Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Möglichkeiten in Sinnlichkeit, Liebe, Sex und mehr

Alles beginnt mit der Lust ... einfach so
Dies ist keine vollständige Theorie, um zu Lust, Sex, Liebe oder zu anderen Gefühlen zu kommen. Aber es ist ein Leitfaden, herauszufinden, was für dich gut sein könnte.

Alles beginnt mit der Person, also mit dir. Sie ist einmalig – keine andere Person fühlt genau das Gleiche wie du.

Die Möglichkeiten, sich selbst zu lieben, treffen bald auf den Wunsch, eine andere Person zu treffen, mit der sich weitergehende Lüste verwirklichen lassen.

Wen?

Irgendwann suchen wir ...
Die Person kann gleich oder völlig anders sein. Die Erlebnisse mit „Gleichen“ weichen von den Erlebnissen mit „Anderen“ ab. Das gilt für unterschiedliche Persönlichkeiten wie auch für unterschiedliche „sexuelle Präferenzen.“.

Soweit die Lüste einer Person zu einer anderen Person.

Halten wir fest: Es gibt viele Möglichkeiten, eine Beziehung zu zweit einzugehen. Mehr Abweichungen bedeuten mehr Kompromisse, haben aber den Reiz des Unerwarteten. Mehr Ähnlichkeiten führen oft zu einer „stillen Harmonie“, wobei die weiterhin bestehenden Unterschiede verdrängt werden.

Manche Menschen sehnen sich nach Beziehungen, die wir als „eins zu viele“ bezeichnen. Andere wünschen sich Beziehungen, die wir „Viele zu eins“ nennen würden.

Was?

Selbst in Sinnlichkeit, Erotik, Liebe oder Sex steht nicht fest, was die Personen genau wollen und ob alle gleich oder unterschiedlich darüber denken.

Es kann ein ONS sein, eine Affäre, eine Beziehung – oder etwas, das gar keinen „sexuellen“ Namen trägt.

Was es ist, entsteht oftmals aus der Situation heraus, und manchmal wird es verhandelt.

Meist ist „Sex“ in irgendeiner Form der Auslöser. Für eine Beziehung wünschen sich Menschen „mehr als Sex“. Für manche andere Begegnungen ausschließlich Sex. Und für andere ist das „Was?“ Etwas völlig anderes: von einer geplanten Familiengründung bis zu SM-Aktivitäten.

Wie?

Sobald das „Was“ geklärt ist, nähern wir uns dem „Wie“? Das heißt: Wie gehen wir die Sache an? Wie verwirklichen wir unsere Wünsche konkret? Soll der Zufall entscheiden, ob und in welcher Weise wir unsere Wünsche „erfüllt“ bekommen? Soll die Szenerie betont romantisch sein? Darf sie eine „Schräglage“ haben, oder sollte sie „auf Augenhöhe“ stattfinden? Wollen die Partner im Groben verhandeln, was geschehen darf und was nicht? Oder spielt das Thema „Verführung“ eine größere Rolle? Darf/soll jemand dominant oder unterwürfig sein? Und letztlich oft: Wie weit will man gehen, um den anderen an sich zu binden?

Zu welchem Zweck?

Ein Wunsch - einer von vielen?
Liebe, Lust und Leidenschaft können zweckfrei sein. Dann ist der eigentliche Sinn, sich zu vergnügen. Sie können sogar nur ein „Zeitfenster“ besetzen, in dem beide lustvolle Rollen spielen. Auch dies hat einen Sinn. Meist gibt es jedoch mehrere Gründe: Offenkundige und verborgene. Wer absolut sicher ist, eine Familie gründen zu wollen oder in aller Kürze zu heiraten, wird sich dies kaum auf die Stirn schreiben. Der Wunsch bliebt also verborgen. Der junge Mann, der „wirklich nur das eine“ will, wird sich hingegen als ernsthafter Kandidat für eine Beziehung vorstellen. Neuerdings wird sogar die Frage gestellt, ob die angestrebte Beziehung „exklusiv“ sein muss. Also wird es darum gehen, einander die Motive zu offenbaren. Oder sie bei unklarer Lage solange zu sortieren, bis schließlich eine Lösung gefunden wird.

Warum stelle ich hier diese Fragen?

Ganz einfach: Weil wir alle, du, ich und jeder andere, ganz bestimmte Vorstellungen haben, wie eine Begegnung „zu sein hat“ – und eine Beziehung. Aber diese Meinung hält der Wirklichkeit nicht stand.

Aus diesem einen Grund schreibe ich dies. Niemand ist besser oder schlechter als du, weil er (sie) ist, wie er (sie) ist. Aber er/sie könnte dennoch anders sein als du.

Der Schlüssel zum gegenseitigen Verständnis? Indem wir erkennen, in welchen Punkten wir „anders“ sind, finden wir auch heraus, worin wir wirklich gleich (oder ähnlich) sind. Und wenn wir Glück haben, bringen wir beides unter einen Hut.

Hinweis: Das Schema "Was-WIe-Wohin" wird vielfach zur Darstellung von Schwierigkeiten verwendet und wurde von mir hier für Beziehungswünsche modifiziert

Wie sexuelle Machtansprüche entstehen

Faszination weibliche Dominanz - eher in der Fantasie als in der Wirklichkeit
Am Anfang war angeblich Maledom. Wir erinnern uns: Die einzige Gottheit in den Schriften des Mose wird allgemein als „männlich“ empfunden, und sein Geschöpf, der Mensch, war unzweifelhaft ein dominanter Mann.(1) Das alles setzt sich in den „Zehn Geboten“ fort, in denen wir erkennen, dass der Patriarch alles „besitzt“ (auch die Menschen), die in seinem Haus Leben. Wenn wir statt der alten religiösen Schriften die Menschheitsgeschichte als Beleg benutzen, finden wir die Wurzeln im Neolithikum, als Menschen zu siedeln begannen.

Werfen wir einen Blick auf die wesentliche Komponente: die Macht

Wer die Macht, die Mittel und den Nutzen hat, und wer „schalten und walten kann, wie er will“ der entscheidet normalerweise auch über das Wohl und Wehe anderer. Das bewährte sich über viele Jahrhunderte, führte aber auch zu verschiedenen Problemen, die letztlich mehrere Umbrüche auslösten. Die Französische Revolution, die eher emotional geprägte erste Emanzipationsbewegung, und in heutiger Zeit vor allem die gestiegene wirtschaftliche und soziale Macht der Frauen.

Die Gegenwart - die meisten Änderungen sind schon lange angekommen

Womit wir wieder in der Gegenwart wären. Mit dem Aufstieg gebildeterer der Frauen in Positionen, die ihnen die Mittel und die Macht gaben, selber zu herrschen, änderte sich auch ihre gesellschaftliche Stellung. Von der Partnerwahl hatten wir schon geschrieben. Und dabei zeigt sich sehr konkret: Wer die Macht hat, kann auswählen - wer sie nicht hat, wird ausgewählt. In der Folge wurde klarer, dass Frauen die Männer auswählen – und nicht etwa die Männer die Frauen. Entsprechen gehören zu den Verlierern am Partnermarkt nahezu alle Frauen, die „gefunden werden wollen“ und Männer, die über keine brauchbaren Eigenschaften für eine Beziehung verfügen.

Traditionelle Sexvarianten auf dem Prüfstand

Der „gewöhnliche Geschlechtsverkehr“ befriedigt im Grunde nur den Mann, nicht aber die Frau. Nachdem dies offenkundig wurde, versuchten viele Frauen, sich mit geeigneten Instrumenten schnell und sicher zum Orgasmus zu bringen. Dazu allerdings benötigten sie keinen Mann. Um Liebe, Zuneigung und Sex zu vereinen, und das Glücksgefühl mit einem Mann zu teilen, war mehr nötig. Auf diese Weise entstand eine neue erotische Intimität zwischen Paaren. Ein Mann, der Frauen in erster Linie als „Gefäß“ für sein Ejakulat sah, fiel damit aus dem Raster.

Frauen und S/M-Beziehungen

Und in der „Nische“, als der S/M angesehen wird, tauchen Frauen nun in zwei relativ neuen Rollen auf: Als machtvolle Herrscherinnen einerseits, die „sich holten, was (und wen) sie wollten“. Und als atypische Unterwürfige, die zwar Macht haben, aber diese gerne dann und wann abgaben. Was konkret heißt: sich zu unterwerfen, um in diesem Zustand keine Verantwortung zu tragen. Doch auch die „alte Rolle“, also der letzte Rest von „weiblicher Unterwerfung“ ist so fest eingegraben, dass sie in Fantasie, Spiel und Realität immer wieder auflebt.

Der Zeitgeist und der Rückzug männlicher Dominanz (Maledom)

Schnee von gestern: Maledom-Szene aus Japan
In den letzten Jahren ist das Interesse an „Maledom“ (männlicher Dominanz) etwas zurückgegangen. Was auch immer der Grund sein mag: Öffentlich derartige Fantasien zu diskutieren, seien es weibliche oder männliche, ist nicht mehr „hoffähig“. Was nicht heißt, dass es sie nicht mehr gibt, denn die Fantasien sind recht gut dokumentiert. Das „öffentliche Bild“ vermeidet derzeit aber sowohl die verborgenen Lüste der Frauen wie auch die der Männer, die nicht „auf Augenhöhe“ verwirklicht werden.

Femdom - die Dominanz der Frau

Bei Femdom, also der weiblichen Dominanz, ist es anders. Sie steht nirgendwo im Fokus, erzeugt kaum negative Empfindungen und gilt als „Nischenthema“ in Filmen und Romanen. Und sie ist ebenso von erregenden Fantasien durchsetzt wie „Maledom“. Dazu müssen wir einen Sprung in die Literatur wagen:

- Wenn eine Frau dominiert, kann sich der Leser/Zuschauer mit der dominanten Frau oder mit dem unterwürfigen Menschen identifizieren.
- Diese Person kann eine Frau oder ein Mann sein, wodurch sich männliche „Subs“ mit dem entsprechenden Mann identifizieren können.
- Ist die unterwürfige Person ebenfalls eine Frau, so kann sich der machtorientierte Mann an ihren Leiden ergötzen, während die unterwürfige Frau eher Gefallen an der Rolle dieser Frau findet.


Lezdom – eine neue Variante, nicht nur für Voyeure und Voyeusen

In der Realität sollen unterwürfige Frauen inzwischen mehr Vergnügen empfinden, wenn der dominante Teil ebenfalls eine Frau ist. Es wird auch berichtet, dass machtvolle Frauen sich inzwischen aus gleichen Motiven nach Unterwerfung sehnen wie es einst die machtvollen Männer taten.

Wie es sich mit der Fantasie verhält

Wechseln wir zurück in das Gebiet der Fantasie. Hier treffen Vorstellungen auf Situationen, die niemals real werden. Und weil das so ist, wird jeder und jede zum Voyeur. Die Idee, jemanden zu entkleiden, um ihn zu strafen, ist ebenso vertreten wie die Vorstellung, selbst die Person zu sein, die entkleidet wird – und das ist erst der Anfang. Die Szenarien sind bunt, bittersüß, meist unrealistisch und gerade darum so fantastisch. Jede Stellung, jede Situation und jedes Instrument der „Zucht“ erzeugt andere Gefühle von Lust und/oder Leid. Und diese Gefühle sind insofern realistisch, als sich kaum jemand der Faszination entziehen kann, sich selbst „an die Stelle“ der Protagonistinnen oder Protagonisten zu stellen. (Wie es beispielsweise mit den „50 Shades of Grey“ bewiesen wurde).

Das Fazit – sinnliche Fantasien und lustvolle Illusionen bleiben

Die Gefühle während der Fantasien setzen sich zusammen aus Lust, Schmerz, Betroffenheit, Begierde. Sie sind zwar „nur“ Fantasien, doch sind sie sie emotional deutlich spürbar. Der Vorteil daran ist, dass keine körperlichen Spuren zurückbleiben. Wenn die Managerin also heute eine intensive Fantasie durchlebt, wie der Rohrstock tief in das Fleisch ihres Gesäßes vordringt, kann sie sich morgen wieder sorglos den Chefsessel setzen.

Bei manchen Rollenspielen werden die Gefühle direkter, unmittelbarer und durchaus nachhaltiger empfunden. In diesem Fall wird die Person zum Schauspieler oder der Schauspielerin, die sich ganz der Rolle hingibt. Für manchen Menschen ist beängstigend, wie schnell er oder sie die Rolle vergisst und sich für einen Moment völlig in die Person hineindenkt. Darin liegt die Stärke von Rollenspielen generell. Wir werden ein „anderer“ (eine „andere“), solange das Spiel andauert und fallen in den Alltag zurück, sobald das Spiel beendet ist und der Rausch nachlässt.

Dies ist die letzte Folge unserer Serie über Femdom, Maledom, Alltag, Partnersuche, Rollenspiele und Fantasien.

Ich habe in allen vier Teilen des Artikels auf Quellenangaben verzichtet. Wer etwas bestätigen kann oder widersprechen möchte, kann dies jederzeit tun. Auch (und gerade!) hier.

(1) Ich weiß, dass es in der Genesis zunächst anders geschrieben steht ... aber das könnt ihr selbst nachlesen.
Grafiken:
(oben) Sinnbild der weiblichen Dominanz als Vision. Herkunft unbekannt.
(unten) Nach einer Vorlage aus dem Japan der 1950er (?) Jahre

Erotische Dominanz und andere Machtfragen in Medien und Realitäten

Dominant sein - durchaus für Frau und Mann möglich
"Erotische Dominanz und andere Machtfragen in Medien und Realitäten" erklärt, warum es nicht einfach "Maledom" oder "Femdom" ist, was die sinnliche S/M-Literatur betrifft - und was das "mit uns macht".

Reden wir zunächst von den Begriffen – das ist wirklich nochmals notwendig. „Dominieren“ heißt ja auf Deutsch „beherrschen“. Diese „Beherrschung“ bedeutet, Macht auszuüben, und diese Macht kann finanzielle, soziale, psychische und körperliche Belange umfassen. Zu den körperlichen Belangen zählt auch die Freiheit, sich zu bewegen, wohin man will und die Freiheit, über den eigenen Körper sexuell zu verfügen. Wenn wir von „Domination“ sprechen, ist mindestens einer der Belange eingeschränkt.

Drei Begriffe aus dem Bereich der S/M-Szene

Maledom ist ein Wort aus der BDSM-Szene. „Männliche Vorherrschaft“ wird von vielen als besserer Begriff angesehen, aber er ist bereits von Erscheinungen des Patriarchats überdeckt. Der Begriff sagt aus, dass Männer versuchen, Frauen so zu beherrschen, dass ihre Freiheiten eingeschränkt werden, so wie oben geschildert.

Femdom entstammt der gleichen Szene und bedeutet entsprechend „weibliche Vorherrschaft“. Frauen, die dies tun, versuchen also Männer zu beherrschen, im Grunde mit den gleichen Methoden wie umgekehrt. Die Situation ist nicht neu und sie wird seit ungefähr zwei Jahrhunderten praktiziert – meist mithilfe der Kontrolle über die Finanzen.

Lezdom ist ein reiner Genrebegriff, der nahezu ausschließlich in S/M- Kreisen benutzt wird. Gemeint sind meist optische Darstellungen (Bilder, Videos) von Frauen, die andere Frauen dominieren – und zwar nicht ausschließlich „lesbische“ Frauen.

Harte Realitäten zu Femdom und Maledom

Neben dem realen Sadismus/Masochismus, existieren noch viele andere Gebiete, in denen die Macht der Dominanz beschrieben wird:

- Die Literatur, sei sie seriös oder pornografisch – oft als Nebenschauplatz einer Liebesbeziehung, dann aber auch als Hauptthema. Dabei kann es sich um geistige, soziale, finanzielle, psychische oder körperliche Domination gehen sowie um Verfilmungen solcher Werke. (z.B. 50 Shades of Grey).
- S/M-Filme, meist Kurzfilme, die ausschließlich gedreht wurden, um voyeuristische S/M-Tendenzen zu befriedigen. (Sklaven/Sklavinnen)
- Unterhaltungsliteratur beliebiger Art, meist Abenteuer- und Kriminalgeschichten sowie deren Verfilmungen. (Entführungen, Verschleppungen).
- Unterwerfungs- und Dominanz-Fantasien ohne „Vorlagen“ mit beliebigen Inhalten. (Tagträume, feuchte Träume).
- Spiele zwischen Paaren um die Macht, oft unbewusst ausgeführt. (Spiele der Erwachsenen. Eric Berne).
- Spiele zwischen Paaren mit bewussten S/M-Inhalten. (Rollenspiele)
- Partyspiele mit S/M Inhalten. (Truth or Dare)
- Spiele mit professionellen Dienstleistern aus dem S/M-Bereich. (Domina-Studios)


Private Spiele realer Paare

Die meisten der „privaten“ S/M-Spiele basieren auf einer bittersüßen Liebe, die oftmals als „soziale Schieflagen“ gespielt werden, also beispielsweise Herrin – Diener. Manchmal handelt es sich um eine Doppelbindung an zärtliche Lüste einerseits und heftige Schläge andererseits, vulgär als „Küsse und Schläge“ bezeichnet.

Abtauchen in die Grauzone – S/M-Beziehungen und Machtausübung

Manchmal wird behauptet, dass sich unterwürfige Männer sehr leicht aus den „Losern“, also den Dauerverlierern bei der Job- und Partnersuche rekrutieren ließen. Sie streben angeblich danach, von einer Frau dauerhaft dominiert zu werden – und zwar in einer Beziehung, die am Ende ausweglos ist. Andererseits glauben manche Männer, dass sie auf diese Weise Frauen mit labiler Persönlichkeit für ihre Zwecke „nutzen“ können. Im Grundsatz geht es dabei immer darum, eine unterwürfige Neigung zu nutzen, um diese Person tatsächlich finanziell, sozial, emotional und physisch zu unterdrücken. Also zu „entpersönlichen“.

Dies ist der Graubereich der sinnlich-emotionalen Abweichungen, und man kann nur jedem Mann und jeder Frau davon abraten, auch nur einen Fuß in diesem Morast zu setzen. Auch wenn in der „Szene“ manchmal die Nase gerümpft wird: Jede Szenerie, die nicht in vollständiges Einverständnis oder bei Unkenntnis der Risiken gespielt wird, ist menschenverachtend.

Dieser Graubereich ist für mich nicht diskussionswürdig – doch die Gedanken an „süße, sinnliche Unterwerfungen“, also die Fantasie, ist davon nicht betroffen. Und insofern spielen Tagträume, feuchte Träume und alle Art von Vorstellungen eben doch eine Rolle. Und wir sollten noch einmal von Rollenspielen reden, weil sie sich inzwischen etwas gewandelt haben. Auch dazu hat die Emanzipation beigetragen – oder besser: der Zugewinn von Macht seitens der Frauen.

Im letzten Teil ist davon die Rede, wie "wir" mit Dominanz und Unterwerfung umgehen können. Der Titel: Wie sexuelle Machtansprüchen entstehen ... von den Urzeiten bis heute. Real und in der Fantasie.

Grafik: Liebesverlag.de.

Partnerschaften und soziale Dominanz

Konservativ, herausfordernd, bedeckt, sexy, dominant oder sinnlich? Alles ist im Fluss
Partnerschaften und soziale Dominanz - ein Beitrag zur Dominanz in heutigen Beziehungen

Die aktuelle Situation der Partnersuche

In der Folge der letzten bekannten Welle der Frauenemanzipation ergab sich die Schwierigkeit von sehr gebildeten Frauen („Akademikerinnen“), einen Partner auf der sogenannten „Augenhöhe“ oder noch darüber zu finden. Hinzu kam, dass Frauen mit nicht-akademischen Berufen von vielen Männer bevorzugt wurden, während es weiterhin junge Frauen gab, die „hinaufheiraten“ wollten. Die wirtschaftlichen Gewinnerinnen waren deshalb oft zugleich die Verliererinnen am Partnermarkt, während die Frauen in den unteren und mittleren sozialen oder intellektuellen Gruppen etwa gleiche „Heiratschancen“ hatten wie zuvor.

Männer - manche verlieren, andere spüren kaum Änderungen

Auch Männer, die gut verdienen, zuverlässig sind, halbwegs gut aussehen und eine gute Ausbildung hatten, sind vom Zeitgeist kaum betroffen. Typische „Alpha-Männer“ haben in der Regel keine Probleme, Sex- oder Lebenspartner zu finden, weil Frauen intuitiv glauben, dass sie gute Gene haben.

Die Verlierer sind eindeutig junge Männer, deren berufliche Aussichten schlecht oder gar hoffnungslos sind oder die sich selbst schon fast aufgegeben haben. Sie glauben, ungerecht behandelt zu werden, und kämpfen offen oder verdeckt gegen die Frauenemanzipation.

Die Partnersuche der unaufgeregten Frauen und Männer

Sowohl Frauen wie auch Männer im „mittlere Segment“ der Bildung und des sozialen Standes (also die Mehrheit) sind nicht ideologisiert. Das heißt, sie versuchen, nach ihren eigenen Interessen zu leben und sich damit durchzusetzen. Das heißt, dass beide Geschlechter gewisse Formen der Dominanz wie auch der Unterwerfung beherrschen und verwenden. In der Praxis zeigt sich dies durch Anforderungen einerseits und durch ein „einladendes Wesen“ andererseits. Oder mit anderen Worten: In beiden Geschlechtern wohnt die sinnlich-soziale Bedürftigkeit, beachtet, geliebt oder hofiert zu werden. Aber eben auch das relative Gegenteil, also sinnlich-soziale Werte von anderen einzufordern. Das heißt letztlich: sowohl unterwürfig zu sein als auch dominant auftreten zu können. Zum Beispiel: „Ich entblöße mich (psychisch, körperlich) so weit, dass andere mich begehren müssen“. Oder im Gegenteil: „Ich fordere andere (psychisch, körperlich) so weit heraus, dass sie schwach werden müssen.“

Das Spiel mit der Dominanz beginnt mit dem Kennenlernen

Solche Formen von Dominanz und/oder Unterwerfung gehören oftmals zu den Spielen, die wir statt des „Balzens“ verwenden. Es scheint zumindest so, als hätten wir dir Grundlagen in den Genen. Auf der anderen Seite wohnen immer noch Reste längst verblasster Kulturen in uns, wie etwa „einer Frau den Hof machen“ oder „sich für einen Mann herausputzen.“

Hybride Verhaltensweisen - ein bisschen emanzipiert, ein bisschen konservativ

Im Grunde genommen kommen sowohl Frauen wie auch Männer mit hybriden Sicht- und Verhaltensweisen als Partnersuchende an den Markt. Einmal wollen sie „ganz Persönlichkeit“ sein, dann aber wieder auch Klischees entsprechen, wie etwa „ein guter Vater“ zu werden oder eine „hingebungsvolle Partnerin“ darzustellen.

Die Veränderungen - Selbstbewusstsein und Berufserfolg zählen

Der Einfluss der Emanzipation auf die Partnersuche ist vielfältig. Hauptpunkt ist aber, dass Frauen sich als Partner eher einfühlsamere Männer als bisher zu suchen. Und Männer sind heute viel eher bereit, selbstbewusste Frauen an ihrer Seite zu haben.

Ein Beispiel: Bis in die 1970-er Jahren wurde kaum gefragt, welche Schulbildung oder Berufsausbildung Frauen hatten und welchen beruflichen Werdegang sie bereits durchlaufen hatten. Keine Ausbildung, mehrere angebrochene Ausbildungen oder viel Umschulungen waren damals kein Grund, eine Frau nicht zu heiraten.

Heute hat sich dies so angeglichen, dass Frauen wie auch Männer mit brüchiger Vergangenheit und unsicherer Zukunft eher nicht gewählt werden. Eine starke, aber ausgewogene Persönlichkeit mit sozialen Eigenschaften wird inzwischen von beiden Geschlechtern bevorzugt.

Vanille-Beziehungen - soziale Dominanz und sexuelle Fantasien

Soweit also alles, was Menschen wissen sollten, die jetzt eine Beziehung eingehen, die weitgehend zu dem gehören, was man gemein „Vanille“ nennt. Also überwiegend solchen, die „gewöhnlichen Sex“ in Standard-Variationen haben und sich wundern, warum dazu auch etwas Dominanz gehört. Eine Realität, die ganz unter dem Banner von S/M oder ähnlichen Konstellationen abläuft, ist sehr, sehr selten. Bleibt also die Frage: Wie sieht es aus mit der Fantasie, mit der Literatur, mit dem Nervenkitzel all dieser frivolen Spiele, von denen inzwischen wahrscheinlich jeder gehört hat? Ist also Femdom und Maledom ein Thema für Vanille-Paare und „gewöhnliche“ Singles? Das behandeln wir im dritten und vierten Teil, mit all der Zurückhaltung, die ihr von der „Liebeszeitung“ gewohnt seid. Zunächst geht es darum, ob und wie ihr überhaupt mit dem Thema in Berührung kommt - sind es die Medien, die Realitäten oder was sonst?

Femdom – Maledom, Zeitgeist und der wahre Alltag (Erster Teil - der Wandel)

Femdom als Klischee ...
In Deutschland sind Begriffe, die auf „-dom“ enden, nahezu unbekannt. Falls sie verwendet werden, finden wir uns voraussichtlich im Kreis der Genießer entsprechender Literatur oder einschlägiger Filme wieder.

Entstanden sind die Begriffe eindeutig im Umfeld geschriebener, fotografierter oder gefilmter Pornografie. Das Wort Dominanz („Dom“) wird dabei sowohl für finanzielle und soziale wie auch emotionale und körperliche Dominanz verwendet.

- Maledom ein Genre, indem der Mann eine Frau sexuell oder in anderer Weise dominiert.
- Femdom bezeichnet im Grunde das Gegenteil, also eine Frau, die dies mit einem Mann tut.
- Lezdom (auch Lesdom) sagt zwar im Grunde aus, dass es sich um „lesbische Dominanz“ handelt, jedoch bedeutet der Begriff in der Praxis nur, dass eine Frau (Domina) eine andere Frau dominiert (Serva).


Was hat Femdom und Maledom mit dem Alltag zu tun?

Soweit die Begriffe, die aus der Pornografie auch in den BDSM-Bereich und ihre Gruppierungen hinübergewandert sind. Doch was hat das mit Einzelpersonen, Paaren oder möglicherweise mit allen Menschen zu tun? Oder mit anderen Worten: Wie beeinflussen sich soziale Entwicklungen, Zeitgeist und sexuelle Besonderheiten gegenseitig? Wir werden dies untersuchen. Und wir beginnen mit den veränderten Sichtweisen in sogenannten „Geschlechterklischees“.

Geschlechterklischees im Umbruch

Nach der eigenen Einschätzung und der üblichen Vorurteile gelten Frauen oft als unterwürfig – sie neigen demnach nicht zur Dominanz.

Männer hingegen sehen sich nach ähnlichen Klischees als Alphatiere, die andere führen müssen – und wenn sie dies nicht schaffen, so versuchen sie es mit einer Frau.

Das gängige Klischee beider Geschlechter sagt aus, dass der Mann sich eine Frau wünscht, die finanziell oder intellektuell „unter ihm steht“. Im Extremfall wäre dies eine betont unterwürfige Frau.

All dies mag es noch geben – doch sowohl die soziale Entwicklung, wie auch der Zeitgeist haben Änderungen hervorgebracht.

Frauenemanzipation als Auslöser

Auslöser war die letzte bisher bekannte Welle der Frauenemanzipation, die vor allem dafür sorgte, dass Mädchen besser ausgebildet wurden. Daraus folgte der Wunsch nach akademischen Berufen, und aus dieser Situation ergab sich, dass Frauen finanziell und sozial unabhängiger wurden. Die wirtschaftliche Emanzipation wird oft verkannt, weil die Emanzipationsbewegung auf mehreren Ebenen zu beobachten ist, die weniger ideologisiert sind als „offizielle“ Verlautbarungen zur Emanzipationsbewegung.

Nachdem dies Voraussetzungen bekannt sind – welche Auswirkungen hat all dies auf die Partnersuche? Das könnt ihr nun in "Partnerschaft und Dominanz" lesen - sehr neutral.

Es geht danach noch weiter mit Macht, erotische Dominanz und Medien.