Skip to content
 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Die Woche – dein Wert - Heiraten aus Liebe - scheu und keusch sein

Warum heiraten Menschen? Alte Frage, alte Antworten? Wer heute unter 30 ist, der hat meist keinerlei Ahnung, dass die Ehe einstmals aus ganz anderen Gründen eingegangen wurde als heute. Das galt besonders für Frauen, die sich in Wahrheit gar keinen Partner suchen konnten, sondern für die ein Partner gefunden wurde. Und obwohl dies die „Liebeszeitung“ ist, muss ich leider diese Wahrheit verkünden: Liebe kann auch ein Argument für die Ehe sein – sicherlich. Aber sie ist nicht der alleinige Grund, um eine dauerhafte Partnerschaft einzugehen. Liest auch gerne dazu auf Sehpferd über Romantik und Ehe.

Was bist du eigentlich wert?

Eine Frage, die sich Menschen nicht gerne stellen lassen, ist: „Was bin ich wert?“. Und tatsächlich brauchst du dir die Frage auch nicht zu stellen, wenn dir klar ist, worin deine Werte bestehen. Nun die bittere Pille: Weißt du auch, was andere an diesen Werten interessiert? Ob ja oder nein – lies den Artikel „Sag, was du wert bist“.

Scheu aber geil - wie geht jemand damit um?

Mit unserem Artikel scheu, sein, aber unbedingt Sex wollen greifen wir ein heikles Thema auf – das keinesfalls „ausschließlich Männer“ betrifft. Wir hörten die Geschichte einer Frau, die sich mit den Gegebenheiten „arrangierte“ und schrieben sie auf, so, wie wir sie gehört haben.

Keusch? Ist das noch ein Thema? Oh ja, aber ...

Apropos scheu – wann habt ihr zuletzt das Wort „keusch“ gehört? Als ihr in einem Museum einen Keuschheitsgürtel gesehen habt? Oder als US-amerikanische Sektierer ihre Kampagne „Wahre Liebe wartet“ gründeten? „Keuschheitsprodukte“ sind ein wahrer Renner in der Erotik-Branche geworden. Manche machen daraus eine Ideologie (Keuschhaltung), andere eine Art Spiel: „Einschließen und Befreien.“ Lest den Artikel in der Liebeszeitung– dann wisst ihr mehr – garantiert.

Und sonst ...

Mit unserem Aufruf „Liebe, Sex und andere Lüste“ wollten wir euch anregen, uns zu schreiben. Bisher vergeblich. Schade. Und weiterhin: Auf Quora gibt es weiterhin meinen Salon mit den neuesten Kuriositäten über Sex, Liebe und Leidenschaft in der Presse.

Und sonst? Ich gehe ins Wochenende. Ihr auch? Das muss heute reichen als Abgesang. Es sei denn, ihr wolltet noch etwas anders von mir wissen.

Keusche Jünglinge, keusche Jungfrauen und moderne Zeiten

Eher eine Liebhaberei - Rüstungen mit Spikes
Es gibt überall mehr keusche Jungfrauen als Jünglinge … (denn) seine Lebensverhältnisse und sein Mut setzen ihn der Versuchung häufiger aus.

Zitat: Jean Paul. Levana, 1807

Als „Keuschheit“ wurde einst eine Tugend bezeichnet. Sie betraf nicht nur die „Unbescholtenheit“ oder „Reinheit“ der Jungfrau, sondern bezog sich darauf, alles Geschlechtliche mit Scham oder Scheu zu betrachten.

Der Schleier des Bösen und die Folgen der Entschleierung

Als sich der Schleier des Bösen von der Sexualität heruntergezogen wurde, blieben dennoch einige Gedanken übrig: zum Beispiel als „Jungfrau in die Ehe“ zu gehen. Was blieb, waren auch die „reinen Gedanken“, die zu einer „edlen Gesinnung“ gehörten. Kam noch die Mahnung hinzu, sich fernzuhalten von den Orten, Schriften oder Personen, die als „unzüchtig“ galten, so galt die Person als gefeit vor „schlechten Gedanken“.

Keusch sein- die weibliche Jugend der 1950er und 1960er

Was auch noch lange Zeit blieb, war die „Keuscheitserziehung“, die kaum dokumentiert ist, die aber unterschwellig von jeder Frau wahrgenommen wurde, die in den 1950er und 1960er-Jahren aufgewachsen ist. Dazu gehörten auch „keusche Kleidung“, die Frauen in der alltäglichen Öffentlichkeit verordnet wurde. Vielleicht erinnert sich noch jemand an die dazugehörige Unterwäsche, die den Körper wie einen Panzer umschloss. Dazu gehörte auch die Forderung, Röcke nicht zu kurz zu tragen und zu vermeiden, dass sich auf Bluse oder Pulli „etwas abzeichnete.“

Der Gürtel der Keuschheit

Museumsstück
Wie wir gesehen und gehört haben, befand sich der Keuschheitsgürtel der Frau früher im Kopf. Behauptet wurde zwar, dass man der auf der Burg verbliebenen Gemahlin des Ritters einen „Florentiner Gürtel“ anlegte, doch die Realität war eher, dass sie sich ihre Liebhaber aus fahrenden Sängern rekrutieren konnten. Von einem Gürtel war nie die Rede – wohl aber davon, dass die Dame den Vogelkäfig heraushing, wenn „die Luft rein war“.

Keuschheit aus ökonomischen Gründen

Das Märchen von der Ethik oder dem moralischen Gehalt der „Keuschheit“ ist schnell entlarvt: Sobald bekannt wurde, dass eine Tochter „ihre Unschuld bereits verloren hatte“ sank die Möglichkeit des Vaters, sie zu verheiraten. Das alles geschah in einer völlig anderen Gesellschaftsform, von der wir uns heute kaum noch ein Bild machen könne.

Keuschhaltung für exklusiven Sex mit dem Ehemann

Ein merkwürdiges Phänomen gegen Ende des 20. Jahrhunderts war das aufkommende Interesse an der „Keuschhaltung“ der Ehefrauen. Sie war einige Jahre lang in SM-Kreisen Thema – und das Angebot an überwiegend sehr teuren Keuschheitsgürteln, oft nach Maß gefertigt, wuchs rapide. Zwar wiesen manche Autoren darauf hin, dass es sich dabei um ein exquisites Rollenspiel handelte – aber in der Fantasie ging es eben um „echte“ Keuschhaltung.

Die angebliche Keuschhaltung in FLRs

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts (und bereits deutlich unter dem Einfluss des Internets) wurde dann die „Keuschhaltung des Mannes“ populär. An den damaligen „Penisgeschirren“ war noch sehr viel Geld zu verdienen. Entsprechende Produkte wurden unter dem Vorwand des Nutzens für „Weiblich geführte Beziehungen“ (FLRs) oder der „Treue des Ehemannes“ für viel Geld „an den Mann“ gebracht. In Wahrheit galten die gleichen Bedingungen wie für weibliche Keuschheitsgürtel: für Rollenspiele und Mut- oder Enthaltsamkeitsproben durchaus geeignet, ansonsten aber eher befremdlich. Das hat der Popularisierung allerdings nicht geschadet – wer heute (2023) Suchmaschinen aufruft, wird fast nur noch Artikel über die „Keuschhaltung des Mannes“ finden. Seither sind einige Hundert Produkte am Markt, die sich angeblich eignen, die männliche Keuschheit zu garantieren, oder die Masturbation verhindern sollen. Der Preis ist übrigens stark gesunken.

Spiele mit Lust und Schmerz – keine Spur von Keuschheit

Oftmals segeln die Produkte wie auch die Anwendungen unter falscher Flagge: Denn in Wahrheit geht es oft gar nicht um „Keuschheit“, sondern darum, bei Erektionen ein erhebliches Unbehagen auszulösen. Die Erfahrung, bei aufkommender Wollust entweder der Lust oder dem Schmerz zu gehorchen, ist der wahre Grund dafür, warum solche Geräte verwendet werden. Dazu gehören beispielsweise die Zahnringe, aber auch die schon länger bekannten „Höllentore“. Beide haben die Eigenschaft, umso stärker zu schmerzen, je heftiger die Erektion ist.

An dieser Stelle höre ich auf, über Keuschheit zu schreiben, denn nun sind wir an einem Punkt angekommen, an dem es eher um „körperliche Herausforderungen zwischen Lust und Schmerz“ geht.

Und das ist mit Sicherheit ein anderes Thema.

Bilder: Oben - nach einer Werbung für "Chain Mail"-Kostüme.
Unten: Museumsexponat, vermutlich künstlerisch motivierte Nachbildung.
Abkürzung: FLR - Female Led Relationship" - Von Frauen geführte Beziehung

Soll man einen Vampir daten?



Das wichtigste Thema für Teenies haben wir hier lange Zeit ausgelassen: Soll man einen Vampir daten? Mit anderen Worten: Soll man dem Ruf des Zwielichts folgen und sich in die Abgründe der „lebenden Toten“ begeben? Was erwartet die Partnersuchenden dort? Wie empfindet man bei der „Liebe auf den ersten Biss?“

Unsere Autoren haben sich auf den Weg gemacht, um zu erforschen, wie man Kröten zu Prinzessen macht, Scheintote durch Küsse erweckt, mit Zombies durchs Leben geht und mit beliebigen anderen Dämonen, Engeln und Lichtgestalten amouröse Beziehungen aufnimmt.

Vorerst aber empfehlen wir euch mal das Buch zum Thema: „Tote Jungs küssen besser: Wie date ich einen Vampir und andere Unsterbliche?“ eines kann ich euch verraten: Es ist nicht ganz so einfach, wie es scheint, weil man bisweilen in die Abgründe der dämonischen Seelen herabsteigen muss und ihre abweichende Gefühlswelt genau kennen sollte, bevor man auch nur die scharfen Zahnspitzen an den weißen Schwanenhals lässt – aber das wissen wir ja schon, nicht wahr?

Da ich gerade beim Thema sind: Mädchen sind nicht nur scharf auf männliche Vampire, sondern auch auf weibliche – und auch Männer verfallen bisweilen sowohl transsylvanischen Transvestiten wie auch blutgräflichen ungarischen Schönheiten. Wenn ihr also einmal berühmt werden wollt: Beginnt jetzt damit, die Liebe eines jungen Mannes zu einer älteren, blutrünstigen Gräfin zu beschreiben – sechs Bände zu je 400 Seiten sollten allerdings schon zusammen kommen – und bitte: kein Sex, falls dein Buch in den USA ein Beststeller werden soll: Blut ist ein viel sinnlicherer Stoff als Sex – und wer hätte sich nicht schon einmal gewünscht, mit Körper, Geist und Seele einer veritablen Gräfin zu verfallen?

Also: das Warten wird sich lohnen. Und wenn ihr nicht solange warten wollt: Hier erscheinen demnächst nicht ganz ernst zu nehmende Tipps für den keuschen und unkeuschen Umgang mit Vampiren und ähnlichen Kindern der Nacht.

Foto: © 2004 by mscaprikell