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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Sex - einvernehmlich oder nicht?

Wahrscheinlich "con"
Anglizismen und Slangausdrücke aus Nischenbereichen der Sexualität gehen immer mehr in die deutsche Sprache über. Dagegen ist kein Kraut gewachsen. Umso mehr sollten wir wissen, wovon Menschen reden, wenn sie merkwürdige Worthülsen wie „CON“ oder Noncon“ gebrauchen.

Alle, die sich mit Liebe, Partnersuche und Sexualität aktiv oder passiv beschäftigen, sollten deshalb diese drei Kurzbezeichnungen kennen, die immer mehr Bedeutung bekommen:

Con, Noncon und Dubcon.


Diese Begriffe stammen aus der BDSM-Szene und sind von dort sowohl auf die erotische Literatur wie auch auf die Sprache der Feministinnen übergesprungen. Sie sind damit auch in der Alltagsrealität angekommen.

Was ist also „Con“?

Con steht für „Consensual“, auf Deutsch am besten mit „Einvernehmlich“ übersetzt. Die BDSM-Szene geht einen Schritt weiter und verlangt, dass die Aktivitäten „SSC“ (Safe, Sane, Consensual) also sicher, bei klarem Verstand und einvernehmlich) ausgeführt werden. Auch bei „Einvernehmlichem“ Sex wird davon ausgegangen, dass dieser weder mit psychisch labilen Menschen noch mit solchen unter extremem Drogeneinfluss ausgeführt wird.

Was ist „Noncon“?

Entsprechen ist „Noncon“ jede sexuelle Handlung, die nicht einvernehmlich ausgeführt wurde, die also auf irgendeine Art (Gewalt, Erpressung, Nötigung oder Drogen) herbeigeführt wurde.

Und was ist Dubcon?

Ein Kofferwort aus „Zweifel“ und „Einvernehmlich“ – das Wort wird für alle Aktivitäten verwendet, bei denen Zweifel daran bestehen, ob der Sex oder eine andere Aktivität wirklich oder kontinuierlich in Übereinstimmung ausgeführt wurde.

Liebesromane, Erotikromane, Realitäten

Die Basis der meisten Liebes- Erotik- und Sexromane besteht einem Konflikt zwischen Leidenschaft, Abenteuerlust oder Begierde kontra Sittsamkeit, wohlerhalten oder Moral. Doch nicht nur im Roman, auch in der Realität wägen die Menschen die eigenen Triebe gegen die Risiken des sozialen Abfalls, Ehrverlusts oder anderer Risiken ab.

Der Konflikt „Soll ich oder soll ich nicht?“ findet zwar im Inneren statt, kann aber von äußeren Umständen sowohl abgeschwächt als auch verstärkt werden.

Dabei tauchen zwei Probleme auf: da Erste liegt darin, dass sich die meisten Menschen verpflichtet fühlen, den einmal eingeschlagenen Weg auch konsequent zu Ende zu gehen, also „keine Rückzieher zu machen.“ Das zweite Problem liegt darin, dass die einmal entfachte Begierde durch körpereigene Drogen verstärkt wird, die den Rückzug umso mehr erschweren, je weiter die Begierde bereits vom Körper Besitz ergriffen hat.

Theoretisch könnte man sagen: „Konsens“ über die Lust miteinander und aneinander sollte idealerweise vor der Aktivität, während der Aktivität und auch noch nach Abschluss der Aktivität bestehen. Allerdings ist zu bezweifeln, ob Menschen unter der vollen Dröhnung der Neurotransmitter noch in der Lage sind, einen bewussten Konsens einzugehen.

Bild: Buchillustration, vermutlich aus einer Ausgabe eines Buches der Zwanziger Jahre. Zeichnung Anonym, Ausschnitt.