Das Geräusch der Gürtelschnalle ..Das Geräusch, das eine Gürtelschnalle verursacht, hat dich schon immer erregt. Erst, wenn er den Gürtel geöffnet hat, wird er sich auch weiter ausziehen. Und wenn du nichts anderes willst, als dass er sich endlich auszieht, weil du selbst schon lange geil bist … dann ist das Klicken der Gürtelschnalle wie eine Erlösung.
Es ist, als ob du ein altmodisches Radio anschaltest, so eins mit Drehknöpfen. Wenn es klick macht, beginnt die Musik – aber du weißt noch nicht, was gespielt wird.
Der Gürtel öffnet sich, und nun nestelt er den obersten Knopf auf – und damit den letzten Halt seiner Hose. Jetzt kannst du meistens schon ahnen, was er darunter trägt. Farbe? Muster? Fabrikat? Form?
Seine Hände greifen nach dem Reißverschluss – das kann jeder Mann, ohne hinzusehen. Wenn er sie herunterzieht, steigen die Erwartungen an das, was er darunter verbirgt. Warum sollte er die Boxershorts gleich mit den Jeans herunterziehen? Es ist viel interessanter, wenn du ihn erst einmal in einer Unterhose ansehen kannst. Du kannst sehen, wie geil er schon ist und ahnen, was dich erwartet. Manchmal findet nun ein Blickkontakt statt. „Ja, herunter damit“, sagen deine Augen. Das versteht er und zieht seine Boxershorts nach unten. Dann weißt du, was du erwarten kannst. Ästhetisch schön? Sauber und hygienisch? Nur erigiert oder schon mit hellen Tropfen der Hoffnung benetzt?
Was weiter geschieht? Das bestimmst du, wenn du gerade in der Situation bist. Nur du. Erinnerst du dich?
Nehmen wir nun mal an, alles wäre nicht real … sondern du würdest vor dem Bildschirm sitzen und hättest dir gerade diese Geschichte ausgedacht – wie würde sie weitergehen?
Die Erregung - vom Bild blitzartig in die Genitalien - dann blockiert der GeistIch will zu Anfang kurz und knapp zusammenfassen, was der Sexualwissenschaftler Pedro Nobre über die sexuelle Erregung geforscht und gesagt hat:
Körperliche Erregung kommt bei Frauen und Männer zumeist innerhalb einer Minute auf, aber wie viel davon der Geist akzeptiert, hängt sehr stark von der inneren Einstellung ab.
Solche Ergebnisse werden möglich, wenn die tatsächliche körperliche Erregung der Studienteilnehmer gemessen wird. Hernach werden ihnen dann Fragen zur sexuellen Erregung gestellt, deren Resultate offensichtlich von der tatsächlichen Erregung abweichen.
Einfacher gesagt:
Der Körper schaltet im Minutenbereich auf „Geilheit“ um, aber der Geist aber blockiert den Zustand, „geil“ zu sein.
Interessant ist, was der Professor über Männer weiß (Zitatenquelle wie unten) :
Eine der häufigsten Überzeugungen, die uns im Zusammenhang mit sexueller Dysfunktion bei Männern begegnet, ist die Erwartung, dass Männer die gesamte Verantwortung für den Sex übernehmen sollten. Sagen wir es so: Er sollte immer bereit sein. Er sollte niemals versagen.
Dabei ergibt sich für mich noch die Frage: Was fühlen Männer wirklich, wenn sie „ausschließlich aktiv“ tätig werden „müssen“? Oder: Wird ein Mann unter Anwendung von Anti-Dysfunktions-Medikamenten zur gefühllosen Sexmaschine oder erhält er sich die Lust und die Sinnlichkeit, die er beim Sex erlebt?
Unsere Studien haben gezeigt, dass positive Gefühle und erotische Gedanken die besten Vorhersager für tatsächlich gefühlte Lust und Erregung sind.
Die Ergebnisse des Professors revidieren zahllose „volksnahe“ Annahmen über die Sexualität der Frauen wie auch der Männer, zum Beispiel die, dass der Mann mühsam die Lust der Frau „erwecken“ muss. Außerdem fällt dabei viel Licht auf die männliche Sinnlichkeit: Männer wollen durchaus verführt werden – manche „auf schön“ und andere „auf heftig“.
Bild der Verführerin: Comic-Zeichnung nach einem Foto, Autor unbekannt