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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Digital Body Language - eine Spache, die nicht existiert

„Die Digital Body Language führt zu mehr Erfolg beim Online-Dating“, heißt es in einem Artikel von Esquire. Nur Schade, dass es so etwas wie die „digitale Körpersprache“ gar nicht gibt – sie ist die reine Erfindung.

Sie ist nicht digital, sondern weitgehend analog, sie betrifft nicht den „Body“ sondern das Verhalten und seine Ausdrucksformen, und sie ist keine „Language“ (Sprache), sondern ein Kunstwort für alles, was über digitale Kanälen gesendet werden kann.

Wer den Unsinn erfunden hat? Die Versuchung liegt nahe, wieder einmal die PR-Abteilung eines App-Anbieters zu bezichtigen. Und jeder Redakteur (oder jede Redakteurin) ist doch immer wieder dankbar, wenn es etwas zum Nachplappern gibt, oder? Ein Buch mit ähnlichem Titel erschien übrigens 2021 bei Harper Collins (Autorin: Erica Dhawan).

Drei Dreier-Begriffe, die schon unsere Vorfahren missbrauchten

Übrigens reiht sich die „Digitale Körper Sprache“ wunderbar in andere Begriffe ein, die nichts von dem ausdrücken, was gemeint ist: „Heilige Drei Könige“ und „Heiliges Römisches Weltreich“. Die Herren waren weder heilig, noch Könige, noch waren es drei. Und beim „Heiligen römischen Weltreich“ lässt der Engländer ohnehin den Wurmfortsatz: „deutscher Nationen“ weg. Bekanntermaßen war es nicht heilig, sondern weltlich, und keinesfalls römisch und mitnichten ein Weltreich.

Fazit: Es gibt keine "Digital Body Language", sondern lediglich bestimmte Ausdrucksformen, die auch auf die Entfernung als angenehm empfunden werden. Und das ist nun wirklich nicht neu.

Findelsatire - digitale Intimität

Komm einfach durch den Bildschirm ... dass amüsieren wir uns im Wald
Partnersuche ist nicht einfach - das wissen alle, die sich in „modernen Zeiten“ aufgemacht haben, um das passende Gegenüber fürs Leben zu finden. Man such nach emotionalen Übereinstimmungen, passendem Alter, praktischen Fähigkeiten und sozialer Ähnlichkeit. Und natürlich - nach kurzen Wegen zum Partner.

Doch nun las ich: Der kürzeste Weg zu einem fernen Partner führt über eine Art Utopia. Besser als echte, unmittelbare Kommunikation mit dem Partner von Angesicht zu Angesicht sei nämlich, Avatare einzusetzen. Die nämlich würden dem User die ganze Welt erschließen. Und sie könnten dazu beitragen, „den Schwerpunkt auf Kommunikation und digitale Intimität vor der persönlichen Entdeckung zu legen.“ (1)

Und wer verbirgt sich hinter dem Avatar? Ein Mann, eine Frau, ein „Diverse“? Oder vielleicht ein Animateur? Vielleicht gar ein Chatbot, der möglicherweise einen höheren „maschinellen IQ“ hat als der Benutzer?

Himmels - entweder diese Benutzer haben einen ausgeprägten Spieltrieb oder sie sind zu blöd für die Realität - was ja auch vorkommen soll.

(1) Das Zitat wird sinngemäß in mehreren PR-Artikeln für Cyberspace-Plattformen verwendet. Die NZZ analysierte kürzlich, welche Gefahren diese virtuellen Welten beinhalten.

Bild des Avatars: Liebsverlag-Archiv