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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Sicht auf die Erscheinung – ist die Person Frau, Mann oder Andere?

Ist er/sie das, was du in ihm/ihr siehst?
„Wir lieben die Person als das, was wir in ihr sehen.“ Das ist sozusagen die psychologische Essenz der Liebe. Und was für die Liebe richtig ist, gilt umso mehr für die kurze, auflodernde Leidenschaft.

Wir wissen selten genau, warum wir eine Person begehren. Wir nennen das, was wir sehen, die „Erscheinung“. Ist sie optisch und emotional feminin, so halten wir sie für eine Frau. Erscheint sie uns hingegen maskulin in Auftritt, Körperbau und Emotionen, so ist sie für uns ein Mann.

Egal, wer oder was sie ist - außer beim Sex

Im Grunde ist es uns gleichgültig, wer die Person ist, solange wir ausschließlich nach ihren Persönlichkeitseigenschaften und nützlichen Fähigkeiten fragen. Nur in den Fällen, in denen wir sie sexuell begehren, fragen wir uns, ob wir einen Mann oder eine Frau sehen. Oder wie viele männliche Anteile eine Frau hat und wie viele weibliche ein Mann.

Wenn Männer vorgeben, Frauen zu sein

In einem gewöhnlichen sozialen Milieu ist es nicht sehr wahrscheinlich, Menschen zu treffen, die sich in der Rolle des „andern Geschlechts“ sicher bewegen. In Großstädten trifft man zwar oft als Frauen gestylte Männer, aber die meisten davon erkennen wir an ihren Bewegungen. So einfach es auch sein mag, sich „als Frau zu schminken“ oder „Frauenkleider zu tragen“, so schwer ist es, zu gehen wie eine Frau, zu sitzen wie eine Frau oder gar zu tanzen wie eine Frau.

Das Entenprinzip - manchmal eine Täuschung

Das „Entenprinzip“ finden wir bestenfalls in einschlägigen Bars wieder, in denen die Unterschiede verschwimmen sollen. Sieht also jemand aus wie eine Frau, spricht wie eine Frau und bewegt sich wie eine Frau, dann ist es möglicherweise wirklich eine Frau – oder ein Mann, der gekonnt eine Frau nachahmt. Und da der Alkohol normalerweise die Wahrnehmung täuscht, steigt dann bald die Begierde auf, mit dieser „faszinierende Frau“ sexuelle Kontakte aufzunehmen.

Frau, Mann, Andere und Sex

Die meisten Menschen werden an dieser Stelle fragen: „Wie soll denn das gehen?“ Die Antwort ist ebenso einfach wie verblüffend: „Sexuelle Kontakte“ bestehen in vielen Varianten, und nicht nur als „Druckknopfsex“, den wir hier „PiV“ nennen.

Bei einem gewöhnlichen Date, bei mäßigem Alkoholkonsum und gebremster Wollust wirst du kaum in die Situation kommen, in „das falsche Bett“ hineingetrickst zu werden.

Frau, Mann, andere? Für dauerhafte Liebesbeziehungen spielt meist die größte Rolle, wie du dein Leben gestalten willst. Und der oder die andere will meist lange mit dir die Bühne des Lebens teilen. Das bedeutet weitaus mehr, als einmal ins falsche Bett gestiegen zu sein.

Die Woche: Wer kann es besser beim Küssen und anderen oralen Lüsten?

Immer wieder stelle ich fest, wie schwer es ist, an wirklich zutreffende Informationen über „gelebte Sexualität“ zu kommen. Ob in Büchern oder aus Internet-Quellen – nahezu alle seriösen Autoren scheuen sich, das Leben selbst zu betrachten. Typischerweise werden Zahlenspiele und andere als „wissenschaftlich“ deklarierte Behauptungen verbreitet. Wenn du einmal im Leben eine Eisfläche betreten hast oder einmal chinesisch gegessen hast, bedeutet das nicht, dass es für dich wichtig war. Und genau so ist es mit dem „hast du schon einmal?“ Mit Verlaub – das ist Erbsenzählerei, die niemandem nützt.

Wer gibt den besseren Sex?

In der Einleitung zum Thema „Wer kann es besser“ haben wir diesmal versucht, alle Kontakte zu berücksichtigen. Also diejenigen, die zwischen sogenannten „Heterosexuellen“ üblich sind wie auch alle, die als „Queer“ empfunden werden. Wer küsst beispielsweise intensiver? Werden fordernde Küsse gewünscht? Was ist der Unterschied, wenn uns eine Frau oder ein Mann berührt oder küsst?

Wenn Lippen einander küssen und Zungen dazu kommen

Na schön – wir haben mit dem Küssen angefangen. Schon der einfache Lippenkuss selbst kann Ekel oder Lust hervorrufen, und seine Varianten sowieso. Und wer kann es besser? Oftmals wird behauptet, Frauen seine die eigentlichen Kussexperten, egal, von wem sie geküsst werden und wen sie küssen. Ob das stimmt? Urteilt bitte selbst.

Traum und Tabu - Oralsex

Viel problematischer war die Beschäftigung mit den anderen „oralen“ Kontakten. Einerseits werden Fellatio und Cunnilingus als Tabu behandelt, andererseits träumen nahezu alle davon. Und wer ist wirklich „Experte“ dafür? Diejenigen, die häufig „oral“ praktizieren? Wie sind die Unterschiede bei solchen Kontakten zwischen dem gleichen, dem anderen oder vielleicht einem dritten Geschlecht? Was ist, wenn es „nur Sex“ ist und wie ist es, wenn Liebe dazu kommt?

Einige dieser Fragen bleiben ohne Antwort – aber wir haben mindestens versucht, das Thema etwas zu erhellen.

Und Asexualität?

Und um es gleich zu sagen: Jeder ist, wie er ist – und niemand sollte ausgegrenzt werden. Die Frage ist allerdings, ob sich Menschen etwas Gutes tun, die sich ein Etikett anhängen. Wir haben versucht, dies anhand der „sexlosen“ (asexuellen) Menschen zu vertiefen.

Abgesang und erneut ein Appell

Ein letztes Wort: Die Recherchen zu unseren Themen waren sehr mühevoll. Ich werbe ungern damit, dass die „Liebeszeitung“ werbefrei ist und euch keinen müden Cent abknöpft. Doch wie alle Journalistinnen/Journalisten leben wir von Lob und Kritik. Und da wäre etwas mehr „Feedback“ ganz hilfreich.

Unsere Serie „wer kann es besser“ wird fortgesetzt – und ein schönes Wochenende an alle, die einfach nur genießen wollen, auch völlig „zweckfrei“. „Partnersuche“ ist nicht alles – und ich verstehe alle, die an diesem Thema kaum interessiert sind.

Was ist denn nun eigentlich die Gender-Theorie?

Wer ist eigentlich wer?
Gender bezeichnet die Bandbreite von Merkmalen, die wir als „männlich“, „weiblich“ oder „abweichend“ bezeichnen und die dazu dienen, die einen von den anderen zu unterscheiden. Abhängig von der Umgebung, in dem das Wort gebraucht wird, kann es e für das biologische Geschlecht, für eine Geschlechterrolle oder eine geschlechtliche Identität stehen. Im Allgemeinen spricht man von Frauen, Männern und „Anderen“. Zu den „anderen“ gehören dann alle, die sich nicht als „typisch männlich“ oder „typisch weiblich“ definieren – sie selbst nennen sich „Queer“.

Sozialwissenschaften - das anerzogene Geschlecht

Wird der Begriff in den Sozialwissenschaften benutzt, so ersetzt „Gender“ oftmals das Wort „Geschlecht“. Einige Wissenschaftler behaupten (nach einer Aussage von Simone de Beauvoir), ein jeder käme nicht als Frau oder Mann zur Welt, sondern man würde durch Erziehungseinflüsse und gesellschaftliche Zwänge in die eine oder andere Rolle gedrängt. Aus diesem Grund spricht man in der Gender-Theorie auch vom „sozialen Geschlecht“.

Generell kann man sagen, dass von „Geschlecht“ gesprochen wird, wenn man die biologische Disposition meint, und von „Gender“, wenn sich jemand unabhängig von seiner biologischen Disposition als männlich, weiblich oder etwas anderes definiert.

In einer weitgehend neutralen Definition wird aufgezeigt:

Gemeint sind (mit Gender) ... die kulturspezifisch wie historisch variablen Rollen, Erwartungen, Werte und Ordnungen, die an das jeweilige bei der Geburt zugewiesene Geschlecht geknüpft sind. Wie sich diese soziale Dimension gestaltet, ist abhängig von der jeweiligen Kultur … und der historischen Entwicklung. (…) Obwohl es Idealvorstellungen von weiblich und männlich gibt, sind doch vielmehr die Grauzonen dazwischen und darüber hinaus (..ist ...) die Realität (… fließend). Geschlechtliche Zuschreibungen befinden sich also kontinuierlich im Fluss.


Gender ist eigentlich einfach - aber zugleich erzeugt er Unsicherheiten

Es ist als keinesfalls schwierig, mit dem Begriff „Gender“ umzugehen. Andererseits aber zeigt der Begriff auch eine neue Unschärfe: Wenn sich ein Mann „nicht wirklich männlich“ (oder eine Frau „nicht wirklich weiblich“) fühlt, bedeutete das zunächst gar nichts, außer dass er/sie das Gefühl hat, nicht in ein Schema zu passen. Es hat aber nichts mit seiner/ihrer geschlechtlichen Identität zu tun, sondern nur damit, dass er/sie sich einer Norm widersetzt.

Kritik an der Wissenschaft

Ein Problem besteht darin, dass Wissenschaftler nicht davon begeistert sind, wenn sich Menschen wirklich selbst definieren, wie sie wollen – denn dann lassen sich sie nicht mehr einordnen. Und jeder Wissenschaftler besteht darauf, uns alle „irgendwo einordnen“ zu können.

Ist die Gender-Theorie wirklich so wichtig?

Wer die Gender-Theorie verweigert, kann also beispielsweise die Definitionsmacht der Sozialforschung infrage stellen. Er kann aber auch – wie sich jetzt vielfach zeigt – aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen dagegen sein. Die gegenwärtigen Diskussionen in katholischen Kreisen beweisen dies mehr als deutlich.

Generell wird die Bedeutung der Gender-Theorie allerdings von Befürwortern wie auch von Gegnern überschätzt. Die Diskussion darüber findet – wenn überhaupt – in elitären Kreisen statt, in denen Realitäten eine höchst untergeordnete Rolle spielen.