernen“, kurz „Dates“ genannt. Niemand möchte dabei als „Sexobjekt“ identifiziert werden. Wenn du also zum Date gehst, solltest du nicht deinen Körper in den Mittelpunkt stellen, sondern deine Person. Zur Person gehört ohne jeden Zweifel die Kleidung – man nennt das auch die „Erscheinung“. Genau genommen besteht die „Erscheinung“ aus Körperhaltung und Auftritt – diese Merkmale sind sofort erkennbar. Was dabei hervortreten sollte, ist die „Person“. Und „als Person“ wahrgenommen zu werden, ist eine Kunst, die erlernbar ist.

Dating und der Mythos vom "Sexobjekt"

Und nun … erscheint die Frage, ob sich jemand als „Sexobjekt“ präsentieren kann, in einem völlig neuen Licht. Denn es ist möglich, sich als eine Präsentation der eigenen Sexualität zu präsentieren.

Ich las gerade: „Es ist unmöglich, sich wie ein Sexobjekt zu kleiden, weil Menschen keine Objekte sind.“ Was daran richtig ist: Menschen sind keine Objekte – und dennoch ist es möglich, dass sie sich aufreizend kleiden.

Und nachdem dies alle gesagt ist: Das Beste, was du beim Date tun kannst, ist so zu wirken, wie du auch sonst im Leben wirkst. Oder das zu tragen, was du auch sonst trägst.

Bild: liebesverlag.de. Der Untertext stammt aus einem Song von Sy Oliver und Trummy Young (ca. 1939) - "Tain't What You Do"

Der Montag am Dienstag – die Trendautomatik bei Dates

Irgendwie müssen die Frauenzeitschriften ja begründen, warum die ständig neue „Datingtrends“ verbreiten. Und da lese ich ihn „Jolie“ diesen denkwürdigen Satz:

Mit dem Dating anderer Menschen geht automatisch auch der eine oder andere Trend daher, der sich beim Kennenlernen entwickelt.

Ja, begriffen. Wenn du dich mit dir selbst triffst, gibt es keine Dating-Trends. Wenn du aber andere triffst, dann schneien die Trends herein. Oder die „Umstände“. Das war aber noch nicht der Clou der Jolie-Redakteurin, sondern dies:

Das ist auch gut so, denn so können wir genau einordnen, was wir in der Situation durchmachen.

Klar, da machen „wir etwas durch“. Und beurteilen können „wir“ sowieso nichts - denn „wir“ brauchen etwas zum „Einordnen“. Die Ansicht, die sich dahinter verbirgt: Jemanden zu treffen, ist ja absolut passiv – du bist nicht nur dem anderen ausgeliefert, sondern auch zahllosen Trends.

Hallo Frauenzeitschriften ... was soll das?

Hallo, Frauenzeitschriften … jede und jeder auf Partnersuche ist zunächst einmal eine eigenverantwortliche Person, die bestimmt, wo’s lang geht. Und wer das nicht begreift … nun ja, der ist wahrscheinlich gläubiges Mitglied absonderlicher Verschwörungstheorien. Oder möglicherweise wirklich so naiv, an die Trendautomatik zu glauben.

Die Woche: Anale Lüste, die Illusion der Liebe und Gramse über Fizzling

Die Woche brachte viel, was ich wirklich nicht veröffentlichen kann. Zum Beispiel, wie Promis über ihre Sexualität reden. Oder warum es immer noch keine vollständige Gender-Gerechtigkeit gibt. Oder wer die „beste Dating App“ hat.

Der Kniefall vor der werbenden Wirtschaft ist ja bekannt - deshalb das ständige Gerede über Dating-Apps. Und Gerechtigkeit ist eine Empfindung, die nur scher zu konkretisieren ist. Und Promis? Vergiss sie. Für dich haben sie keinerlei Relevanz. Sie bringen Leserinnen und Leser, und das dient dem Umsatz der Zeitschriften und (manchmal) ihrer eigenen Popularität.

Anal aktiv und passiv - Klischees und Wahrheiten

Kommen wir mal zu den Themen. Wir hatten „Analverkehr“ als genderneutrales Thema geplant und dies auch in zwei Folgen verwirklicht. Wichtig daran ist vor allem, nicht einem von mehreren Klischees zu verfallen. Das erste wäre, wenn ihn ein Mann passiv zulässt, ist er schwul oder ein Weichling (falls er ihn von einer Frau ausführen lässt). Wenn der Männer ihn aktiv an einer Frau ausführt, ist er ein richtiger Kerl. Und sie ist sowieso eine Schlampe, weil sie es tut oder zulässt. Soweit die Klischees. Bei uns lest ihr, was in Wahrheit passiert.

Die Liebe ist im Grunde eine Illusion - und das ist so gewollt

Bevor wir wieder auf eine Besonderheit der Lüste aufspringen, haben wir die Liebe in den Fokus gerückt. Jede und jeder weiß im Grunde, dass sie Illusion ist. Und bevor ihr protestiert: Das hat die Natur genauso geplant. Wir Menschen machen etwas Großartiges daraus – wir sind nämlich besonders gut darin, die Illusionen zu konservieren. Und genau damit fängt das Vergnügen an – und der Ärger, wenn sich zeigt, dass wir in Illusionen befangen waren und die Realität an uns vorbeiging.

Warum das nie (oder allenfalls selten) gesagt wird? Weil es zu ehrlich ist. Dem ganzen Brimborium, mit dem wir gerne um unsere Liebe umkränzen, fehlt die biologische Substanz. Anderer Meinung? Dann wird es Zeit, sie zu äußern.

Fizzling - wie wir ein Unthema dennoch thematisieren

Schon gemerkt? Wenn den Frauenzeitschriften die Themen ausgehen, schreiben sie über Dating-Blödsinn. Vor allem über Dating-Trends, die es gar nicht gibt. Unser Freund Gramse hat das „Fizzling“ auseinandergefieselt. Hätte man auch abgähnen können, denn alle Dating-Trends sind auf den Müllbergen der sozialen Netzwerke verbreitet worden. Die Urheber wollen damit erreichen, dass irgendjemand sie aufgreift und noch breiter Tritt. Diesmal war bei uns Gramse dafür zuständig - allerdings satirisch.

Abgesang - ran an die Tasten und raus in den Frühling

Lest ihr gerne etwas über sogenannte „fiese Dating-Trends“? Wahrscheinlich nicht, denke ich. Oder habt ihr Gedanken zu anderen Themen? Dann mal ran an den Computer, und die Finger über die Taste fliegen lassen.

Im Übrigen: Raus in die Frühlingsluft, Gedanken fliegen lassen und Kontakte aufnehmen, wann immer es geht. Und in diesem Sinne: ein wundervolles Wochenende.

Wenn die Liebe eine Illusion ist - wie wird sie dann real?

Illusionen zulassen oder Realitäten entwickeln?
In diesem zweiten Teil über Illusion und Realität in der Liebe kommt das Kennenlernen ins Spiel. Und vom Zeitpunkt des Kennenlernens bis zur Zweisamkeit spielen Illusionen eine übermächtige Rolle. Wir empfehlen, in jedem Fall den ersten Teil nachzulesen. Inn ihm erfahrt ihr, warum Liebe eigentlich nur eine Illusion ist.

Wie Illusionen über die Liebe entstehen

Ich habe im ersten Teil behauptet: Schneller als die Realitäten wachsen die Illusionen. Nun will ich dies genauer begründen.

1. Du hast ein Date und behauptest hinterher, du hättest dich sofort mit der anderen Person verstanden.
2. Aufgrund der ersten Erfahrungen nimmst du an, dass es mit dieser Person auch in Zukunft so toll weitergeht.
3. Dadurch weckst du die Illusion von der „perfekten Person“.
4. Die „schönen Momente“ der ersten Treffen brennen sich bei dir ein. Du denkst immer wieder daran. Er oder sie „geht dir unter die Haut“.
5. Du bindest dich an jemanden, von dem dir wesentlich mehr Illusionen als Wirklichkeiten bekannt sind.

Und vor allem machst du dir keine Gedanken, was die andere Person über etwas denkt, was für dich „Wir“ ist.

Wie du Realitäten der Liebe erschaffst

Das Wichtigste zuerst: Es geht nicht ausschließlich um Dich. Also nicht nur um deine Freude, deine Lust, deine Zukunft. Wenn du dich an jemanden bindest, ist eine minimale Basis von Emotionen und Absichten nötig. Das heißt, du solltest genauer wissen, wie diese Person mit ihrer Freude, ihrer Lust oder ihrer Zukunft umgeht. Das ist schon die Hälfte von dem, was wir benötigen, um eine reale Beziehung aufzubauen. Der ganze Rest besteht darin, halbwegs zu wissen, wohin die Beziehung führen soll und was ihr in dieser Beziehung sucht. Und bevor ich es vergesse: Wie viele Freiraum ihr beide für euch selbst benötigt. Dies alles solltest du schon wissen, bevor du dich an ihn oder sie fest bindest. Und der beste Weg besteht darin, sich oft „Mitten in der Wirklichkeit“ zu treffen.

Wahre Liebe? Was für eine monströse Wortkombination. Wir tun gut daran, sie zu vergessen. Jemanden innig zu lieben und eine ebensolche Liebe von ihm/ihr zu empfangen, ist ein Geschenk, das wir wahrhaftig genießen sollten.