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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Was einmal „ganz gewöhnlich frivol“ war

Auf keinen Fall prüde: Badeszene im Mittelalter

Ganz gewöhnlich frivole Dichtung – von einer Frau aus dem 15. Jahrhundert.

Ein Haupt vom Böhmerland,
Zwei weiße Ärmlein von Brabant,
Eine Brust von Schwaben her,
Von Kernten zwei Tutteln,
aufragend wie ein Speer.
Ein Bauch von Österreich
Der wäre schlicht und gleich,
Einen Arsch vom Polenland,
auch ein bayrisch Fotz daran,
und zwei Füßchen vom Rhein:
Das mag eine schöne Frau sein.


Im Original:

Ain haubt von Behmer land,
Zway weisse ärmlin von Prafand,
Ain prust von Schwaben her,
Von Kernten zway tüttlin, ragend als ain sper,
Ain pauch von Österreich,
Der wär schlecht vnd geleich,
Vnd ain Ars von pollandt,
Auch ain Bayrisch fud daran,
Vnd zway füszlen von dem Rein:
Das möcht ain schöne fraw gesein!


Von Clara Hätzlerin, eine Augsburgerin, die im 15. Jahrhundert als einzige bekannte Frau den Beruf der Lohnschreiberin ausübte und auch einen Gedichtband verfasste.