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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Illusionen des Mannes - am Sandmann erklärt ...

Das Gesicht erstrahlt voller Leben und Güte ... wenn die Illusion lockt

Kaum jemand hat die Illusion der Liebe so bildhaft beschrieben wie der Dichtermusiker Ernst Theodor Amadeus Hoffmann. In vielen seiner Werke taucht die Frau als Trugbild auf, aber in keinem wird die Situation des verliebten Narren so heftig und detailliert geschildert wie in dem Briefroman „Der Sandmann“ (1).

In diesem Roman zeigen sich deutlich die Komponenten, die zur Illusion (aus männlicher Sicht) gehören:

1. Eine grundlegende Begierde des Mannes.
2. Eine Frau, die eine Fassade vorzeigt.
3. Ein Hilfsmittel, das die Fassade „lebendig“ wirken lässt.
4. Die Absicht, jemanden zu betrügen oder anderweitig zu verwirren.

Die Illusion - verliebt in einen Automaten

Wer Hoffmann nicht kennt: Der Physikprofessor Spalanzani gibt eine vom ihm erschaffene Puppe („Olimpia“) als seien Tochter aus. Sein Student Nathaniel blickt sehnsuchtsvoll auf die Puppe, doch er verliebt sich erst in sie, als der ambulante Optiker Coppola ihm das verkauft, was man heute ein „Opernglas“ nenne würde und damals ein „Taschenperspektiv“.

Die Geschichte, die Hoffmann erzählt, beginnt in der Jugend Nathaniels. Aus diesem Grund wird sie in Schülerlexika und Hausaufgabenhilfen oft etwas anders dargestellt, sozusagen aus der Sicht des Deutschlehrers. Doch wir suchen nach dem Kern der Illusion, der letztlich auf den „Blick durch die rosarote Brille“ beruht.

Für viele Menschen ist die Figur des Dichtermusikers eher aus „Hoffmanns Erzählungen“ von Jacques Offenbach bekannt. Die Puppe „Olimpia“ singt darin eine veralberte Arie, in deren Verlauf sie zusammenbricht und erneut wie ein Uhrwerk „aufgezogen“ werden muss, um die Arie zu beenden.

Die Symbolik des getrübten Blicks hat viele Künstler animiert, sich mit der Olimpia zu beschäftigen. Ich fand allerdings aktuell keines und habe in unser Archiv gegriffen.

(1) Eine brauchbare Quelle für die Handlung: Literaturlexikon.