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 Liebeszeitung - Liebe, Lust und Sex
Warnung! Teile dieser Texte könnten mithilfe menschlicher Intelligenz erzeugt worden sein.

Mädchen werden nach wie vor schlecht aufgeklärt

Ausgerechnet im „kühlen Norden“ soll die Sexualaufklärung der Mädchen im Argen liegen, berichtet das „Hamburger Abendblatt“. Wie das Blatt erfahren haben will, wurde der entsprechende Unterricht an einem Hamburger Gymnasium einfach „vergessen“. Erst in Klasse zehn baten die 16-Jährigen ihren Bio-Lehrer, das Versäumte doch noch nachzuholen. Allerdings wussten die Damen in diesem Alter schon selbst das Nötige.

Das Beispiel mag zeigen, wie groß der Unterschied zwischen der öffentlichen Meinung über den sexuellen Sachverstand der Jugendlichen und ihrem tatsächlichen Wissensstand ist. Laut „pro Familia“ mangele es den Jugendlichen vor allem an Kenntnissen und Fähigkeiten fehle, wie sie „in konkreten Situationen das Thema Verhütung ansprechen“ könnten. In der Praxis bedeutet dies, dass vor allem Mädchen immer noch nicht wagen, vor dem Geschlechtsverkehr mit ihren jugendlichen Liebhabern über den Gebrauch von Kondomen zu sprechen.

Gesichert ist das Wissen ohnehin nur bei wenigen weiblicher Teenagern, denn eine Aufklärung über die „wesentlichen“ körperlichen Vorgänge reicht selbstverständlich nicht aus, um die jungen Mädchen vor Irrtümern zu bewahren. "Gerade Mädchen haben so viele Ängste und Fragen", sagte eine vom Abendblatt befragte Ärztin, die sich in der Ärztinnengruppe ÄGGF um die sexuelle Aufklärung von Mädchen bemüht. Auch andere Ärztinnen haben erkannt, dass Mädchen weit mehr Beratung benötigen, als sich die „Schulweisheit“ träumen lässt.

Wer diese Beratung letztendlich geben kann, liegt allerdings im Dunkeln: Nur im Gutmenschenfernsehen gehen die Mädchen vertrauensvoll zu ihren Müttern, um sich beraten zu lassen, während im Alltag vieler Mädchen die Mutter völlig tabu ist, wenn es um Fragen zum „ersten Sex“ geht. Auch Lehrer sind recht selten geeignete Ansprechpartner. So wird es wohl dabei bleiben, dass fragwürdige „erfahrene“ Mädchen aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen befragt werden – oder man sich eben doch an Pornografie orientiert, so ekelhaft die Betrachtung für manche Mädchen auch sein mag. Überhaupt, so berichten engagierte Pädagoginnen, wollten Mädchen eine „sanfte Aufklärung, die sie nicht anekeln würde“. Die Lehrerschaft beantworte derartige anfragen dann aber zumeist mit Sachinformationen, währen die Mädchen eher etwas über die beim Geschlechtsverkehr entstehenden Gefühle wissen wollten.

Auch Ärztinnen können selbstverständlich helfen – zum Beispiel, indem sie einen „Jour Fix“ für Mädchen in ihren Praxen festlegen, bei dem Mädchen sich auch „ohne Termin und Krankenversichertenkarte“ und vor allem anonym beraten lassen können – und dies ist sicher kein Thema, das nur Hamburger Ärztinnen und Schülerinnen an Hamburger Gymnasien und Grundschulen interessieren sollte.

Die Redaktion der Liebeszeitung empfiehlt für die Grundbegriffe der Sexualität übrigens ohne jegliche kommerzielle Absicht, ja nicht einmal aus Verbundenheit mit den „Machern“ die Seiten des „Sexwörterbuchs“ von Hilde van der Ploeg.

Bild: © 2008 by kooklanekookla