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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Schlechte Zeiten für eine echte GFE

Ich bin diene gewünschte GFE Was hattest du in diesen Zeiten erwartet?

GFE ohne Küsse und andere Körperkontakte? Ich lese überall, dass die Rotlicht-Branche völlig aus dem Häuschen ist, obgleich sie ja eigentlich drin bleiben sollte.

Eigentlich ist es ernster: die wirtschaftlichen Folgen der Kontaktsperren sind für Prostituierte noch erheblich dunkler als für andere Dienstleisterinnen. Nur nimmt normalerweise niemand davon Notiz - es schickt sich nicht, darüber zu schreiben, hörte ich. Oder “was sollen denn all die Frauen davon denken, die jetzt ihr Leben für unsere Gesundheit und unsere Versorgung riskieren?“

Ja, was sollen sie denn denken? Wer weiß überhaupt noch, was er denken soll?

Warum wünschen wir uns „erotische Szenarien“?

Wenn die Rolle der Geliebten gespieltt wird ...
Seit Langem ist bekannt, dass immer mehr Männer, aber auch Paare, Frauen und Gruppen sich an erotischen Szenarien erfreuen. Ein Teil davon sind Rollenspiele der besonderen Art, also beispielsweise solche, in denen es um „Disziplin“ oder „Gehorsam“ geht.

Warum sind erotische Rollenspiele so beliebt?

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Vor allem, weil du weitgehend risikolos Praktiken erproben kannst, die dir im „wirklichen Leben“ außerordentlich peinlich wären. Aber „in der Rolle“ kannst du wagen, alles zu tun, denn du kommst am Ende wieder in das Leben zurück, aus dem du im Spiel geflohen bist. Du kannst entweder deine „Seele baumeln lassen“ und deine sinnlichen Erfahrungen erweitern. Oder du kannst ausprobieren, wie weit du gehen kannst, wenn niemand außer deinem „Rollenspielgefährten“ weiß, wann du nach mehr gierst, vor Lust oder Schmerz schreist oder dich entspannt in Tränen auflöst.

Normalerweise ist alles viel lustvoller, wenn du so etwas mit einem Partner probierst, den du auch im Alltag schätzt, und der über all das, was aus dir herausquillt, Stillschweigen bewahrt.

Warum du vieles nur „professionell“ bekommen kannst

Allerdings - und da liegt der kleine Haken - werden solche Szenarien auch von Dienstleistern und Dienstleisterinnen angeboten. Das liegt im Wesentlichen daran, dass nur wenige Menschen das schauspielerische Talent mit dem Wunsch vereinen, mit einem anderen Menschen körperlich oder psychisch intim zu werden. Denn „intim“ ist die Sache allemal, auch wenn eigentlich keine „Intimitäten“ (sexuelle Handlungen) im herkömmlichen Sinn angeboten werden.

Romantische Verführungen - nur noch gegen Bezahlung?
Das gilt im Übrigen auch für durchaus traditionelle Rollenspiele, wie „der Besuch einer Freundin, die bis zum morgen bleibt“, oder dem Erlebnis, mit einer Frau sexuell zu verkehren, die sich „wie eine echte Freundin“ verhält (GFE). Auch die Behauptung, dass ein älterer Herrn zu seiner jugendlichen Freundin, eine „echte Liebesbeziehung“ unterhält, wird auf den zweiten Blick dadurch getrübt, dass zu diesem Spiel regelmäßige Zahlungen an die jüngere Frau gehören. „Sugar Babys“ sind deshalb auch nichts anderes als Rollenspielerinnen, die für Geld auf der „Bühne“ eines Mannes auftreten. Frauen mittleren Alters wünschen sich oft „erotische Verführungen“, die mit Romantik gespickt sind - sie kommen heute praktisch nur noch als Rollenspiele vor.

Rollenspiele auf Gegenseitigkeit

Wenn beide Partner in einer „ganz gewöhnlichen“ Beziehung experimentierfreudig und schauspielerisch begabt sind, können sie durchaus wechselnde Rollen annehmen. Es ist wahrscheinlich so, dass dir manche Rollen besser gefallen werden als andere. Aber so viel kann ich dir sagen: Der „Appetit“ kommt beim „Essen“. Beim Schauspielern überwindest du Ängste und kannst tief in deine geheimen Wünsche abtauchen - und das alles ohne Risiko.

Einmal ein ganz anderer Mensch sein

Kommen wir noch einmal zur Frage, warum Rollenspiele so beliebt sind: Die meisten Menschen haben erotische Träume und Sehnsüchte, die sie nicht an die Öffentlichkeit bringen wollen. Im Rollenspiel allerdings kannst du abtauchen in eine Person, die tief in dir wohnt, aber niemals an die Öffentlichkeit kommen soll.

Nach einer halben Stunde, einer Stunde oder einem noch längeren Zeitraum bist du wieder dort zurück, woher du gekommen bist. kannst wieder die Person sein, die du vorher warst und wieder so mit deinem Partner leben als sei nichts vorgefallen.

Bild oben und unten: historisch, vermutlich Anfang 20. Jahrhundert.

GFE - „Sex wie mit einer Freundin?“

Der Traum, eine echte Freundin stundenweise zu genießen
Männer, die zu Huren gehen, wollen normalerweise etwas Frivoles oder etwas „das es Zuhause nicht gibt“. Frivole Dessous, aufs Heftigste ausgespielte Lüste, ungewöhnliche Praktiken – all das will „der Freier“ angeblich.

Na klar – „den Freier“ gibst nicht – wissen wir ja alle vom Kino. Jeder will etwas anderes, so wie einer Currywurst will und der andere ein raffiniertes Fünf-Gänge-Menü. Und wie das so ist, will der eine eben die raffinierte Verführerin, der andere ist mit einer schnellen Nummer zufrieden: Slip beiseiteschieben, Augen zu und durch.

So, und was ist nun eine „Girl Friend Experience?“

GFE kann vieles sein – aber es bleibt eine Illusion

Kommt darauf an, aus welcher Sicht man so was sieht. Eine Frau, die’s macht, schrieb gerade (1):

Eine Girlfriend Experience“, kann vieles bedeuten, sowohl für denn Klienten wie auch für die Anbieterin.


Geboten wird eine Illusion: Da kommt eine Frau, nett, aber harmlos aussehend. Sie kleidet sich ein wenig chic, aber nicht zu sehr, durchschnittlich sexy, so als wollte sie zum Klassentreffen gehen. Kurz: Sie sieht aus wie die eine Nachbarin in der Kleinstadt.

Mehr als eine „körperliche Begegnung?

Jedenfalls in der Theorie. Und die Theorie sagt auch aus: Bei der GFE (Girl Friend Experience) gibt’s alles, was es sonst nicht gibt: vorsichtige Berührungen, sanfte Zärtlichkeiten, süße Küsse.

Ich kann genau die Freundin sein, die sie brauchen, sei es für eine Stunde oder mehr. Es ist keine Beziehung, aber es ist mehr als eine körperliche Begegnung.


GFE – wenn die Hure eine echte Freundin spielt

Eine „Anbieterin“ kann normalerweise alles sein, alles spielen und jeden täuschen. „GFE“ heißt, dem Kunden eine ausgesprochen intime Begegnung vorzuspielen. So ähnlich, als wenn wirklich eine „ganz normale Frau von nebenan“ in seine Junggesellenbude kommt, nur dass sie sich schneller verführen lässt. Natürlich geht dieses Rollenspiel nicht durch, wenn besonders zahlungskräftige Herren ihre wilden Fantasien spielen lassen und sich eine Frau aufs Hotelzimmer komme lassen– denn dann sieht die Vorstellung im Hirn erheblich bunter aus.

In der Werbung herrschen Superlative

In der Werbung wird deshalb übertrieben. Da ist die Anbieterin stets eine tadellos aussehende Schönheit, die ausgesprochen intelligent und kultiviert ist. Ihre erotische Ausstrahlung ist in der Werbung faszinierend, überaus natürlich und ungekünstelt. An den Klienten gewandt, heißt es dann (2):

Sie ist der Typ Frau, den du all deinen und Freunden und Geschäftspartnern als diene Freundin vorstellen kannst, eine, die romantisch, leidenschaftlich und sinnlich ist, und die dich zum Lachen bringt und bei der du nur das Beste erlebst, was sich ein Mann wünscht.


Viel Vorbereitung, aktives Rollenspiel für eine lange Zeit

Und was sagen die Anbieterinnen dazu? Sie sprechen von Vorbereitungen in Körper und Psyche, um der Rolle gerecht zu werden, sie erklären ihren Klienten, dass auch die „GFE“ nicht ohne Kondome absolviert wird.

Offenbar lohnt es sich, denn die Show ist nicht billig: GFE ist meist etwas teuerer, und die Männer zahlen mehr dafür, weil sie die Stunden bezahlen müssen, die diese Dame mit ihnen teilt – die perfekte Illusion kostet eben. Und ob sie wirklich perfekt ist?

Na ja, fragt euch doch selbst einmal, was ihr eine, drei oder sogar fünf Stunden lang glaubwürdig spielen könnt.

(1) Teile eines Internetartikels, auf den nicht verlinkt werden kann.
(2) Umschreibung von populärer Werbung für Escort-Dienste.
Bild nach einem historischen Foto.

Wenn Du Sex wie ein Porno-Star schenken willst

Nicht jede Körperhaltung führt zu schönem Sex

Wenn Du Sex wie ein Porno-Star schenken willst, dann schenkst du eine Illusion. Aber jede Illusion wir besser, wenn du sie aus ganzem Herzen schenkst.

Das Erste und Wichtigste, was du wissen musst: Es geht gar nicht darum, Sex zu schenken wie ein Porno-Star, sondern wie die Illusion, die ein Porno-Star den Kerlen vorgaukelt. Und diese Illusion muss ein bisschen echter rüberkommen, weil du ja tatsächlich anwesend bist und es schön für euch beide werden soll.

Freude am Sex!


Übung macht die Meisterin. Wenn du selbst keinen Genuss am Sex hast, wenn du nicht weißt, wie du „ihn“ vorher, währenddessen und hinterher richtig heißmachst, dann vergiss es. Und wenn du dich nicht wohlfühlst in deinem Körper und alles fürchtest, was Männer mögen, dann lass es ebenfalls bleiben. Nur wenn du Freude am Sex hast und du dich mit jeder Faser deines Körpers hingeben willst, und du dazu erfahren genug bist, dann kannst du „ihm den Sex seines Lebens“ schenken.

Sexuelles Selbstvertrauen aufbauen

Viel Übung und Erfahrung sind nötig, damit du jederzeit sexuelles Selbstvertrauen hast. Dazu gehört, dass du dich vor den Spiegel stellen kannst und sagen: „Ich kann ihm den besten Sex geben, den er je bekommen hat, weil …“ Du musst nicht körperlich schön sein, um das zu behaupten.

Erotische Leidenschaft zeigen

Wenn das Innere auf Selbstvertrauen baut, dann ist das äußere, was du brauchst, möglichst echte Leidenschaft. Wenn er glaubt, dass du wirklich sanft, wild, verwegen, frivol oder einfach verzückt bist, dann ist es gut. Am besten ist natürlich, wenn du wirklich leidenschaftlich bist.

Hemmungen überwinden

Um wirklich toll zu sein, solltest du deine Hemmungen überwinden. Das heißt nicht, dass du „für alles offen“ sein musst. Es geht eher darum, deine Möglichkeiten rechtzeitig auszuloten, damit du weißt, was dir leicht fällt und was dir Schwierigkeiten macht.

Lustvoll wirken

Lustvoll wirken ist zwar nur „Schein“, aber die optischen Reize machen bei Männern viel aus. Am besten wirkst du, wenn du deinen Körper selbstbewusst, sinnlich und dabei trotzdem noch natürlich einsetzt. Denke dran, schöne oder aufregende Dessous zu tragen. Sie sind für deine erotische Erscheinung fast genau so wichtig wie deine Haltung.

Ein letztes Wort - Lust schenken oder Lust schenken lassen?

Wenn es dir Freude macht, einen Mann wirklich glücklich zu sehen und du so etwas aus vollem Herzen genießen kannst, bist du die ideale Geliebte. Je mehr du an deine eigene Lust denkst und willst, dass sie nach deinen Wünschen befriedigt wird, sinkt dein Stern als gute Geliebte. Vielleicht brauchst du dann auch eher einen erfahrenen Lover. Der ist genauso schwer zu finden wie eine tolle Geliebte.

GFE – vollendete Lust für Männer?

© (original) 2009 by jessandthecity


Ein neues Zauberwort geistert durch die Köpfe der Männer, die hohe Erwartungen an die Begegnung mit schönen Frauen haben, sich aber keinesfalls an sie binden wollen: GFE. Die Sache hat freilich einen kleinen Haken: Es handelt sich dabei nämlich um Prostitution, wenngleich die besseren Damen der Branche dieser Vorwurf weit von sich weisen würden. Sie „begleiten die Herren“ bestenfalls, und dass mancher Abend zu zweit im Bett endet – nun, das sei ja heutzutage nichts Besonderes.

GFE ist ein Kürzel, das eine Liebesnacht wie „mit einer richtigen Freundin“ verspricht, mit allem, was liebevolle Freundinnen für Männer tun. Wörtlich übersetzt würde man etwa „ein Erlebnis wie mit einer echten Freundin“ schreiben.

GFE - gespielte emotionale Hinwendung, Intellektuelle Ansprüche

ein echtes paar © 2007 by applescruff
Der einzige Schönheitsfehler bei der Sache: Um einen wirklich wundervollen Abend mit der Dame zu verbringen, werden Beträge gegen oder gar über 1500 Euro fällig – denn die Damen verkaufen sich wie Kostbarkeiten – und zwar mit allem, was sie haben: Körper, Geist und Seele. Denn die Männer, die eine Frau buchen, die sich wie eine wirkliche Freundin verhält, erwarten nicht nur den Sex einer liebevollen „Echtfreundin“, sondern auch eine emotionale und intellektuelle Verbindung. In der Praxis heißt dies, dass der Job dreifache Ansprüche stellt: Den nötigen Intellekt kann man nicht vortäuschen, die emotionale Hinwendung benötigt Schauspielkunst für vier bis acht lange Stunden, und Küssen und Kosen gehören ebenso zum Geschäft wie die Liebeskünste durchtriebener Huren.

Sexuelle Erwartungen an die Girl Friend Experience (GFE)

Was wird sexuell von der GFE erwartet? Nun, Insiderinnen geben bereitwillig Auskunft: liebevolles Kosen, Küssen des ganzen Körpers, glühende Zungenküsse und überzeugende Ausführung von Fellatio (mit Aufnahme). Seltener, aber bei vielen Herren inzwischen durchaus im Programm, sind Cunnilingus (DATY) und Analverkehr.

Welche Probleme gibt es eigentlich bei dieser Art von Prostitution? Eine der Damen sagt, was viele überraschen wird: „Viele meiner Stammkunden verlieben sich wirklich in mich – es ist ungeheuer lästig“. Andere amüsieren sich eher darüber: „Seit ich eine Begleiterin bin, bekomme ich Heiratsanträge wie nie zuvor im Leben“.

GFE-Damen: Es regnet Heiratsanträge

Den Kunden zu heiraten ist allerdings kaum vorgesehen: Etwa die Hälfte der Damen sei verheiratete, erzählen Insider, und für den Rest kämen „Hobbyisten“, wie die Freier der Luxusdamen heißen, nicht infrage. Sie wollen später lieber noch Karrieren machen, denn ein großer Teil der teuren, intellektuell flexiblen und sprachlich gewandten Damen sind Studentinnen.

Das zweite Problem beim GFE liegt in der Branche selbst: Überall auf der Welt versuchen gewöhnliche Huren, auch GFE anzubieten – teils dann als GFS (Girl Friend Sex). Die Konkurrenz ist lästig, weil nicht das Gleiche geboten wird: Gewöhnliche Hurennummern, die in der Zeitung wie auch im Internet dann eben anders bezeichnet werden, um Freier zu foppen.

Bild oben: Original © 2009 by jessandthecity. modifikation durch sehpferd
Bild links: © 2007 by applescruff

Mehr in: GQ, englische Ausgabe, 11/2009