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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Unterschiedliche Gefühlswelten – na und?

Kürzlich habe ich in „Sehpferd“ einen Satz veröffentlicht, der über einigen Hundert Liebesbeziehungen stehen könnte:

Die Gefühle der Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie jede Person für sich selbst hat.

Paare, Gefühle und Irrtümer

Paare glauben oft, die gleichen Gefühle miteinander zu teilen, zumindest am Anfang. In Wahrheit kennen beide Personen nur ihre eigenen Gefühle. Vom jeweils anderen nehmen sie an, dass er oder sie ähnliche Gefühle hat. Das muss aber nicht so sein. Beide können zum Beispiel zwar ähnliche Gefühle, aber andere Bedürfnisse haben. Oder andere Ziele. Oder einfach ein ganz anderes Leben.

Leichtfertige Behauptung: Ihr müsst gleich denken, gleich fühlen, gleich handeln

Das ist relativ normal, und die Natur lehrt uns bereits, dass unterschiedliche Gene zu stabileren Lebewesen führen. Für uns Menschen gilt zudem in erheblichem Maße, dass wir nicht nur unterschiedliche Körperkräfte haben, sondern dass unser Erbgut auch Fertigkeiten und Fähigkeiten begünstigt. Daher ist es nicht nötig (oder sogar sinnlos) „gleich zu fühlen“. Wie es übrigens auch sinnlos ist, gleich zu sein. Denn das Geheimnis des emotionalen und sozialen Miteinanders ist nicht „gleich zu sein“, sondern einander zu ergänzen. Ich weiß, dass Psychologen oft leichtfertig behaupten, dass Gleichheit das wichtigste Kriterium für Beziehungen sind. Wenn das so ist, dann haben sie einen fragwürdigen Begriff von „Gleichheit“. Es scheint, als ob sie „gewisse Ähnlichkeiten“ damit meinen – doch darüber wird noch zu reden sein.

Lebensökonomie - Geben und Nehmen

Wer das Leben mit einem anderen Menschen teilen will, sollte fähig sein, das Spiel „Nimm-Gib“ zu beherrschen. Es geht um Gewinn und Verlust, wobei der Gewinn stets höher sein sollte. Wenn du jetzt sagst, das sei Blödsinn, dann hast du vergessen, dass der Gewinn auf einem Gebiet, der Verlust auf einem anderen liegen kann. Du kannst also durch den anderen Freude und Zuversicht gewinnen, während du einen Teil deiner Unabhängigkeit aufgibst.

Zurück zu den Gefühlen

Alles klar? Dann gehen wir zurück zu den Gefühlen. Sie füreinander entwickeln sich noch, wenn ihr vorhabt, ein Paar zu werden – und sie ändern sich. Du kannst dann auch unterscheiden, was deine Gefühle sind, was die Gefühle des anderen sind, und was ihr wirklich gemeinsam fühlt.

Und wenn ihr kein Paar werden wollt? Dann lebt ihr eure Gefühle aneinander und miteinander aus und freut euch über die schöne Zeit. Für Liebende gibt es kein „richtig“ oder „falsch“ bei den Gefühlen.

Und wie war es mit Täuschungen und Enttäuschungen? Enttäuscht bist du, wenn du mehr erwartest, als wirklich eintrifft. Das gehört zum Leben wie auch das Gegenteil davon.

Und damit verabschiede ich mich für heute.

Hinweis:
- Wenn du etwas zum Thema zu sagen hast, dann sag es jetzt.

Erst klären, dann einordnen – vom Chef

Wenn es um die Psyche geht, sei es um die reinen Gefühle oder ihre Folgen, die Liebe, den Sex oder irgendetwas, über das man gerne urteilen möchte, vergessen viele Menschen, ihren Verstand einzuschalten. Das betrifft Personen mit eher bescheidener Bildung ebenso wie Menschen, die einmal etwas studiert haben.

„Erst klären, dann einordnen“ heißt die eigentliche menschliche Lernaufgabe. Macht man es umgekehrt, also etwas erst in die passenden Gehirn-Schubladen einzuordnen und dann zu denken, wird man möglicherweise zur Gefahr.

Extremisten und ihre "Wertvorstellungen"

Für die gegenwärtigen Extremisten, gleich welchen Bildungsgrads, ist es selbstverständlich, für alle schon eine „Ordnung“ im Hirn zu haben. Sie leiten diese Ordnung aus Religionen, Geisteshaltungen, Manifesten oder Familientraditionen her. Sich selbst allerdings halten sie „heraus“. Eigene Schwächen oder eigene Zweifel sind ihnen fremd, das differenzierte Denken, falls sie es jemals erlernt haben, ist ihnen abhandengekommen.

Beurteilen lernen - nicht zuweisen

Was allgemein gilt, ist vor allem bei Gefühlen geboten. Und vor allem bei heftigen Regungen, wie Liebe, Sex und Leidenschaft. Die Extremisten sind schnell dabei, etwas als „Gut“ oder „Schlecht“ einzuordnen. Und ab dieser Einordnung können beide nicht mehr miteinander reden, sondern sich nur noch Worte an den Kopf werfen.

Das mag gelegentlich amüsant oder emotional und erregend sein – für Fernsehzuschauer. Für diese Zeitung und mich persönlich ist es aber falsch. Und deswegen veröffentlichen wir hier weder Lobhudelei noch Hasskritik. Aber weil dies ein Meinungsmagazin ist und bleiben soll, fällt ein Artikel eben etwas positiver, ein anderer etwas negativer aus. Und ich finde, das passt sehr gut, weil sich diese Zeitung nicht vor den Ochsenkarren oder die Pferdekutsche von irgendjemandem spannen lässt.

Vielen Dank, dass du diesen Artikel bis hierher gelesen hast.

Das zweite Date: Angeblich punktet emotionale Offenheit

Angebliche Experten einer Kennenlern-App wollen herausgefunden haben, was wirklich zu einem zweiten Date führt: „Emotionale Offenheit“, was etwa bedeutet: „Gefühle zuzulassen und offen darüber zu sprechen.“ Was so großartig kling, erweist sich als Luftnummer.

Was übrig bleibt, ist eine Binsenweisheit (Zitat):

Sich nicht zu verstellen ist entscheidend, um spätere Überraschungen zu vermeiden und eine ehrliche und aufrichtige Verbindung aufzubauen.

Ich sag mal: Lasst euch überraschen, was passiert, wenn ihr emotional und ganz ehrlich seid. In Befragungen kann man viel behaupten, doch vollständige Ehrlichkeit und emotionale Öffnung wirkt auf viele Menschen befremdlich - vor allem beim ersten Date.

Und mein Rat: Freundliche Offenheit reicht völlig aus.Oft wirkt es sehr charmant, zuzugeben, dass du auch Schwächen hast. Aber das ganze Gefühlsleben aufzudecken, passt nicht zu ersten Begegnungen.

Quelle: Esquire - allerdings wurden die Daten von einer Dating-App zur Verfügung gestellt.

Was ist ein "Cool Girl Syndrom"?

Der Nektar lockt sie an - aber willst du um jeden Preis verlocken?
Es ist eigentlich kein Syndrom, sondern eine Einstellung. Feministinnen behaupten, sie käme aus der Erziehung zu einem „lieben und netten Mädchen“ heraus, andere denken, es sei eine konservative weibliche Denkweise. Dabei gehe es darum, einem Mann gefallen zu wollen - um nahezu jeden Preis.

Wir hören mal hinein:

Es ist eine Denkweise, die Frauen, insbesondere junge Mädchen, sehr leicht annehmen können, wenn sie mit Männern ausgehen. Weil wir schon in jungen Jahren konditioniert wurden, glauben wir, dass Männer jemanden wollen, der „entspannt“ ist ... Sie setzte sich keine eigenen Grenzen und schiebt ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche beiseite, weil sie befürchtet, dass der Mann, an dem sie interessiert ist, sie ablehnen könnte.

Ein psychologisches Problem oder einfach eine Einstellung?

Das kann man auch psychologisch auslegen. Mangelndes Selbstwertgefühl, Gefallsucht, Konkurrenzneid (Stutenbissigkeit) unter Frauen. Doch was bedeutet das „Cool Girl Syndrom“ für unser Miteinander?

Dahinter steckt : „Cool zu sein“, also unaufgeregt zu sein und dabei gleichzeitig Bedürfnisse zu verschweigen, gilt heute vielfach als Idealbild. Auf der anderen Seite haben wir eine „unqualifizierte Bewertungskultur“, das heißt, wir Urteilen oft aus dem Gefühl heraus, ob etwas „gut“ oder „schlecht“ ist. Und Sex „cool“ anzugehen, ist wirklich nicht einfach.

Wie cool ist denn Cool wirklich?

Ist es nun wirklich „cool“, wenn du „cool“ bist? Oder ist es richtig, von du das Gegenteil tust, nämlich fordernd und emotional zu reagieren?

Ich meine: Wenn du tust, was du hier und jetzt, mit diesem Mann und in dieser Situation tun willst, dann ist es gut. Wenn du dich dazu zwingen musst, ist es nicht so gut. Mit„cool sein“ hat das gar nichts zu tun.

Zitat: Unpublishedzine.
Deutsch in anderem Zusammenhang in Desired".

Warnung vor Gefühlen - warum wir sie nicht jedem offenbaren sollten

Glücklich? Und was ist mit euren Gefühlen?
„Wenn wir über Gefühle reden, wird alles besser.“ Das ist der Tenor, der zurzeit wieder allüberall zu hören ist. Ich aktiviere dazu mal wieder einen meiner Lieblingssprüche:

Es geht nicht drum, was du tust. Sondern wie du es tust, wann du es tust, wo du es tust … und gegenüber wem du es tust.

Das schwammige Argument - Gefühle

Der schwammige Begriff „Gefühle“ ist ohnehin so ein allzeit parates Ersatzargument, wenn Menschen in Erklärungsnot sind. Ein „Gefühl“ zu haben schützt sie vor Nachfragen. Dabei sind die meisten Gefühle gar keine, sondern bestenfalls flüchtige Empfindungen.

Veredelung der Gefühle durch Idealisten und Wissenschaftler

Eine der Behauptungen von Esoterikern, manchen Psychologen und leider auch vielen Soziologen ist die Behauptung, Gefühle zu zeigen wäre „unheimlich wichtig“. Begründet wird dies damit, dass die „ständige Unterdrückung von Gefühlen“ krank machen kann. Die Begründung trifft in der Tat auf einige Menschen zu – die Behauptung selbst wird damit aber nicht wahrer.

Gefühle im „geschützten Bereich“

Selbst in den berühmten Gesprächsselbsthilfegruppen, in denen Gefühle nun in der Tat eine entscheidende Rolle spielen, geht es immer nur um ganz bestimmte Gefühle. Sie „herauszulassen“ gilt als gefahrlos, weil der Sprecher nicht in einer direkten Beziehung zu einem der anderen Mitglieder steht und alle eine Art „Kodex“ akzeptiert haben, der „draußen“ nicht gilt. Wer solche Gruppen kennt, der weiß, wie lange es dauern kann, bis jemand in der Lage ist, seine Gefühle zu äußern.

Gefühle im Alltag – falsche Zustimmung und Abwertung

Wenn wir „draußen“ (also im Alltag) Gefühle äußern, müssen wir immer mit Unverständnis rechnen. Und das gilt insbesondere für „Abweichungen“ von allem, was die Massen als „normal“ ansehen. Aber auch sonst werden wir nicht nur Zuhörer finden, die nach dem Vorbild eines Gesprächspsychotherapeuten ruhig zuhören. Nur allzu schnell sind wir bereit, „das war bei mir genauso“ zu sagen – und damit über ein Gefühl zu lügen. „Mitgefühl“ ist eine menschliche Reaktion – aber keinesfalls ein Beweis, dass wir „genauso fühlen“ wir ein anderer Mensch. Würden wir das Gespräch wirklich vertiefen, so würden wir feststellen, wie unterschiedlich die Ausgangssituation war und wie unterschiedlich wir dieses Gefühl verarbeitet haben.

Noch schlimmer als spontane, unqualifizierte Zustimmung ist in der Regel Kritik. Denn alles, was wir als Gefühl äußern, kann kritisiert werden – und es wird im Alltag teilweise eben auch kritisiert.

Unbekannt Gefühle in Beziehungen äußern – ein Wagnis

Und letztlich: Wenn zwei Menschen eine Beziehung führen, die leidlich stabil ist, kann ein Gespräch über verborgene Gefühle nahezu alles auslösen. Denn der Empfänger der Botschaft kann unterschiedlich reagieren: von plötzlicher Abscheu bis hin zu neuen Wegen des Zusammenseins. Was dabei herauskommt, wissen wir also nicht. Wird uns nun eingeredet, wir müssten mehr Gefühle zeigen, so müssten die Ratgeber eigentlich auch sagen, dass dies mit Risiken verbunden ist. Und ob sie das wirklich tun, bezweifle ich sehr.