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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Das Luicafest - Legende, Tradition und Lichterglanz

Schön soll sie sein und vor allem soll sie Gutes tun - Lucia
Auch, wenn es bei euch vielleicht nicht im Kalender steht: Heute ist das Luciafest – jedenfalls in fast allen nordischen Ländern. Es ist so eine Art Volksbrauch mit höchst offiziellen und durchaus auch religiösen Ansätzen.

Die Legende des Festes wird überall in Schweden hochgehalten. In ihr wird behauptet, der Brauch, die „heilige Lucia“, eine christliche Märtyrerin stamme aus dem 4. Jahrhundert. Im Grund ist der Brauch aber nichts als eine der vielen Hoffnungen auf das Licht, das bald wiederkehren soll. Immerhin wird es nach dem „alten Kalender“ am Tag der Sonnenwende gefeiert.

Im Mittelpunkt des Festes steht jedenfalls stets eine besonders schöne junge Frau in einem weißen Gewand - sie muss nicht mehr unbedingt blond sein. Typisch für ihre Erscheinung ist aber die Lucia-Krone, die das Licht in der Finsternis symbolisiert.

Womit ich mal wieder bei den kleinen Freuden dieser Zeit wäre: die Hoffnung auf das kommende Licht. Sie ist für mich und viele andere viel wichtiger als das „Christfest“, das nun ebenfalls ansteht.

Lucia – das vorgezogene Lichterfest und die Liebe

Für die einen ist es ein veralteter Brauch, für die anderen gar eine „Zurschaustellung“ – für viele Dänen, Schweden, Norweger und manche Finnen aber ein wichtiges Ereignis: das Luciafest. Es wird heute, am 13. Dezember, an zahllosen Orten in Skandinavien und anderwärts gefeiert.

Die jeweils „amtierende Lucia“ ist eine junge Frau, die in einer Zeremonie mit einer Lichterkrone geschmückt wird. Meist findet die Krönung in einer Kirche statt, denn die Figur der „Lucia“ geht auf eine Heilige und Märtyrerin zurück. Doch im Grunde ist alles recht weltlich: Denn die Lucia ist für die nordischen Menschen eine Verkörperung der Wintersonnenwende. Man erhofft die Rückkehr des Lichtes, und mit ihm soll die Wärme und die Liebe zurück in die Welt kommen.

Der Hunger nach Licht ist in den nördlichen Ländern besonders groß. Wer das bezweifelt, sollte einen Blick auf die Zeiten von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang werfen. In Helsinki beispielsweise reicht der Tag heute nur von 9:16 bis 15:12 – und bis zum Termin der Sonnenwende nach dem heutigen Kalender sind es noch ein paar Minuten weniger.

Auch wer kein Luciafest feiert, sollte sich diesen Tag festlich einrichten und mit der Geliebten ein Lichterfest feiern. Und wer allein ist, der darf an diesem Tag hoffen, dass sich mit dem kommenden Licht auch sein persönliches Glück erfüllt.

Moral und Advent

Gelegentlich werde ich gefragt, was ich für „moralisch“ halte. Ich wandle dies gerne in die Frage um, was ich für vertretbar halte - ganz einfach, weil ich skeptisch bin, wenn Menschen die Moral vor sich hertragen wie eine Fackel.

Diese Frage stellt sich ein Redakteur im Übrigen jeden Tag – nicht nur bei diesem kleinen, feinen und zurückhaltenden Magazin.

Die meisten Zeitschriften (auch Frauenzeitschriften) gehen heute schon wesentlich weiter, zumal, was „heftige“ Ausdrücke und detaillierte Szenen betrifft. Indessen möchte ich, dass hier auch Menschen lesen können, die etwas zwar persönlich ablehnen, aber dennoch wissen wollen, was es ist.

Und die Moral? Jetzt kommt sie von überall. Ich lass gerne die Engel zu, die mich dieser Tage virtuell umschwärmen und leider auch viel zu oft singen. Ich akzeptiere, dass ich hie und da Krippendarstellungen sehe, und ich freue mich über „die Drei“, mögen sie nun Magier, Sterndeuter, Weise oder Könige gewesen. Sie waren schon immer meine Lieblingsgestalten, weil sie uneigennützig schenkten.

Das neue Licht ist völlig unabhängig von Krippe, Ochs und Esel, Hirten und Engeln. Es ist entweder in uns oder es existiert gar nicht.

Wenn du hier etwas liest, was besonders moralisch für dich klingt – dann frag dich, warum. Das Gleiche gilt, wenn du etwas besonders unmoralisch findest.

Ich schenke das ganze Jahr uneigennützig Worte. Ich hoffe, dass sie dann und wann Erfolge nach sich ziehen.

Das Licht am 13. Dezember

Lucia in Shweden
Egal, was auch kommen mag, am 13. Dezember feiern die Schweden, die schwedischen Minderheit in Finnland sowie viele Norweger und Dänen das Luciafest.

Ob es etwas mit der Heiligen Lucia zu tun hat oder ob es sich lediglich um eine Variante des „Christkinds“ handelt - wer will das schon genau wissen? Jedenfalls ist es ein ausgesprochenes Lichterfest, denn die Lucia trägt eine Krone, die mit Kerzen bestückt ist. Und dem offiziellen „Christkind“ in Deutschland durchaus ähnlich, muss eine Lucia in Schweden ein großes Pensum an sozialen Taten absolvieren. Ob es dies Jahr auch dazu kommt, oder ob die Lucia mit Maske auftreten muss, konnte ich nicht erfahren.

Das Christkind im Elsass - recht ähnlich

Die Frau mit der Lichterkrone ist sehr wahrscheinlich nicht skandinavischen Ursprungs, obgleich die Schweden nicht davon abzubringen sind. Wie man sieht, ähnelt sie dem Elsässer Christkind in jeder Hinsicht, das mit einem wilden Gesellen, dem Hans Trapp, durch die Lande zog.

Gleich, wie es ist: Ihr Licht wird in manchen traurigen Winkel des Daseins scheinen müssen - in diesem Jahr besonders hell.

Bild: Lucia unbekannt, 20. JH, Hans Trapp gegen 1860, vermutlich aus einer Zeitschrift.

Kein Trübsinn für Niemanden

Lasst Licht in eure Köpfe
Solange ich denken kann, wird uns im November Trübsinn verordnet. Nun also kommt ein „Lockdown lite“ dazu.

Ihr könnt das Leben schon jetzt wieder aufhellen - kümmert euch gar nicht um die November-Feiertage, die nicht wirklich „feierlich“ sind. Ihr habt sie nicht in den Kalender gestellt, und ihr müsst euch auch nicht fragen, ob sie euch etwas angehen.

Gedanken und Gefühle lassen sich nicht regulieren. Und jeder kann etwas dazu beitragen, dass wenigsten sein Leben etwas heller wird. Ihr müsst nicht auf „Weihnachten“ warten. Jetzt ist es Zeit, Lichter anzuzünden, das Leben zu erhellen und sinnlichen Gedanken nachzugehen.