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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Woche: Tage der sauren Gurken, Geschenke, Gender-Etiketten und Schwätzer

Wenn es euch angesichts unserer Themen so erscheint, als hätten wir „Saure-Gurken-Zeit“, dann habt ihr Recht. Doch in Wahrheit werde ich derzeit von allen Seiten mit Gurken beworfen – und dabei lebe ich gar nicht im Spreewald. „Saure Gurken“ ist ja ein Wort dafür, dass sich Redakteure Themen aus den Fingern saugen, die keinerlei aktuelle Bedeutung haben. Im Moment tragen die Gurkengläser Aufdrucke wie „Was Frauen wirklich wollen“, „Sexualverhalten der Frauen“ oder „Dating ab 50“. Lauter Themen, die keine sind, sondern Leser/innen anlocken sollen. Auf Quora fasse ich sie (fast) täglich zusammen.

Impulse aus dem Alltag -Luxusgeschenke

Wir schöpfen inzwischen die Mehrheit unserer Themen aus Fragen, die an uns im Netz und im Alltag gestellt werden oder aus Impulsen, die wir ganz gewöhnlichen Medien entnehmen. Einer dieser Impulse führte uns auf wertvolle Geschenke für die Geliebte oder den Liebhaber. Ist ein Diamantring oder ein Fahrzeug bereits zu viel? Zählt der Geldwert überhaupt?

Der Etikettierungswahn der Gender-Erfinder - und was "sexuelle Fluidität" wirklich ist

Unter den Themen, über die am meisten Unsinn verbreitet wird, zählt die „geschlechtliche Orientierung“ oder „Gender-Orientierung“. Damit verbunden ist der Etikettierungswahn: Gender-Definitionen zum Aufkleben, Bewerten, Abwerten und Aufwerten. Und genau damit machen sich gerade sogenannte „Wissenschaftler“, Schwätzer und Extremisten einen Namen. Wir haben uns mit „sexueller Fluidität“ beschäftigt und dabei versucht, die Wahrheit hervorzulocken. Dazu habe ich dann noch einen Artikel verfasst, den eigentlich jeder lesen sollte, der dazu neigt, zu urteilen, bevor er das Gehirn zugeschaltet hat. Er heißt: erst klären, dann einordnen.

Verführerinnen - was sie tun, wie sie es tun und was sie bezwecken

Wie Verführer (angeblich) arbeiten, steht überall im Internet. Von der Wahrheit sind diese Aussagen oft weit entfernt, und weil das Thema so ausgelutscht ist wie ein Kaugummi am Bettpfosten, haben wir uns mal um Verführerinnen gekümmert. Wie machen die das eigentlich?

Männer versohlen - mal stark vereinfacht

Zurück zu Sommerthemen und saure Gurken. Komplizierte psychologische Aspekte der Flagellation interessieren im Grunde niemanden, deshalb haben wir uns mal etwas Einfaches einfallen lassen. „Ganz unverhohlen Männer versohlen“ sagt aus, was es ist, wie es funktioniert und warum es jemand tut oder auch nicht.

Schwierige Partnerschaften mit bestimmten Berufen?

Was passiert, wenn ein Psychologe oder eine Psychologin auf einen Menschen trifft, der nicht zu dieser Berufsgruppe gehört? Wird er/sie den Partner oder die Partnerin nach den Kriterien ihres Berufes einschätzen? Oder ihn/sie gar wie einen Klienten behandeln? Hoffentlich nicht. Und doch kommt so etwas vor – auch bei anderen Berufen. Wie kann man damit umgehen? Die Frage ist wirklich „heikel“. Und ein Tipp dazu: Wer einen solchen Beruf ausübt, weiß im Grunde, was „professionell sein“ bedeutet. Und dazu gehört auch, den Lover oder die Geliebte nicht wie einen Klienten zu behandeln.

Und der Abgesang ...

Falls ihr noch Urlaub habt: einen schönen Urlaub. Ansonsten ein wundervolles Wochenende – wenn’s sein kann mit Lust und Wonne. Nächste Woche mache ich neue Gurkengläser auf und sage euch aber auch, was wirklich "Sache ist" - die Wahrheit.

Asexualität – neuer Name oder tatsächlich eine Identität?

Für die einen ist es ein medizinisches Phänomen, für die anderen ein solches psychologischer Art und die dritten, die sich des Begriffs bemächtigt haben, ist es eine weitere „sexuelle Identität“.

Um der Sache wirklich näherzukommen, bietet sich eine Betrachtung an, die keine der drei genannten Quellen in Betracht zieht. Denn was „Asexualität“ in der jeweiligen Definition von Fachleuten oder Interessengruppen ist, spielt letztlich keine Rolle.

Kann man wirklich "nicht sexuell" sein?

Im Grunde ist kaum ein Mensch „nicht sexuell“. Wer nichts in den Genitalien spürt, hat dennoch das Gehirn, das ihn zu einer „sexuellen Person“ macht. Und selbst bei den wenigen Menschen, bei denen die Rückkoppelung zwischen Genitalien und Gehirn unterbrochen ist, weil bestimmte Nerven verletzt wurden, haben immer noch eine „Art von Sexualität“.

Sexualität kann auch in Lust allein bestehen

Was ist Sexualität außerhalb der Fortpflanzung? Es ist die Lust, bestimmte Gefühle aus Berührungen (namentlich aus „taktilen“ Kontakten mit Penis oder Klitoris) im Körper hervorzurufen. Diese Gefühle können sich sogar dann noch in Fantasien oder „sinnliche Lüste“ wandeln, wenn die Berührungen der genannten Organe keine „natürlichen“ Reaktionen auslösen.

Die Behauptung, „Asexualität sei die Abwesenheit sexueller Anziehung jedem gegenüber, unabhängig von dessen Geschlecht“, die gerne von Lexika zitiert wird, konnte bisher nie belegt werden. Der „Wunsch nach Masturbation“ beispielsweise wird von den selbst definierten Asexuellen umgewertet in „dem Sexualtrieb folgend“ oder als eine „normale Reaktion des menschlichen Körpers“.

Auch Wissenschaftler verstiegen sich in die kühnsten Vermutungen (Zitat, 1):

Wissenschaftler, die die Physiologie rund um Asexualität studieren, vermuten, dass Menschen, die asexuell sind, zu genitaler Erregung fähig sind, aber Schwierigkeiten mit der sogenannten subjektiven Erregung haben können … (was bedeutet) , dass „während der Körper erregt wird, man subjektiv – auf der Ebene des Geistes und der Emotionen – keine Erregung erfährt“.

Anhand dieses Satzes kann man bereits erkennen, welches Menschenbild den Forschungen zugrunde liegt: Der Körper gehört einer anderen Welt an als die Gefühle. Tatsächlich übertreffen Forscher einander seit langer Zeit darin, immer neue Thesen darüber zu verbreiten. Recht gut wird dies in einem Wissenschaftsbeitrag über Frauen dokumentiert, der von einer Psychologin stammt:

Genitale Erregung ist durch genitale Vasokongestion und andere physiologische Veränderungen gekennzeichnet, die als Reaktion auf sexuelle Reize auftreten, während sich subjektive Erregung auf die geistige Beteiligung während der sexuellen Aktivität bezieht.

(Vasokongestion – physische Erregung durch starke Durchblutung, wissenchaftsjargon)

Kein Sex oder nur "körperlicher" Sex - oder was denn nun eigentlich?

Die Idee, dass die körperliche Erregung sich mit einem Menschen, mit dem man in einer Beziehung lebt, verbinden müsste, ist zwar populär, aber eben auch nur eine Meinung. Sie geht davon aus, dass „nur Sex zu haben“ insbesondere für Frauen unerträglich ist, und dass ein erfülltes Frauenleben die Integration des Körperlichen mit dem Emotionalen einhergehen müsste. Man könnte dies als „sozialromantische Vorstellung“ abtun oder als reine Ideologie. In der Tat geht es letztlich um ein Ideal: die genitale Erregung und die „subjektive“ Erregung sollen demnach möglichst synchron verlaufen, sodass Lust, Liebe und Hingabe eine Einheit bilden. Und gerade dies ist offenkundig nicht so oft der Fall, wie es ein „ideales“ Beziehungskonzept verlangt. Dabei geht es um wesentlichen zwar nicht um Asexualität, wohl aber um die Lustlosigkeit von Frauen, die in den letzten Jahren vielfach Forschungsgegenstand war (Stichwort „Rosa Viagra“). Einer der Gründe war, dass die Pharmaindustrie sich erhoffte, damit ähnlich viel Geld zu verdienen wie mit der „blauen“ Pille für Männer.

Keine Kriterien für "zu viel" oder "zu wenig" Sex - also gib es auch keine Maßstäbe

Im Grunde hat dies alles mit der Kernfrage gar nichts zu tun, ob es eine nennenswerte Gruppe von Menschen gibt, die „asexuell“ sind, und ob diese Bezeichnung wirklich auf eine sexuelle „Identität“ hinweist. Es ist auch weitgehend unklar, ab welchem sexuellen „Appetit“ Menschen als „weitgehend uninteressiert an Sex“ bezeichnet werden. Ebenso unklar ist übrigens nach wie vor das Gegenteil, wie wir an der Diskussion um die „Sexsucht“ vor langer Zeit gesehen haben.

Lösungen? Ja, aber dann bitte individuell

Natürlich habe ich Respekt vor Menschen, die aus unterschiedlichsten Motiven nicht nach Sex verlangen oder dies jedenfalls vorgeben. Sie sind frei zu entscheiden, was sie tun, wie sie es tun und ob sie damit glücklich werden oder nicht. Aber es ist nicht in Ordnung, seitens der „Wissenschaft“ Kategorien von Sexualität zu erfinden, um andere zu verlocken, sich einer „neuen sexuellen Identität“ zu unterwerfen.

Denn: Vieles ist wirklich anders bei der sogenannten „Asexualität“ als bei den Gruppen, die sich als „Homosexuell“ oder ähnlich ausweisen. Bei der sogenannten Asexualität kann es körperliche, psychische, psychosomatische und soziale Gründe geben, warum sich die betroffenen Personen so einschätzen. Auch Glaubens- und andere Weltanschauungsfragen haben gelegentlich noch eine Bedeutung – man denke an Priester, evangelikale Extremisten oder Ordensleute.

Der einzige sinnvolle Rat, den man sogenannten „sexuellen“ Person geben kann, ist einen Weg durchs Leben zu finden, der sie in irgendeiner Weise glücklich macht. Denn das ist das eigentliche Lebensziel: mit dem Potenzial, das jemand hat, das zu tun, was ihm Freude bereitet.

Asexualität - kaum mehr als ein Wort, das der Zeitgeist erfand

Um also die Frage im Titel zu beantworten: Asexualität ist ein neuer Begriff, der einem gewissen „Zeitgeist“ entstammt, nämlich auch die letzten verbliebenen nicht-etikettierten Menschen endlich einen Stempel aufzudrücken. Und das ist, mit Verlaub, eine Zumutung.

Zitate und andere Quellen:

Verständlich und wissenschaftlich, Kurzfassung: Über Frauen,leider nur in Englisch.
Pink Viagra"
Ausführlich (richtet sich an Fachleute, sehr interessant aber auch für interessierte Laien): msdmanuals.
Ein interessanter, allerdings sehr langer englischsprachiger Beitrag diskutiert , wie die LGBT-Gemeinschaft mit Asexuellen umgeht bzw. umgehen sollte.