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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Liebe als Illusion und als Realität

Ist Liebe mehr als nur eine Illusion?
Es ist zwar noch nicht der erste April, aber ich dachte: Bevor ihr glaubt, ich mache Aprilscherze, will ich euch das Motto der nächsten Wochen mitteilen. Es lautet:

Liebe – schöne Illusion oder Realität?

Bevor ihr stöhnt: Beide Aussagen haben ihre Berechtigung. In meiner ursprünglichen Heimat sagte man:

Wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall.

Was ich vermutlich nicht aus dem Niederdeutschen übersetzen muss. Es bedeutet schlicht und einfach, dass man den gleichen Umstand aus unterschiedlichen Sichtweisen betrachten kann, also:

Was in der Liebe Realität und Illusion ist, ist für uns alle unterschiedlich.

Dazu kommt noch etwas Eigenartiges: Was wir als „die Liebe“ bezeichnen, ist in Wahrheit ein gefühlsmäßiges Gemisch. Es entstand in seinen Grundlagen währen der Evolution, und wurde dann sowohl durch die Kultur wie auch durch die persönliche Entwicklung ausgebildet. Das ist aber noch nicht alles. Dieses Gefühl beherrschen wie nicht völlig, weil es von körpereigenen, drogenähnlichen Botenstoffen unterstützt wird.

Liebe hat zahllose Gesichter

Das Spektrum reicht von einer plötzlichen Gefühlsüberflutung über eine lang andauernde Verliebtheit bis zur dauerhaften Vertrautheit.

Das bedeutet auch: Es gibt Verwirrungen, Irrungen und Illusionen, die wir mit „der Liebe“ sozusagen als „Risiken und Nebenwirkungen“ erleben.

Darüber wäre zu reden: Was ist Illusion, was Realität? Und ist es wirklich so schlimm, eine Weile im Rausch der Illusionen zu schwimmen? Welche Rolle spielen wir eigentlich selber in diesem „seltsamen Spiel“? Und können wir bewusst in die Illusion abtauchen und daraus wieder „erwachen“?

Ja, wir werden versuchen, Antworten zu finden.
Und nein, sie werden nicht endgültig sein.

Was meint ihr dazu? Schließlich seid ihr doch die „Experten“ für eure Gefühle, oder etwa nicht?

Bild: Zirkusplakat eines Illusionisten ohne Datum und ohne Signatur, möglicherweise ca. 1920.

Fremdgehen – Veranlagung, Evolutionsfolge oder Erziehungsergebnis?

Folgenreicher Lüsternheit, und ein folgenreicher Seitensprung nach biblischer Art
Die immerwährende Frage, ob ein Verhalten angeboren, anerzogen oder eher kulturell bedingt ist, wird neuerdings immer wieder auf eine einzige Sichtweise reduziert: Da war doch die Evolution, nicht wahr?

Nun wissen wir, dass Forscher von ihrem Selbstverständnis her eher einseitig (wenn nicht gar mit Scheuklappen versehen) sind. Zudem gehen sie in letzter Zeit gerne den Weg eines primitiven Populismus. Und da macht sich eben gut, wenn pragmatische Männer am meisten Sorgen haben, dass die Frau fremdvögelt. Während Frauen vor allem glauben, Fremdgehen würde sich darin zeigen, dass sich der Mann in eine andere Frau verliebt.

Zahlenspiele über "Sex ohne Liebe" und "Liebe ohne Sex"

Gut – wenn man sich nur fragt, ob körperliche oder emotionale Untreue überwiegen, dann bekommt man bei Männern und Frauen unterschiedliche Ergebnisse. So waren angebliche 54 Prozent der Männer, aber nur 35 Prozent der befragten Frauen der Meinung, dass Sex ohne Liebe bereits Untreue sei, während sich das Verhältnis bei der umgekehrten Frage erheblich änderte. Liebe ohne Sex wurde nämlich von 46 Prozent der Männer, aber 65 Prozent der Frauen als eine Art der „Untreue“ angesehen.

Wissenschaft? Es könnte, es wäre und vielleicht ist es auch ...

Das alles wären nur Zahlen, wenn man darüber nicht herrlich spekulieren könnte. Aha! Es könnte ein Beweis für die Nachwirkungen der angeblich „zutreffenden“ Evolutionstheorie sein: Männer wünschen sich, dass die Nachkommen dem eigenen Sperma entspringen, Frauen fürchten, während der Schwangerschaft verlassen zu werden. Man braucht nicht allzu viel historische Kenntnisse, um dies als Unsinn abzutun. Menschen sind während der Evolution ander Wege gegangen als Löwen, bei denen die Männchen die Nachkommen töten, die offenkundig nicht von ihnen stammen.

Es könnte aber auch eine Folge der Mädchen- und Knabenerziehung sein. Oder einfach ein Kulturphänomen. Oder ein Relikt der Christenmoral. Alles könnte irgendwie sein … nur ist dergleichen eben nicht sicher.

Untreue bei "Liebe ohne Sex"?

Bevor wir uns alle den Kopf zerbrechen: Die Ergebnisse der Forscher haben kaum einen anderen Inhalt als die blanken Zahlen. Zudem muss man sich fragen, wie oft im Leben eigentlich „Liebe ohne Sex“ vorkommt, und falls ja, was die Studienteilnehmer dann überhaupt unter dem vielschichtigen und schillernden Begriff „Liebe“ verstanden. Meine Meinung dazu: Absoluter Bullshit – die Studie taugt bestenfalls zum Nachdruck auf Toilettenpapier.

Immerhin tröstlich, dass so viele Frauen glauben, Sex ohne Liebe sei noch keine „Untreue“ – aber ob diese Zahl der Realität standhält, ist ebenso zweifelhaft.

Bild: FRANCIABIGIO zugeschrieben, 16. Jahrhundert "Bathseba | בַּת־שֶׁבַע)" - eine Frau der Bibel, die in ihrer Untreue wahlweise als Täterin oder Opfer dargestellt werden kann