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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Für Männer - eine Beziehung – wie geht denn das?

Männliche Nesthocker, die noch bei den „lieben Eltern“ wohnen und auch sonst „der Heimat sehr verbunden“ sind, lösen Rührung und Abscheu aus. Das liegt vor allem daran, dass wir von ihnen eigentlich erwarten, eines Tages das Elternhaus zu verlassen und eigene Erfahrungen zu sammeln.

Er ist so mit der Heimat verbunden? In Wahrheit kennt er nichts anderes...

Doch genau davor fürchten sie sich. Auf eigenen Füßen zu stehen erscheint ihnen als sehr gefährlich, die „Frau an ihrer Seite“ müsste zudem zum bisherigen Lebensstil passen, der eigentlich kein „Lebensstil“ ist. Und außerdem ist „man“ ja so heimatverbunden, was in der Praxis leider heißt: Der kennt nichts anderes.

Kommt dann noch dazu, dass sich die bisherigen sexuellen Erfahrungen auf Masturbation beschränken, dann wird das Fiasko komplett.

Warum Frauen Nesthocker ablehnen

Sehen wir die Sache mal aus der Sicht der möglichen Partnerinnen. Entweder sie müssen sich den Gegebenheiten „beugen“ oder sie müssen den Typen dort herauslösen, wo er sein emotionales Gefängnis aufgebaut hat. Und ihm noch zeigen, wie „es“ geht.

Das will normalerweise niemand. Vorausgesetzt wird heute ein Minimum an Eigenständigkeit, was Ernähren, Wohnen und Denken betrifft. Wer immer eine Beziehung eingeht, wird sich emotional und sozial ohnehin verändern – aber es wäre wirklich schön, wenn zumindest der Mann darauf vorbereitet wäre. Und Sex? Kaum eine Frau will heute noch „Sexlehrerin“ für den künftigen Partner sein.

Die Lösung heißt meist "Loslösung"

Soweit junge Männer betroffen sind, sind „loslösen“ einerseits und sich „den Wind um die Nase wehen lassen“ andererseits die gängigen Lösungen. Das Denken verändert sich umso mehr, je mehr der junge Mann auf sich gestellt ist. Und welche Frau wirklich zu ihm passt, lernt er dadurch, dass er mindestens versucht, mit einer Frau mehrere Wochen zusammen zu bleiben. Es wird kaum zu „vermeiden“ sein, dabei dann auch Geschlechtsverkehr zu haben.

Es mag Vorbehalte gegen diese Ansicht geben. Meistens werden sie religiös begründet, doch ergibt sich die Frage, ob es tatsächlich die Religion ist, die Menschen an etwas hindert. Falls du, liebe Leserin, lieber Leser, Zugang zu zeitgenössischen Berichten gegen Mitte/Ende des 19. Jahrhundert hast: Lies dort nach. Über die romantischen Vorstellungen, die Frauen jener Zeit von der „Hochzeitsnacht“ hatten und der brutalen Realität des „echten ersten Mals“, das dort zu absolvieren war.

Und nein – Sex ist nicht das Wichtigste. Es ist das eigenständige Denken und die Bereitschaft, das Bekannte zu verlassen und sich auf die Ebene des Unbekannten zu wagen. Der Gewinn liegt – wie so oft – bei den Mutigen.

Was heißt eigentlich „die Liebe lernen“?

Wer lernt von wem, wie leidenschaftliche Liebe geht?
Was heißt eigentlich „die Liebe lernen“? Wir schreiben in diesem Monat "bar jeder Moral" - und dazu passt das Thema "Liebe lernen" wie kein anderes.

Wenn du jung bis, tust du meistens, was alle tun. Mit jungen Männern rummachen, sehen, was dabei passiert und dann … nun, irgendwann kommt der Moment. Du willst wissen, wie „es ist“. Vielleicht hast du schon bemerkt, dass dich irgendetwas „heißmacht“. Du spürst es an einer inneren Hitze und wenn du Glück hast, auch daran, feucht zu werden. Dann machst du etwas mit dem Mann, von dem du glaubst, dass es gut für ihn ist. Etwas, von dem du wenig weißt, weil du noch keine Erfahrungen hat. Vielleicht gehst du davon aus, dass der Mann bereits über die nötigen Erfahrungen verfügt. Doch woher soll er sie haben?

Haben Männer wirklich mehr Erfahrung?

Reden wir kurz von den Kerlen. Manche hatten noch gar keine „richtige“ Freundin, dann wissen sie wirklich nicht, wie „es“ schön für dich ist. Doch wo sollen sie es denn auch lernen? Dem feinen jungen Mann ist das Bordell zu ordinär – er sucht eine Verführerin. Und wer wirklich seine ersten Erfahrungen mit einer Hure sammelte, weiß nicht, wie es ist, wenn es wirklich lustvoll sein soll. Nahezu alle anderen lernen bei „ganz gewöhnlichen“ gleichaltrigen Frauen – aber die Lehrzeit muss eben auch lang und intensiv sein.

Das, was du üblicherweise erfährst, ist nicht „die Liebe“, nicht „die Lust“ und nicht „die Leidenschaft“. Es ist Sex, wie du ihn kennengelernt hast, und das ist sehr wenig. Die Amerikaner reden viel von der GFE, der „Erfahrung, die ein junger Mann zuerst mit einer richtigen Freundin macht.“ Und das war eben „schön für ihn“. So etwas geht nach einem Schema ab. Erst Küsse und Umarmungen, dann Fellatio, dann „echter Sex“. Nun kannst du empört fragen: „Das machen doch nur Escorts?“

Willst du ewig das nachspielen, was du kennst?

Ja sicher, aber warum heißt es dann „GFE“? Weil sich der Mann an eine junge Frau erinnern will, die ihn auf diese Weise beglückt hat. Aber bedeutet dies wirklich, ein sinnreiches und erfüllendes Verhältnis zur eigenen Sexualität zu haben? Wie gehst du offen an die Lust heran, wenn ein Muster in deinem Kopf ist? Das fängt schon damit an, wann und wie du dich ausziehst oder ausziehen lässt. Womit lockst du ihn? Was lässt du zu? Was verweigerst du? Was wünscht du dir, und was forderst du ein?

Der Körper fordert, die Psyche hindert

Eigentlich ist es so: Was dein Körper will, ist auch gut für deine Psyche. In der Liebe spricht immer zuerst der Körper. Das Problem ist allerdings, deinem Körper zu vertrauen und die Hürden zu überwinden, die du vor deiner Psyche aufgebaut hast. Und natürlich wirst du früher oder später jemandem treffen wollen, der dir genau das gibt, was dein Körper dir einflüstert.

Es mag sein, dass du all dem widersprichst. Vielleicht ist dir fremd, dass dein Körper einfach mit dir macht, was er will. Es kann sein, dass du die Hürden für natürlicher hältst als den Drang. Aber dann … ja dann kämpft ein Teil von dir gegen einen anderen Teil. Und dieser Kampf kann sehr, sehr aufreibend sein.

Hinweis: Es gibt andere Liebesbegriffe in der Religion, der Ethik und der Soziologie. Sie beziehen sich auf die bewusste Steuerung der Gefühle: „Du sollst … (jemanden, etwas) in einer bestimmten Art lieben.“

Bild: Wir haben keinen Nachweis, möglicherweise Ausschnitt aus einer Zeichnung von Becat.